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Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)

Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)

Titel: Die Magier von Tarronn (1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sina Blackwood
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geschehen?“, flüsterte die blonde Kira mit bebenden Lippen. Gemeinsam mit Mara versuchte sie, sie aufzurichten. Die Zurückgekehrte schaute beide mit leerem Blick an. „Der Große Drache wird erwachen. Ruft die Alten und die Magier zusammen.“
    Ein kurzer Blickwechsel, dann eilten die Hüterinnen in verschiedene Richtungen in die sternenklare Nacht. Neri sank erschöpft auf ihr Lager zurück und schloss die Augen.
    Nach einigen Minuten erschienen weiß gekleidete Atlan zwischen den Häusern, die, mit brennenden Öllämpchen in den Händen, in geradezu gespenstiger Stille, von allen Richtungen einem gemeinsamen Ziel zustrebten. Die Flämmchen hüpften wie kleine Lichtkobolde. Manchmal raschelten die langen Gewänder leise im Nachtwind. Der blasse Vollmond über dem See wies den Dahineilenden den Weg, die in langer Reihe am Ufer entlang wandelten, um schließlich hinter dem Vorhang des großen Wasserfalles zu verschwinden. Auch Neri hatte sich mit ihren Begleiterinnen auf den Weg gemacht. Sie trug ihren großen klaren Stein in den Händen, in dem sich das Mondlicht fing und es ihn zum Funkeln brachte. Ungewöhnlich warm fühlte er sich heute an. Über das kunstvolle Diadem auf ihrer Stirn huschten helle Schatten. Mara und Kira folgten ihr, sich dabei auf lange glitzernde Stäbe, die Zeichen ihres Standes, stützend.
    Die drei Nachzügler traten ebenfalls durch die Öffnung im Berg jenseits des Wassers. Nach einigen Metern weitete sich der enge dunkle Gang zu einer Höhle, mit den Ausmaßen einer Kathedrale. Das Licht der Lämpchen brach sich millionenfach in den Kristallen, die in den Wänden und an der Decke des natürlichen Saales saßen, so den Raum taghell erleuchtend. Als die drei Frauen erschienen, breitete sich Unruhe aus. Noch nie zuvor hatte die Seherin ihren Energiestein in Anwesenheit des Hohen Rates eingesetzt! Neri trat, flankiert von ihren Gefährtinnen, in das Zentrum des Saales, stellte ihren Kristall auf einen nachtschwarzen polierten Quader aus einem seltenen fremden Gestein und trat anschließend einen Schritt zurück. Sofort begann der Kristall aufzuglühen und mit ihrem Diadem eine Verbindung einzugehen, wobei er das gesamte Licht aufzusaugen schien. Es wurde immer finsterer in der Grotte, gleichzeitig weitete sich die leuchtende Aura um die beiden Steine aus. Dann erschienen die ersten flimmernden Bilder, die rasch klarer wurden und düstere Szenen zeigten. Gebannt verfolgten die Versammelten das Geschehen. Sie erlebten die letzte Seelenreise ihrer Seherin im Zeitraffertempo. Manchmal, wenn sich die Ereignisse im Energiefeld überschlugen, verschwamm das Bild, um danach noch klarer wieder hervor zu treten. Das schaurige Geschehen endete in einem heranschießenden Flammenmeer, das alles zu verschlingen drohte – dem Feueratem des Großen Drachen.
    Noch immer war es totenstill, nur die bläulichen Energieentladungen knisterten an der Basis des Kristalls. Neri trat hinzu, hob ihn vorsichtig vom Sockel.
    „Ich werde mich den Entscheidungen des Hohen Rates beugen“, sagte sie leise, während sie in der Runde Platz nahm. Ihre Stimme hallte als Echo nach.
    Solon, der Älteste erhob das Wort: „Wer oder was hat dich gerettet, als die Flammen kamen?“
    „Ich weiß es nicht. Es ging alles rasend schnell. Und dann war ich plötzlich wieder zurück – einfach so. Ich weiß nur, dass ich selbst keinen Anteil daran habe. Das beunruhigt mich. Welches Wesen ist stark genug, auf so eine Weise zu wirken? Ist es Freund oder ist es Feind? Von diesem Planeten kann es nicht stammen, das hätten wir schon lange gespürt. Wo also kommt es her?“
    „Ich glaube, ich kenne einen Teil der Antwort.“ Kira ließ die Worte in die Stille tropfen. In Richtung Neri gewandt, erklärte sie: „Als du so lange nicht zurückkehrtest, da haben wir nach draußen gesehen, zum Gebirge, zum Wasserfall – du weißt schon. Mi-Kel war dort, er hat dich wiedergebracht. Ich habe seinen Lichtstrahl direkt auf deiner Stirn gesehen, da wo ihn auch der Kristall gezeigt hat. Mara hat den Geflügelten ebenfalls gesehen, auch, wie er sich auflöste, als dein Geist wieder in deinem Körper war.“
    Von ungläubigem Staunen bis zu höchstem Entsetzen, reichten die Reaktionen der Atlan. Solon hatte Mühe, die Gemüter zu beruhigen.
    „Ja“, sagte er, „auch ich habe den hellen Schein auf dem Gebirge gesehen und mir Gedanken darüber gemacht. Aber diese Konstellation hätte ich nie in Erwägung gezogen. Dann haben die alten Schriften

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