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Die Magier von Tarronn (2) (German Edition)

Die Magier von Tarronn (2) (German Edition)

Titel: Die Magier von Tarronn (2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sina Blackwood
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ansehnlichen Haufen zusammengetragen.
    Doch Siri war zu müde, die vielen neuen Eindrücke waren sehr anstrengend gewesen. Sie bat Drakos nur um einen Schlafplatz. Sekunden später hatte sie sich im hintersten Winkel seiner Höhle zusammengerollt und war fest eingeschlafen.
    Drakos blieb noch lange in ihrer Nähe hocken, glücklich lächelnd betrachtete er die schlummernde Siri. Dann wandte er sich seufzend um, legte sich quer in den Eingang der Höhle. Niemand sollte seinen lang ersehnten Gast wecken.
    Nach einer kurzen Nacht, aber noch vor dem Morgengrauen, hob der große Drache den Kopf. Es war also kein Traum. Im Dunkel der Höhle konnte er die Umrisse von Siri erkennen. Vorsichtig, jedes Geräusch vermeidend, kroch er ins Freie, wo er still hocken blieb und zuschaute, wie die ersten Lichtfinger über den Horizont tasteten.
    „Guten Morgen, Drakos“, sagte es plötzlich direkt hinter ihm.
    Er schnellte herum. „Guten Morgen, Siri.“
    Sie setzte sich neben ihn, Stück für Stück die nähere Umgebung betrachtend. In der klaren Luft war sogar das Meer ganz in der Ferne zu sehen. Am Fuße des Bergmassivs, in dem Drakos’ Höhle lag, bildeten Bäume einen dichten Urwald. Insekten summten im ersten Sonnenlicht von Blüte zu Blüte, Vögel zwitscherten, hin und wieder raschelte es irgendwo im blauen Gras. Feuchtigkeit stieg aus dem dichten Pflanzenwerk, trieb als dünner Nebel davon.
    „Es ist schön hier“, flüsterte Siri.
    Drakos schaute sie lächelnd an. „Ja, das ist es. Komm, ich zeige dir den Wasserfall und die besten Fischgründe auf dem ganzen Kontinent.“
    Sie erhoben sich gleichzeitig. Drakos warf sich in die Tiefe und Siri folgte ihm. Knapp über dem Blätterdach schwebten sie dahin. Auf der anderen Seite des Berges rauschte der versprochene Wasserfall. Millionen glitzernde Tropfen sprühten durch die Luft, funkelten in der Sonne, ein Regenbogen hing in der Luft. Drakos landete direkt im Wasserbecken am Fuße des Vorhangs aus schäumendem Wasser.
    Siri zog noch eine Kurve in der Luft, dann gesellte sie sich zu ihm. Als sie endlich unter dem fallenden Wasser stand, breitete sie die Schwingen aus und schloss die Augen. Drakos konnte nur wieder mit Bewunderung schauen. Dieses Bild wollte er für ewig in seinem Herzen bewahren, wie die Silberperlen über ihr glitzerndes Schuppenkleid rannen, es in einen wahren Farbenrausch erstrahlen ließen.
    „Wovon träumst du?“, flüsterte es neben seinem Ohr.
    Drakos zuckte zusammen, wie ein ertappter Sünder. Er hatte tatsächlich mit offenen Augen geträumt. Siri hatte in seinen Augen genug gesehen. Wenig später stand Drakos unter dem Wasserfall. Er genoss das Trommeln der Sturzbäche auf seinem Drachenpanzer.
    Siri gestand sich ein, dass sie noch nie einem so gut aussehenden Artgenossen begegnet war. Er war der Erste einer langen Ahnenreihe, die vielleicht nun eine Fortsetzung fand.
    Ihr Herz schlug bei diesem Gedanken bis zum Hals. Wie hatte er ihr in der vergangenen Nacht gesagt? Er sei schon viel zu lang allein gewesen? Genau betrachtet, war auch sie immer allein, obwohl noch andere Drakon auf Atla gelebt hatten.
    „Und wovon träumst du?“ Sie hatte nicht bemerkt, dass Drakos neben sie getreten war. Lange schaute sie ihm in die bernsteingelben Augen, in denen kleine Fünkchen zu tanzen schienen. Dann sprach sie zögernd: „Ich glaube, ich hatte den selben Traum.“
    „Dann lass ihn wahr werden“, schlug Drakos vor, ohne den Blick von ihren strahlend grünen Augen wenden zu können. Tief und unergründlich wie Bergseen, fiel ihm ein.
    Plötzlich vernahm er laut und deutlich Siris Magenknurren. „Oh je, jetzt hätte ich fast das Frühstück vergessen. Fliegen wir zum Strand, ein paar fette Fische und schon wird es dir besser gehen.“
    Drakos führte Siri an den Strand in die Nähe der Sandbank. Er bat sie zu warten, damit ihr durch die Hydren kein Leid geschehe. Was es mit ihnen auf sich hatte, wollte er ihr später erklären. Eilig machte er sich an die Jagd. Im Sturzflug packte er zwei Fische, die er Siri zu Füßen legte.
    „Gemeinsam schmeckt es besser“, sprach sie, wobei sie ihm einen zu schob.
    Drakos setzt sich zu ihr. Recht hatte sie – schon lange hatte kein Frühstücksfisch mehr so gut geschmeckt, wie zu zweit.
    „Weiter draußen gibt es die richtig Großen“, erklärte Drakos zwischen zwei Happen.
    „Darf ich dich begleiten? Oder sind die Hydren überall?“ Siri schaute sehnsüchtig hinaus aufs Meer. In ihrem Revier auf dem

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