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Die Magier 01. Gefährten des Lichts - Six héritiers (Le Secret de Ji, Bd. 1)

Titel: Die Magier 01. Gefährten des Lichts - Six héritiers (Le Secret de Ji, Bd. 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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besänftigen.
    ›Nein. Nein. Nein. Nicht er. Er klein. Nicht er. Keine Gefahr. Nein. Fremde groß. Gefahr. Mehrere. Uns jagen. Kommen. Nein. Nicht er. Gefahr.‹
    Angesichts der Sorglosigkeit seines Herrn geriet das Tier immer mehr in Panik. Trotz seiner Fähigkeiten konnte Wos nicht genau beschreiben, wovor er Angst hatte; allein sein Instinkt warnte ihn.
    Bowbaq versuchte der Form halber, den tiefen Geist des Ponys zu erreichen - vergebens. Keine Wölfe? Was dann? Ein umherirrender Bär, der spät dran war mit dem Winterschlaf? Aber Wos hatte von mehreren gesprochen. Bowbaq verwünschte die Tatsache, dass Tiere nicht zählen können. Mehrere, das konnten verdammt viele sein.
    Füchse? Anatoren? Vielleicht sogar ein Rudel Fleckenlöwen? Wenn Mir da wäre, würde sich Wos wesentlich sicherer fühlen - und er selbst auch. Bowbaq hatte den Schneelöwen von Geburt an aufgezogen, und er war wie sein ganzer Klan stolz darauf, mit einem ausgewachsenen Raubtier befreundet zu sein. Nur beschützte Mir dieses Jahr Ispen und die Kinder auf ihrer Reise und war viele, viele Meilen entfernt.
    Die Nacht würde weit ungemütlicher werden, als er gedacht hatte. Bowbaq verschloss seine Gedanken vor dem aufgeregten Geplapper des Ponys und machte auf dem Absatz kehrt. Er sorgte sich nicht allzu sehr, da die Raubtiere wahrscheinlich nur vorbeizogen oder in einiger Entfernung um die Hütte herumstrichen, sich aber nicht näher herantrauten. Vor allem nicht, wenn er erst einmal ein Feuer entzündet und sich mit seinem Bogen in Sichtweite aller blutrünstigen Fleischfresser postiert hätte! Er war nicht gerade begeistert davon, die ganze Nacht Wache halten zu müssen, denn schließlich hatte er seine Hütte absichtlich fern der Orte gebaut, an dem sich die wilden Tiere versammelten.
    Drinnen suchte Bowbaq alles zusammen, was er für die Wache brauchte: einen Feuerstein, etwas Reisig und ein paar trockene Holzscheite, Pfeil und Bogen, ein kleines Elfenbeinmesser, das er sich in den Gürtel schob, und schließlich noch eine Flasche Most und ein großes Stück Räucherspeck. Das alles wickelte er in ein dickes Fell, mit dem er sich warm halten wollte, knotete seine Pelze fest und trat nach draußen.
    Als er die Tür hinter sich zuzog, gellte ihm Wos’ Wiehern in den Ohren. Es klang noch verängstigter als zuvor.
    Gleichzeitig hörte er ein dumpfes ›Plock‹ und spürte eine Schwingung neben dem Kopf.
    Instinktiv presste er sich an den Türrahmen und schützte sein Gesicht. Dann fiel sein Blick auf die Ursache des Geräuschs.
    Der Bolzen einer Armbrust steckte im Holz, kaum einen Fuß von seinen Augen entfernt. Bowbaq glaubte, ihn immer noch schwach vibrieren zu sehen.
    Er ließ sein Bündel fallen und warf sich bäuchlings zu Boden. Gerade noch rechtzeitig: Schon spürte er, wie der zweite Bolzen ihm die Mütze vom Kopf riss und in die Tür einschlug. In fliegender Hast robbte er zu einem kleinen Schneehügel nur wenige Schritte von der Hütte entfernt, unter dem sich ein alter Baumstumpf verbarg. Er lehnte sich mit dem Rücken dagegen und zog sein Elfenbeinmesser aus dem Gürtel.
    Es war totenstill, bis auf die Geräusche, die Wos machte, und sein eigenes Keuchen. Bowbaq bemühte sich, ruhig zu atmen, und konzentrierte sich auf den Angreifer. Wo war er? Wer war er? Und vor allem: Wie viele waren es?
    Eine Armbrust kann man nicht in wenigen Augenblicken nachladen. Entweder besaß der Mann zwei davon - mindestens -, oder er war nicht allein. Leider sprach nach der Unterhaltung mit Wos einiges für die zweite Möglichkeit. Waren es Plünderer? Krieger eines verfeindeten Klans? Reisende?
    Tausend Fragen schossen Bowbaq durch den Kopf. Er zwang sich, nur an eins zu denken: einen Ausweg. Alles andere würde sich später klären - oder eben nicht.
    Wenn er es schaffte, zur Hütte zurückzulaufen, die Tür aufzureißen, hineinzuschlüpfen und sich im Innern zu verbarrikadieren, würde er sich besser verteidigen können. An Waffen mangelte es ihm nicht, und er würde seine Feinde zumindest bis zum Morgen auf Abstand halten können. Es sei denn, sie zündeten ihm die Hütte an. Wie auch immer - die Tür schien Meilen entfernt zu sein, und Bowbaq hätte sich dafür ohrfeigen können, dass er nicht gleich beim ersten Pfeil nach drinnen geflüchtet war.
    Die Zeit rann ihm durch die Finger. Jeder verlorene Moment kam seinen Feinden zugute, da sie nicht zögern würden, ihn zu umzingeln, wenn sie das nicht schon längst getan hatten. Wenn er wenigstens

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