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Die Männer von Bravo Two Zero

Die Männer von Bravo Two Zero

Titel: Die Männer von Bravo Two Zero Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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Gefahr, daß dieser Trupp zu einer bewaffneten Kampfeinheit gehörte. Der Magellan gab unser LUP einen Kilometer nördlich von der Stelle an, wo die Karte die MSR verzeichnete. Das war also in Ordnung. Die Karte zeigte Straßen, Strommasten und Pipelines nur im ungefähren Verhältnis zueinander.
    Wir wußten nun sicher, daß wir die Kurve in der MSR gefunden hatten, aber leider auch, daß es hier von Menschen nur so wimmelte. Im Norden und Süden lagen Plantagen, es gab Zivilisten entlang der Straße und eine S60-Stellung nordwestlich von unserem LUP. Rein taktisch gesehen hätten wir das LUP auch mitten auf dem Piccadilly Circus aufschlagen können. Aber niemand hatte gesagt, das hier würde ein Kinderspiel ...
    Wir zogen uns zurück, um die Gebäude der Plantage nördlich unseres LUPs zu erkunden. Das hatte ich als letztes geplant, weil ich es vor dieser Erkundung für den gefährlichsten Teil gehalten hatte. Wir streiften ein wenig um diese Plantage herum und stellten fest, daß sie lediglich aus einem Wasserturm und einem unbewohnten Gebäude bestand, das die Bewässerungspumpen zu beherbergen schien. Es gab keine Fahrzeuge, kein Licht, kein Lebenszeichen. Das gefiel uns schon besser. Ganz eindeutig wohnte hier niemand auf Dauer.
    Beim Rückweg zu unserem LUP erlebten wir einen weiteren Scud-Abschuß im Nordwesten, in etwa 5 Kilometern Entfernung. Wir schienen mitten in einem größeren Abschußgebiet zu liegen. Das würde kein Zuckerschlecken hier. Wieder hielten wir die Positionen fest.
    Dann patrouillierten wir zurück zum LUP, fanden den Erkennungsfelsen und gingen direkt nach Süden auf das Wadi zu. Ich näherte mich vom Rand der Wasserscheide in Kreuzigungshaltung.
    Bob war auf Wache. Ich wartete, bis er herankam. Er grinste mich an, und ich ging zurück, um die anderen zu holen. Dann sah ich auf die Uhr. Die Streife hatte fünf Stunden gedauert.
    Es war nicht nötig, die Jungs sofort zu unterrichten, weil diejenigen, die nicht Wache hatten, fest schliefen. Außerdem verursacht längeres Reden nachts nur unnötigen Lärm. Es war jedoch wichtig, daß jeder wußte, was wir gesehen hatten. Alles, was wir getan und gesehen hatten, mußte allen anderen mitgeteilt werden. Ich beschloß, damit bis zum Morgen zu warten.
    Beim ersten Morgengrauen weckte uns die Wache, und wir checkten unsere Ausrüstung. Danach, noch vor der Lagebesprechung, wollte ich noch mal unsere Umgebung untersuchen, auch wenn wir das am gestrigen Abend getan hatten. Ich wußte genau, daß wir bei der MSR waren, aber ich wollte nach Zeichen Ausschau halten, wo die Kabel sein konnten. Ich hatte aber auch noch andere Gründe. Ich wollte nachsehen, ob sich über uns nichts verändert hatte. Wir waren durch die Höhlenwände so gut geschützt, daß da oben ein Rockkonzert stattfinden konnte, ohne daß wir unten einen Pieps hörten.
    Chris gab mir Deckung, als ich den Felsen hochkletterte und über den Rand spähte. Das war das letzte Mal, daß ich so was am hellen Tag riskierte.
    Ich schaute nach Nordosten, und dort, genau auf der anderen Seite der MSR, lagen zwei weitere S-60er. Sie mußten im Laufe der Nacht dort angekommen sein. Ich sah zwei Wagen, Zelte, Männer, die sich gähnend reckten - und das kaum 300 Meter von unserem Lager entfernt! Ich traute meinen Augen nicht. Unsere Erkundungsstreife mußte sie nachts um 50 Meter verfehlt haben. Ich stieg wieder herab und teilte es Chris mit. Dann instruierte ich die anderen. Mark stieg hinauf und blickte über den Rand, um sich zu vergewissern, daß ich nicht halluzinierte.
    Diese neueste Entdeckung machte mir ganz schön zu schaffen. Unsere Lage war sehr gefährlich, denn diese Typen lagen direkt neben uns. Das würde unseren Auftrag sehr erschweren.
    Ich breitete die Karte aus und trug alle unsere Entdeckungen ein - auch die neue S60er Stellung. Den Rest des Tages verbrachten wir mit weiteren Versuchen, unseren Report durchzufunken. Die neuen S-60er waren dort offensichtlich in Stellung gebracht worden, um die MSR zu bewachen. Es gab für die Irakis jedoch keinen Grund, Posten loszuschicken. Sie lagen ja auf eigenem Gebiet und hatten jede Unterstützung. Wir waren ziemlich sicher, daß wir nur entdeckt werden konnten, wenn jemand ganz genau gegenüber auf dem Rand stand und auf uns runtersah.
    Wieder probierten wir einer nach dem anderen das Funkgerät aus, aber ohne Erfolg. Unsere ausgebliebenen Reports hatte man inzwischen bestimmt bemerkt. Daher wurde jetzt vermutlich der Hubschrauber

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