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Die Magier 01. Gefährten des Lichts - Six héritiers (Le Secret de Ji, Bd. 1)

Titel: Die Magier 01. Gefährten des Lichts - Six héritiers (Le Secret de Ji, Bd. 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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einer Hand auf dem Rücken des Tiers hielt Bowbaq Mir zurück. »Wer seid Ihr?«, fragte er.
    Der Mann gab keine Antwort, sondern begann ohne Eile seine Pelze auszuziehen.
    Bowbaq wiederholte die Frage, doch abermals blieb eine Antwort aus. Als der Fremde fertig war, trug er nichts als ein leichtes, dunkelrotes Gewand und ein schmales Stirnband, das er am Hinterknopf verknotet hatte. Er war jetzt barfuß.
    »Ich habe nicht vor, Euch zu töten. Ich will nur wissen, wer Ihr seid«, versuchte Bowbaq es abermals, diesmal auf Itharisch.
    Der Mann ließ die Arme am Körper herabhängen, hob den Kopf und schloss die Augen. Er wirkte abwesend.
    »Was wollt Ihr? Sterben? Hier und jetzt?«
    Schneller als der Blitz schlug der Fremde Bowbaqs Lanze beiseite, sprang auf ihn zu und zückte einen schmalen, mindestens einen Fuß langen Dolch, aber Mir kam ihm zuvor und schleuderte ihn mit einem gewaltigen Prankenschlag fünf Schritte durch die Luft. Mit zwei Sätzen war das Tier über ihm und biss ihm die Halsschlagader durch, ohne auf Bowbaqs Rufe zu hören.
    Für Bowbaq, der Gewalt verabscheute, war der Anblick zu viel. Er sank in den Schnee und vergrub das Gesicht in den Händen.
    Eine raue Zunge leckte ihm die Finger, und fauliger Atem fuhr ihm scharf in die Nase. Geistesabwesend streichelte Bowbaq den Löwen, die andere Hand immer noch vor den Augen, während sich die Geschehnisse in sein Gedächtnis einbrannten. Dann wich er einen Schritt zurück und betrachtete das friedliche Gesicht des Schneelöwen. Die makellose Mähne, die fragenden Augen und das Maul, das vom Blut seiner Opfer rot glänzte.
    Bowbaq stand auf. Auch wenn er über Mirs und Wos’ Eingreifen froh war, auch wenn er ihnen sein Leben verdankte, hatte er mittelbar zum Tod dreier Männer beigetragen, und niemand konnte ihn zwingen, das gut zu finden.
    Die Worte des großen Löwen glitten in seine Gedanken:
    ›Wie geht es Mann? Mann verletzt.‹
    Bowbaq hatte den Bolzen, der in seiner Schulter steckte, fast vergessen. Der Schmerz hatte nachgelassen, und die Wunde blutete nur noch schwach. Behutsam zog er an den Federn, um herauszufinden, wie tief der Pfeil eingedrungen war, und verzog das Gesicht, als sich sein Körper gegen die Behandlung sträubte. Doch darauf konnte er jetzt keine Rücksicht nehmen, denn wenn er den Bolzen nicht sofort entfernte, würde es später sehr viel mehr schmerzen.
    ›Ich werde wieder gesund. Ich bin froh, Mir zu sehen.‹
    Als Zeichen der Zustimmung schlug der Löwe die Kiefer aufeinander und verschwand ohne ein weiteres Wort im Wald. Bowbaq wusste, dass er in dieser Nacht nichts mehr zu befürchten hatte. Niemand käme an dem Schneelöwen vorbei. Er vergewisserte sich, dass es Wos gut ging, und kehrte in die Hütte zurück.
    Die Wärme des Feuers hüllte ihn ein. Vorsichtig zog er seine durchnässten Kleider aus und achtete darauf, den Bolzen so wenig wie möglich zu berühren. Als er die Wunde endlich freigelegt hatte, schob er sich einen Handschuh zwischen die Zähne, hielt den Atem an und zog den Fremdkörper mit einem Ruck heraus.
    Er biss nicht auf den Handschuh, sondern spuckte ihn aus und schrie vor Schmerz auf. Stöhnend presste er ein Tuch auf die Wunde und musterte den Bolzen, der vor ihm lag. Erleichtert stellte Bowbaq fest, dass er vollständig herausgekommen war.
    Als die Blutung nachgelassen hatte, goss er reichlich Alkohol auf die Wunde und verband sie. Dann goss er sich auch reichlich Alkohol in die Kehle.
    Jetzt, wo er verarztet und aufgewärmt war, ging es ihm besser, und er konnte sich endlich den Fragen widmen, die er sich seit Beginn des Angriffs stellte.
    Wer waren die Männer?
    Was wollten sie? Außer ihn umbringen, natürlich.
    Bowbaq war noch nicht viel in der Welt herumgekommen und kannte eigentlich nur Mittelarkarien. Solange er zurückdenken konnte, hatte er nichts getan, weswegen ihm irgendjemand drei Mörder auf den Hals hetzen würde. Vielleicht arbeiteten die Männer aber auch auf eigene Faust und hatten sich geirrt, denn Bowbaq besaß keine Reichtümer. Waren sie vielleicht verrückt? Fanatiker auf der Suche nach einem Menschenopfer?
    Oder …
    Die Neugier siegte, und er beschloss, die Leichen nicht erst am Morgen zu untersuchen. Er zog sich trockene Kleidung über und ging abermals nach draußen.
    Nachdem er seine Furcht überwunden hatte, trat er zu dem Mann, den Wos getötet hatte. Seine Haut war wachsbleich, und eine hauchdünne Eisschicht bedeckte den Körper. Bowbaq schob die Hände unter die

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