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Die Männer von Bravo Two Zero

Die Männer von Bravo Two Zero

Titel: Die Männer von Bravo Two Zero Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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Leuchtkugel ausgelöst, und warf sich zu Boden. Dann hörte er Explosionen. Er blickte sich um und sah, daß in der Gegend, wo die Chemiefabrik lag, ein Luftangriff stattfand.
    Er wußte, daß er nicht mehr weit von der Grenze sein konnte, und hielt nach den Doppeltürmen auf erhöhtem Gelände Ausschau. In der Ferne sah er eine Stadt, hell erleuchtet, und gleich darauf entdeckte er Stacheldrahtrollen. Lag die Stadt nun in Syrien oder auf irakischer Seite, und war der Stacheldraht eine falsche Grenze?
    Eine Patrouille fuhr in Jeeps vorbei. Er sah darin einen Hinweis, daß dort die Grenze war, und er beschloß, es zu versuchen. Er fand eine Stelle, wo der Draht an Pfählen befestigt war, und begann zu klettern. Er riß sich die Arme und Beine auf, schaffte es aber hinüber. Auf der anderen Seite setzte er sich hin und analysierte wieder seine Lage. Die Stadt schien auf der falschen Seite zu liegen. Doch egal, es war auf alle Fälle richtig, weiter nach Westen zu gehen.
    Chris war nahezu am Ende. Er schleppte sich schwankend vorwärts, war so ausgetrocknet, daß er bald umkippen würde. Er hatte keinen Speichel mehr im Mund, und die Zunge klebte ihm an der Innenseite der Wange. Während er ging, hörte er plötzlich in seinem Kopf ein lautes Knistern wie bei einer elektrostatischen Aufladung. Er sah ein weißes Blitzen und verlor dann wohl die Besinnung. Als er wieder zu sich kam, lag er auf der Erde. Er stand wieder auf und versuchte weiterzugehen. Das gleiche geschah. Diesmal lag er mit dem Gesicht in einer Blutlache, als er zu sich kam. Er war mit dem Gesicht auf einen Stein aufgeschlagen und hatte sich die Nase gebrochen. Er wankte in ein nahe gelegenes Wadi und schlief ein.
    Als er im Morgengrauen erwachte, hörte er, wie Stan ihm zurief, er solle rauskommen, wir wären alle ganz in der Nähe. Er stand auf und humpelte in die Richtung, aus der Stans Stimme gekommen war. Er war überglücklich, daß der Stoßtrupp wieder zusammenkam. Als er das Wadi verließ, begriff er, daß er Halluzinationen hatte. Wenn sein Körper nicht bald mit Wasser versorgt wurde, würde er sterben.
    Nicht weit entfernt stand ein kleines Haus, vermutlich die Hütte eines Bauern. Chris beschloß, daß er, auch wenn er noch im Irak war, dorthin gehen mußte, um Wasser zu bekommen - falls nötig mit Gewalt.
    Eine Frau bereitete an einem Feuer das Essen zu. Kinder spielten um sie herum, und in der Ferne konnte er einen Mann mit einer Herde sehen. Als Chris schlurfend auf das Feuer zuging, kam ein junger Mann um die 20 aus dem Haus und begrüßte ihn. Er war freundlich, schüttelte Chris die Hand und lächelte.
    »Wo bin ich hier?« sagte Chris.
    Der Junge verstand nicht. Er blickte Chris fragend an und zeigte dann hinter ihn. »Irak! Irak!« strahlte er.
    Chris kapierte. Er schüttelte dem Jungen immer wieder die Hand und sagte: »Scheiße, ich danke dir.«
    Man bat ihn ins Haus und gab ihm eine große Schüssel Wasser. Nachdem er sie in einem Zug in sich
    hineingeschüttet hatte, bat er sogleich um mehr. In der Ecke des Raumes fütterte eine alte Oma mit tätowiertem Gesicht ein Kind. Sie grinste Chris mit ihrem zahnlosen Mund an. Im selben Raum waren auch die zusammengerollten Schlafmatten für die ganze Familie und das Stroh für die Tiere verstaut. Chris setzte sich an den Ofen und wärmte sich. Die Kinder, die draußen gespielt hatten, kamen herein und zeigten ihm Bilder, die sie auf Stückchen Papier gemalt hatten. Jedes Bild zeigte einen Himmel voller Flugzeuge und brennende Panzer.
    Die Frau kam mit einem heißen Fladenbrot, das sie frisch gebacken hatte, und gab es Chris. Er war gerührt. Das Brot war offenbar als Mahlzeit für die Familie gedacht gewesen. Er nahm einen großen Bissen und fühlte sich augenblicklich satt. Sein Magen war anscheinend geschrumpft. Der Junge brachte ihm heißen süßen Tee; es war, so fand Chris, der beste Tee, den er je getrunken hatte.
    Chris versuchte, ihm klarzumachen, daß er unbedingt einen Polizisten finden mußte. Der Junge schien zu verstehen und sagte, er würde ihn zu einem bringen. Chris zog seine Uniformjacke aus, nahm sein Tarnnetz ab und legte seine 203er aus der Hand, damit er nicht so bedrohlich aussah, falls ihnen jemand begegnete. Er wickelte die Sachen in seine Jacke und steckte alles in einen Plastikbeutel für Düngemittel, den der Junge ihm gab. Sie winkten zum Abschied und machten sich auf den Weg, der Junge trug den Sack, und Chris humpelte auf seinen kaputten Füßen. Die Kinder

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