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Die Maetresse bis Martini

Die Maetresse bis Martini

Titel: Die Maetresse bis Martini Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Chriffie
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sich in Gedanken vor, und als solche müsste sie vor jedem gefeit sein – auch vor so einem verführerischen Mann. Seine Hände hatten Feuer über ihre Haut geschickt und zum ersten Mal seit Jahren stellte sie sich vor, wieder bei einem Mann zu liegen.
    „Zahlt Ihr bei Abholung oder gleich?“
    Er stützte seine Hände in die Seite, legte seinen Kopf schief und lächelte sie zaghaft an: „Wie Sie wünscht.“
    „Dann gleich.“ Katharina zog einen Zettel und einen Stift hervor, beugte sich über den Tisch und begann zu rechnen. Das gab ihm die Gelegenheit, ausführlich ihr Dekollete zu studieren, weil ihr Halstuch verrutscht war. Mittlerweile gefiel ihm die abweisende Witwe mehr als gut und er überlegte, wie lange er brauchte, um sie willig in seinem Bett zu haben. Doch sie war überraschend schnell fertig und präsentierte ihm die Summe. Er fischte aus seiner Börse drei Münzen und legte sie ihr auf den Tisch. Dann wartete er gespannt ab. Katharina nahm eine Schnur in die Hand und forderte ihn auf: „Legt Euren Rock ab, damit ich Maß nehmen kann.“
    „Nein.“
    Ihr Kopf schnellte herum und diesen Gesichtsausdruck hätte er gerne weggeküsst. Sie lief in seine geniale Falle. „Sie wird Maß an uns nehmen. Schließlich geben wir dafür eine Menge Geld aus.“
    Katharina blieb für einen Moment die Luft weg. Was sollte das heißen? Traute er ihr nicht? Dann wurden ihre Augen riesengroß, als er seinen Rock ablegte und sein Hemd auszog. Er hatte einen beeindruckenden Körper, mit dem er sicherlich schon so manche Dame verführt hatte. Katharina schluckte, ihre Hände zitterten, aber sie nahm sich zusammen und nahm Maß. Dabei kam sie ihm so nah, dass sie seinen männlichen Duft wahrnahm. Es gefiel ihm, halbnackt vor ihr zu stehen und ihre leichte Röte zu sehen. Das Spiel hatte begonnen und er war am Gewinnen.
    Sobald Katharina fertig war, legte sie seinen Auftrag in eine offene Schachtel und legte den anderen Stoff zusammen. Sie hielt den Kopf gesenkt, als sie ihn verabschiedete: „Ihr könnte jetzt gehen und in drei Wochen zur Anprobe kommen.“
    Enttäuscht nahm er sein Hemd in die Hand. „Sie wirft uns aus ihrem Laden?“
    „Ja, mein Herr. Es ist spät und ich möchte gleich beim ersten Sonnenlicht mit Eurem Rock anfangen.“
    „Werte Frau Katharina-“, mit dieser Anrede hatte er plötzlich wieder ihre Aufmerksamkeit, „wie denkt Sie über einen Besuch morgen Abend mit einem leichten Abendessen?“
    „Kommt gar nicht in Frage!“
    Hastig zog er sich das Hemd über den Kopf und schlüpfte in seinem Rock. Dann fragte er sie empört: „Weiß Sie nicht, wen Sie vor sich hat? Geht Sie mit ihrem Landesherrn ebenso unverschämt um wie mit seinem Sohn?“
    Katharina erstarrte und Marie schlug sich entsetzt die Hände vor den Mund! Der junge Mann war Karl, der älteste Sohn und Erbe des Reichsritters. Aus seiner Innentasche zog er Hans’ Schuldscheine hervor und wedelte damit vor ihrer Nase herum. „Weiß Sie, was das ist?“
    Katharina schüttelte sprachlos mit dem Kopf. Ihre Gedanken wirbelten im Kreis, weil sie die fürstliche Familie beleidigt hatte. Wenn sie nur noch eine Chance hätte, dann musste sie diese sofort ergreifen.
    „Das sind alles Schuldscheine Ihres Ehemannes, die Wir vor einigen Tagen am Spieltisch gewonnen haben. Wie gedenkt Sie, diese einzulösen? Mit Unverschämtheit?“
    „Nein“, wimmerte Katharina, die sich und ihre Mutter schon am Bettelstab sah, „ich werde sie alle einlösen. Ihr müsst mir nur sagen wie.“
    Plötzlich wurde sein Blick wieder sanft, er steckte die Papiere ein und richtete seine Kleidung. Offenbar hatte sie ihn beruhigt. Doch glitt sein Blick immer wieder über ihr Gesicht und ihre Gestalt und Katharina fühlte, dass seine Gedanken eine für sie wohl ungewohnte Richtung genommen hatte.
    „Wir überlegen uns die Einlösung. Morgen Abend ist Sie am Schloss, damit Wir Ihr die Bedingungen sagen. Kommt Sie zu spät, werden Wir alle Schulden auf einmal von Ihr fordern.“
    Katharina nickte und ein triumphierendes Lächeln zog über sein Gesicht. Dann verließ er rasch ihren Laden. Mit einem leisen Schrei sank sie in die Knie, weil ihr Körper sich vor Angst schüttelte. Was hatte sie nur getan, dass sie wieder um ihre Zukunft fürchten musste?
     
    Marie verriegelte hinter dem Prinzen die Ladentür, löschte die Kerzen und zog die verstummte Katharina in die Höhe. „Kommt!“, drängte sie ihre Herrin, „ihr braucht dringend ein Bad, etwas zu Essen und

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