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Die Männer von Bravo Two Zero

Die Männer von Bravo Two Zero

Titel: Die Männer von Bravo Two Zero Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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fassen. Kaum fünf Minuten aus dem irakischen Gefängnis raus, und schon wieder der alte Kommißkopf.
    Mark und ich waren von diesem Schwachsinn nicht betroffen, da wir das Flugzeug erst verlassen würden, wenn die Presseleute weg waren. Wir machten uns gerade über die pappigen Brötchen und den Kaffee her, als der Kapitän bekanntgab, daß unsere beiden Maschinen bald von F15ern und Tornados eskortiert werden würden.
    Kaum hatte er es ausgesprochen, als auch schon zwei amerikanische F15-Jets neben uns auftauchten, der eine etwas höher als der andere. Sie manövrierten, bis sie genau über den Tragflächen unserer Maschine waren. Die Amis sprangen auf und begrüßten sie mit begeistertem Gejohle. Einer der Piloten nahm im Gegenzug seine Maske ab und winkte. Plötzlich stieß die Maschine einen
    Kondensstreifen aus und jagte in Schräglage davon. Es war ein phantastischer Anblick.
    Dann zeigten die Piloten, was sie an Kunststücken drauf hatten. Einer sauste davon, machte einen Salto und tauchte über der anderen Tragfläche auf, dann flogen beide F15er über der Steuerbordtragfläche.
    Jetzt waren die RAF-Tornados an der Reihe. Sie flogen so dicht heran, daß ich die Augen der Piloten sehen konnte. John Nichol, der gefangene Pilot, der mir die Hand geschüttelt hatte, ging nach vorn und sprach mit einigen von ihnen über Funk. Dann zogen sie Streifen hinter sich her und machten Kapriolen am Himmel - und zwar alles ein bißchen besser als die Amis, so kam es mir vor.
    »Diese Jetpiloten glauben wohl, sie sind die einzigen, die so was können«, sagte unser Kapitän. »Also, bitte anschnallen und festhalten.«
    Im selben Augenblick brachte er die Maschine in extreme Schräglage und zirkelte einen engen Kreis. Die andere Swissair-Maschine kam auf gleiche Höhe, und beide Maschinen flogen in konzentrischen Kreisen und trafen sich wieder in der Mitte.
    Es gab erneutes Gejohle, als wir in den saudiarabischen Luftraum einflogen, und dann tauchten die Jets ab und jagten davon, die Düsen rotglühend am strahlendblauen Himmel.
    Bei unserer Landung in Riad wurde uns ein rauschender Empfang bereitet. Die gesamte Presse war da und der Generalstab vollständig versammelt – einschließlich Norman Schwarzkopf. Mark und ich spähten hinter den Rouleaus hervor und sahen, daß auch einige von unseren Leuten da waren. Jetzt galt es nur noch zu warten. Die Saudis stiegen als erste aus, gefolgt in rangmäßiger Reihenfolge von korrekt gekleideten Amerikanern. Die hintere Tür wurde geöffnet, und die Verletzten wurden auf ihren Tragen in die Krankenwagen geladen. Unsere Leute kamen an Bord.
    »Wir verfrachten euch hinten in einen Krankenwagen«, sagte einer von ihnen. »Ihr steigt dann gleich in eine C130. Wir fliegen auch raus, landen auf einem anderen Flugplatz, und dann geht’s weiter mit einer VC10 direkt nach Zypern, wo ihr ins Krankenhaus kommt.«
    Wir stiegen in die C130, und die übrigen Briten mit uns. Wir flogen etwa 20 Minuten, landeten und nahmen die Anschlußmaschine nach Zypern. Die Sitze im Flugzeug waren so umgestellt worden, daß man sich gegenübersaß. Wir bekamen jeder einen Beutel, in dem ein Walkman war, Batterien, Rasierschaum, Rasiermesser, Unterwäsche, Seife und eine Uhr.
    Es war dunkel, als wir auf dem Royal-Air-Force- Stützpunkt auf Zypern landeten. Wieder wurden wir von unseren Leuten in Empfang genommen. Jeder von uns bekam einen Betreuer zugeteilt, den er kannte. Meiner war ein alter Kumpel namens Kenny. Seine ersten Worte waren: »Ich bin ganz schön sauer, daß du noch am Leben bist. Im September hätte ich deinen Job übernehmen sollen.«
    Wir schüttelten uns alle die Hand, und sofort kreiste eine Flasche Gin. Ein anderer Sergeant namens Mugger hatte die Gesamtleitung des SAS-Erholungseinsatzes. In Riad war er die ganze Zeit mit dem ausgeliehenen Rangabzeichen eines Stabsfeldwebels herumgelaufen, um seinen Forderungen mehr Nachdruck zu verleihen, da sonst niemand aus dem Regiment irgend etwas trug, das verriet, wer oder was er war.
    »Ich wünschte, ihr wärt noch ein bißchen später gekommen«, motzte er, »dann hätte ich länger den Hauptfeldwebel spielen können. Das macht verdammt Spaß.«
    Wir stiegen in einen Bus, und man brachte uns auf eine abgetrennte Sicherheitsstation im Militärkrankenhaus. Die massige Gestalt von Stan ragte in der Dunkelheit auf, dicht dahinter stand Dinger, Fluppe in der Hand. Stan hatte Hepatitis und fühlte sich nicht besonders, aber Dinger lief auf

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