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Die magische Höhle - Die verschwundenen Mumien

Die magische Höhle - Die verschwundenen Mumien

Titel: Die magische Höhle - Die verschwundenen Mumien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Metzger
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rausredet“, wollte Niklas ihr zur Seite springen.
    Aber es war schon zu spät. Imhotep bekam einen Wutanfall, wie man ihn diesem gutmütigen älteren Herren nie zugetraut hätte. Doch jetzt wirkte er wie eine Mischung aus Rumpelstilzchen und Oliver Kahn. Voller Zorn holte er mit dem rechten Bein aus. Er legte seine ganze Wut in diesen Tritt und kickte mit voller Wucht gegen den erstbesten Gegenstand, der ihm in die Quere kam.
    Entgeistert mussten Meni, Niklas und Julia mit ansehen, wie Snofrus Krug klirrend in tausend Scherben zersprang!
    Sein Ausraster schien Imhotep ein bisschen abgekühlt zu haben. Denn jetzt hakte er nach: „Was war das noch für ein Beweisstück, von dem du gesprochen hast?“
    Julia zeigte verdattert auf den Scherbenhaufen zu Imhoteps Füßen.
    „Das war es. Snofrus Wasserkrug. Alle Nachrichten des Erpressers sind auf Scherben geschrieben worden, die man aus diesem Krug herausgebrochen hat, und im Boden war Snofrus Name eingestempelt!“
    Imhotep starrte sie entgeistert an. Für einen Augenblick stand er wie erstarrt da. Dann begann er wieder zu toben.
    „Was ist das für ein Unsinn?“, brüllte er. „Ihr wollt doch nicht im Ernst behaupten, mein Kollege steckt hinter diesem Verbrechen?“
    „Wir haben Beweise“, behauptete Niklas.
    „Wir hatten Beweise“, verbesserte ihn Julia missmutig.
    „Vielleicht kann man das reparieren“, entgegnete Niklas unverdrossen. „Ich habe mal im Museum eine Vase gesehen, die war auch aus tausend Stücken zusammengeflickt. Das schaffen wir auch!“
    „Vergiss es“, sagte Julia düster. „Das ist wie ein Puzzle mit tausend Teilen und ohne Anleitung. Auch wenn wir das schaffen, das dauert mindestens vier Wochen. Und falls es so etwas wie ein ägyptisches Gericht gibt, glaube ich nicht, dass die das als Beweisstück anerkennen oder so lange warten wollen.“
    Niklas musste ihr Recht geben. Mit diesem Haufen von Scherben, kleinen Splittern und Staub war nichts mehr anzufangen.
    Er hätte heulen können. Der Erpresser war wohl einfach schlauer als sie. Und selbst wenn er es nicht war, auf die Eigentore, die er, Julia, Meni und Imhotep schossen, konnte sich der Erpresser verlassen.
    Außerdem war da immer noch die kleine Möglichkeit, dass Snofru gar nicht der Täter war. Zwar deutete alles in diese Richtung, der letzte Beweis fehlte aber nach wie vor. Wie hatte er es zum Beispiel geschafft, den letzten Brief abzulegen und gleichzeitig an einer ganz anderen Stelle den Kahn aus dem Wasser zu ziehen?
    Niklas und Julia waren am Boden zerstört. Es war ihr Plan, der in die Hose gegangen war. Wie konnten sie nur so dumm sein?
    Imhoteps Jammern riss sie aus ihren trüben Gedanken.
    „Ich bin ruiniert“, schluchzte er. „Die Mumien habe ich zwar zurück. Trotzdem kann ich mich demnächst selbst einbalsamieren.“
    Julia fuhr wie vom Donner gerührt zusammen.
    „Was hast du gesagt?“
    „Ich bin ruiniert“, wiederholte Imhotep mit kraftloser Stimme.
    „Nein, danach“, drängte Julia. „Wie war das, du kannst dich selbst einbalsamieren lassen? Ich habe eine Idee!“ Sie warf Niklas einen verschwörerischen Blick zu. Er verstand sofort, was sie vorhatte. „Denkst du, was ich denke?“, fragte sie nach.
    „Du willst doch nicht etw a …?“, sagte Niklas grinsend. „Glaubst du, das funktioniert?“
    „Es hat doch schon einmal funktioniert“, meinte Julia geheimnisvoll. „Wenn auch unfreiwillig. Außerdem glaube ich, wir haben keine andere Wahl!“
    „Könnt ihr mir vielleicht mal verraten, wovon ihr sprecht?“, unterbrach sie Imhotep. „Ich verstehe kein Wort.“
    „Es reicht fürs Erste, wenn wir das verstehen“, sagte Niklas gönnerhaft. „Geh einfach zu Snofru und sage ihm, die Mumien wären nicht an der vereinbarten Stelle gewesen.“
    „Warum?“, fragte Imhotep verdutzt. „Sie waren doch da!“
    „Und dass du die Behörden über den Diebstahl und die Erpressung informieren musst“, fuhr Niklas fort, ohne auf Imhoteps Einwand zu achten.
    „Auch das noch!“, protestierte Imhotep. „Warum sollte ich ausgerechnet die Behörden informieren? Dann spricht sich noch herum, dass mir Mumien abhandenkommen. Das darf auf keinen Fall passieren!“
    Niklas konnte schon verstehen, dass Imhotep kein allzu großes Vertrauen mehr in ihre Ideen hatte. Allerdings hatte der Meister auch keinen eigenen Plan.
    Schließlich gab er nach. Aber das war weniger Überzeugung als Verzweiflung. „Na gut, da ich keine Wahl habe, tue ich, was ihr sagt“, gab

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