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Die Männer von Bravo Two Zero

Die Männer von Bravo Two Zero

Titel: Die Männer von Bravo Two Zero Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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um 4 Uhr zum Abholen dort zu sein.
    Stan, Dinger, Mark und ich kletterten in tiefster Dunkelheit über den Vorsprung in das Wadi. Unser Auftrag lautete, die Lage der MSR zu bestätigen und das Kabel zu orten. Es hat wenig Sinn, kurz vor dem vermeintlichen Ziel zu hocken, wenn man sich nicht völlig sicher darüber ist. In nur einem Kilometer Entfernung konnte immerhin die richtige Versorgungsstrecke verlaufen. Doch das mußten wir an
    Ort und Stelle überprüfen. Wir würden entgegen dem Uhrzeigersinn losziehen und uns je nach Bodenverhältnissen in Richtung Norden bewegen, um nachzusehen, ob es etwas gab, was vielleicht der MSR ähnlich war.
    Zuerst mußten wir ein Erkennungszeichen ausmachen, das uns zum LUP zurückführte, falls wir uns verliefen. Wir würden geradewegs nach Norden gehen bis zur anderen Seite der Straße. Dort würden wir versuchen, einen Felsen oder ein anderes Erkennungszeichen zu finden. Wenn wir uns verirrten, wüßten wir, daß wir nur entlang der Erhebung zu gehen brauchten, um das verabredete Zeichen zu finden. Von dort aus ging es dann genau nach Süden bis zu der Wasserscheide.
    Das Kartenlesen würde schwierig sein, denn es gab keine ausgeprägten Erkennungsmerkmale. In den meisten Landstrichen hat man Erhebungen, Straßen und andere Landmarkierungen, die man als Bezugspunkte nehmen kann. Dann ist es sehr einfach. Auch im Dschungel ist es leicht, weil es jede Menge Flüsse und Höhenlinien gibt. Aber hier, mitten in der Wüste, gab es absolut nichts. Daher ging es nur mit Peilung und Schrittezählen, unterstützt vom Magellan.
    Wir fanden ein passendes Erkennungszeichen, einen großen Felsbrocken, und zogen gegen die Uhr nach Westen los. Innerhalb weniger Minuten entdeckten wir die erste Ansiedlung in dieser Nacht und hörten auch sofort einen Hund. Die Einheimischen haben mit der Nacht nichts im Sinn. Sobald die Sonne untergeht, kriechen sie in die Federn. Wenn daher ein Hund bellt, wissen sie genau, daß etwas im Anzug ist. Innerhalb weniger Sekunden gesellten sich weitere Hunde dazu.
    Ich hörte das leise Knurren als erster. Es erinnerte mich an die Streifen in Nordirland. Dann bleibt man stehen und schätzt erstmal die Lage ein. In neun von zehn Fällen hat es mit dem Territorium des Hundes zu tun, und wenn man zurückweicht, sich hinsetzt und wartet, bis er sich wieder beruhigt hat, klappt das. Unser Problem hier war, daß wir diese Siedlung genau erkunden mußten. Die Hunde konnten ja schließlich eine Scud-Abschußanlage bewachen.
    Beim Niedersetzen zogen wir unsere Kampfmesser. Die gelangten zum Einsatz, falls die Hunde näherkämen und weiterbellten oder uns angriffen. Wir würden sie in jedem Fall töten. Die Kadaver würden wir mitnehmen, damit die Besitzer am nächsten Morgen glaubten, die Tiere wären fortgerannt. Das würden sie zwar seltsam finden, es würde sie aber nicht weiter mißtrauisch machen.
    Wir lauschten in die Nacht und warteten darauf, daß Leute Licht machten, um nachzusehen, warum die Hunde gebellt hatten. Als nichts geschah, begannen wir, das Gelände zu umkreisen, um zu sehen, ob wir an einer anderen Stelle für die weitere Aufklärung eindringen konnten. Wir gelangten auf die andere Seite und stellten fest, daß es sich um eine zivile Siedlung handelte. Es gab Zelte und Lehmhütten, Landrover und eine bunte Mischung von Wagen, aber nichts Militärisches. Wir legten die Position mit dem Magellan fest, um die anderen zu informieren, wenn wir wieder im LUP ankamen. Dann bewegten wir uns entlang der Bodenwellen in Richtung Nordwesten, Wir wollten die Plantage, die wir im Norden wußten, so lange wie möglich meiden.
    Ich ging nun vorn. Plötzlich sah ich etwas. Ich blieb stehen, schaute, lauschte und bewegte mich langsam darauf zu.
    Was ich sah, waren S60-Luftabwehrgeschütze. Daneben standen vier Zelte und verschiedene Fahrzeuge - insgesamt ungefähr ein Zug. Alles war still, und man schien keine Wachen postiert zu haben. Mark und ich rückten langsam dichter heran. Wieder blieben wir stehen, um zu lauschen. Wir wollten nicht in direkte Nähe gelangen, nur dicht genug, um alles genau auszuchecken. Niemand schlief bei den Geschützen oder in den Fahrzeugen. Der gesamte Zug lag wohl in den Zelten. Wir hörten Männer husten. Diese Stellung bedeutete keine unmittelbare Gefahr für uns, doch ich überlegte, ob die Luftabwehrgeschütze vielleicht in Position standen, um etwas zu bewachen. Wenn das nur die MSR war, so bildete das kein Problem. Es bestand aber die

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