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Die Maetresse des Kaisers

Die Maetresse des Kaisers

Titel: Die Maetresse des Kaisers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Stein
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lehnte.
    »Federico«, sagte sie überrascht, »ich dachte, die Geschäfte des Königreichs würden dich in Beschlag nehmen.«
    »Das Königreich muss für den Rest des Tages ohne mich auskommen«, entgegnete er und sah sie mit einem Blick an, der direkt bis in ihr Innerstes reichte. Er kam auf sie zu, nahm ihre Hand und drückte einen Kuss hinein. »Ehrlich gesagt wollte ich ausnahmsweise etwas mit dir verhandeln.« Sie sah ihn fragend an, und er strich zärtlich über ihren Bauch. »Bianca«, begann er, »glaubst du nicht, dass wir unseren Sohn Manfred nennen sollten?«
    »Woher willst du wissen, dass es ein Junge wird?«
    »Ich weiß es eben.«
    Sie lachte und hakte sich bei ihm unter. »Lass uns ein bisschen in den Garten gehen.«
    »Ich glaube, du liebst deine Rosen mehr als mich.«
    »Möglich«, sagte sie scherzhaft, »sie haben Dornen, aber sie sind überaus treu und rühren sich nicht von der Stelle.«
    »Zweifelst du an meiner Treue?«
    »Federico, lass uns nicht über Dinge sprechen, die wir nicht ändern können.«
    »Was meinst du?«
    »Ich weiß, dass du wieder heiraten wirst. Diese englische Prinzessin, von der alle schon so lange tuscheln und die Papst Gregor unbedingt als Kaiserin sehen will.«
    »Darüber wollte ich eigentlich nicht mit dir reden.«
    Sie sah ihn erstaunt an. »Worüber dann? Du warst es, der die Treue erwähnt hat.«
    Sie schlenderten durch den Garten, und Bianca pflückte eine Mohnblüte. Sie drehte den Stengel zwischen ihren schmalen Fingern und wunderte sich, dass Friedrich so ungewohnt schweigsam war.
    »Ich muss immer wieder an die Nacht denken, in der du fast ertrunken wärst«, sagte er plötzlich und zog sie fest an sich.
    Sie schmiegte sich an ihn. »Manfred, dir und vor allem Karim verdanke ich mein Leben. Und das von Konstanze.«
    »Was ohne Karim passiert wäre, mag ich mir nicht ausmalen. Ich stehe tief in seiner Schuld.«
    »Ich auch. Er hat mir seinen Atem eingehaucht.«
    »Während ich hilflos deine Hand hielt.«
    »Federico, Karim ist Arzt. Er hat mir erzählt, dass schon Hippokrates diese Methode angewandt hat. Es ist ein altes Wissen der Heilkundigen, einem Menschen in Not Atem zu spenden.«
    »Ja, cara mia. Aber er hat mir auch gestanden, dass es nicht immer erfolgreich ist. Dein Engel hat dich wieder einmal beschützt.« Er hielt sie fester. »Wenn du gestorben wärst, Bianca, dann hätte ich auch nicht mehr leben wollen.«
    Sie legte ihren Zeigefinger auf seine Lippen. »Still. So etwas darfst du nicht sagen.«
    Er nahm ihre Finger und küsste sie. »Es ist aber die Wahrheit. Und ich möchte, dass du das weißt.«
    »Wenn du so weitermachst, bringst du mich noch zum Weinen.«
    »Dann hoffe ich, dass es Freudentränen sind.«
    Sie warf ihm einen Seitenblick zu und fragte: »Willst du unseren Sohn wirklich Manfred nennen? Wenn es denn ein Junge wird.«
    »Und was meinst du?«
    Sie zögerte. Ihr Bruder hatte ihr viel Kummer und Schmerz zugefügt, aber es war Manfred gewesen, der sie und Konstanze aus dem Meer gezogen hatte.
    »Ich finde, wir sollten es tun. Außerdem habe ich meinem Bruder längst verziehen.«
    »So wie ich.«
    »Du? Was hast du ihm zu verzeihen?«
    »Dass er mir bis vor kurzem den Betrug des Burgvogts von Haguenau verschwiegen hat.«
    »Was ist passiert?«
    »Offensichtlich hat Wolfelin im Elsass in die eigene Tasche gewirtschaftet.«
    »Hast du ihn bestraft?«
    »Noch nicht, aber er wird seine Strafe schon bekommen.«
    »Und was hat Manfred mit dem Betrug zu tun?«
    »Er hat ihn entdeckt, aber ein bisschen auch zu seinem Vorteil benutzt.«
    »Erzähl es mir lieber nicht. Ich hatte mich gerade darüber gefreut, einen geläuterten Bruder zu haben.«
    »Das ist er auch«, sagte Friedrich lachend. »Und ich vermute, er wird irgendwann in eure Heimat zurückkehren. Was ich bedauern würde. Er ist ein guter Verwalter.«
    »Hast du eine Heimat, Federico?«
    »Natürlich. Da, wo du bist. Und Sizilien. Hast du keine?«
    Sie dachte nach. »Ich habe ein starkes Gefühl für Gioia del Colle, dort fühle ich mich am ehesten zu Hause.«
    »Möchtest du es haben?«
    »Was?«
    »Das Kastell. Ich schenke es dir.«
    »Du schenkst mir ein ganzes Kastell? Was hat deine Sinne so betört?«
    »Die Liebe«, antwortete er ernst.
    »Federico, das kann ich nicht annehmen. Auch wenn mir Gioia del Colle lieb und teuer ist, es bleibt ein Kastell des Kaisers. Schenk mir dein Herz.«
    »Das hast du längst.«
    »Dann versprich mir etwas.«
    »Alles, was du

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