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Die Männer von Bravo Two Zero

Die Männer von Bravo Two Zero

Titel: Die Männer von Bravo Two Zero Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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Strecke hinüber zu den Geschützen. Ich mußte das Schlimmste annehmen. Na und? Vielleicht glaubten sie ihm nicht. Sie kamen vielleicht selbst, um nachzusehen, oder sie warteten auf Verstärkung. Ich mußte davon ausgehen, daß sie andere Truppen informierten und uns dann verfolgten. Na und? Wenn sie uns entdeckten, gäbe es noch vor Einbruch der Nacht Feindkontakt. Wenn sie uns nicht entdeckten, hatten wir eine Chance, im Schutz der Dunkelheit zu entkommen.
    Wir hatten diesen Lagerplatz ausgesucht, weil er uns vor allen Blicken verbarg - abgesehen von der einen Stelle, wo der Junge gestanden hatte. Ganz bestimmt aber hatten wir ihn nicht als Verteidigungsstellung gewählt. Er war von allen Seiten umschlossen, in einer Felsspalte, ohne einen Fluchtweg.
    Wir brauchten kein Wort zu wechseln. Jeder wußte, daß die Lage ernst war. Alles geschah sehr schnell. Das bedeutete jedoch nicht, daß wir einfach unsere Ausrüstung schnappten und losrannten, denn das wäre völlig falsch gewesen. Es war besser, sich ein paar Minuten Zeit zu nehmen, um sich anständig vorzubereiten.
    Wir stopften uns so viel Schokolade wie möglich in den Mund und tranken reichlich Wasser. Wir wußten schließlich nicht, wann wir wieder etwas zu essen bekamen. Dann prüften wir, ob alle Taschenklappen und die Druckknöpfe an den Kartentaschen geschlossen waren, damit nichts herausfiel, und ob die Magazine korrekt saßen. Prüfen, prüfen, prüfen.
    Vince schickte Bob und Stan mit den Minimis hinaus. Sobald zwei weitere Männer fertig waren, tauschten sie und gaben der Wache Gelegenheit, sich ebenfalls bereitzumachen. Alle anderen erledigten automatisch die Aufgaben, die jetzt anstanden.
    Vince überprüfte das verstaute Zeugs. Er zog einen Kanister Wasser heraus und half allen anderen, die Flaschen zu füllen. Wenn wir bei einem Feindkontakt die Rucksäcke verlören, wäre ein Großteil der Vorräte weg. Wir nahmen tiefe Züge und tranken soviel wir nur kennten. Die Flaschen füllten wir sofort wieder nach. Auch ohne Feindkontakt saßen wir alle in einer ziemlichen Scheiße.
    Dann überprüften wir an den Gürteltaschen, ob alle Klappen zugeknöpft waren, damit wir beim Rennen nichts verloren. Saßen die Mags richtig? Nochmal überprüfen. Sicherung entspannt? Natürlich, aber wir sahen besser noch mal nach. Wir steckten die Rohre der 66er ineinander und banden sie zusammen, damit sie einfacher zu tragen waren. Die Verschlußdeckel und Riemen befestigten wir nicht wieder, sondern steckten die Waffen einfach nur unter die Tragriemen, damit sie schneller zur Hand waren.
    Wir sorgten dafür, daß die Reservemagazine griffbereit waren, denn wenn man sie am falschen Ende erwischt, verschwendet man wertvolle Sekunden beim Umdrehen. Wenn man sie richtig herum in den Gürtel steckt, kann man sie sofort an Ort und Stelle einklicken. Manche kleben auch ein Stück Band an ihr Magazin, damit man es leichter herausziehen kann. Meine leeren Mags stecke ich immer vorn ins Hemd, um sie später nachzufüllen. Wir konnten die Patronen von den Munitionsgurten der Minimis benutzen.
    All das dauerte schon ein paar Minuten, aber es war sinnvoller, anstatt einfach loszurennen. Die anderen wußten ohnehin, daß wir hier waren. Warum also sich beeilen. Die Wachen würden uns schon sagen, wenn jemand kam.
    Legs war sofort ans Funkgerät gesprungen. Jetzt legte er richtig los, zog sämtliche Antennen heraus und versuchte die verschiedensten Kombinationen, die er nicht ausprobieren konnte, als wir uns versteckt halten mußten. Nun war alles möglich, weil wir ohnehin entdeckt waren. Wenn die Nachricht durchkam, würden sie ein paar Jets herschicken, und wir könnten per TACBE mit den Piloten sprechen und Feuerunterstützung anfordern. Das wäre schon sehr nett.
    Stan kümmerte sich um Legs Wasserflaschen, während dieser über das Funkgerät gebeugt saß. Er öffnete ihm den Gürtel, nahm die Wasserflaschen heraus und ließ ihn trinken, ehe er sie wieder auffüllte und ihm weiteres Essen in den Gürtel steckte. Als Legs das Gefühl bekam, die Zeit würde zu knapp, zerlegte er das Funkgerät und packte es oben auf seinen Rucksack.
    »Die Anweisungen stecken in der rechten Kartentasche in meiner Hose«, ließ er die anderen wissen. »Das Funkgerät liegt oben auf den Bergen.« Das entsprach exakt der Dienstvorschrift, damit wir seine Geräte schnell schnappen konnten, falls es ihn erwischte. Er hielt sich streng an die Regeln, als er das allen noch mal mitteilte.
    Als Legs

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