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Die Maschen des Schicksals (German Edition)

Die Maschen des Schicksals (German Edition)

Titel: Die Maschen des Schicksals (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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Anfahrt.“
    Bethanne versprach ihr, sich daran zu halten.
    Später im Bus verspürte Elise eine tiefe Befriedigung darüber, einer Freundin geholfen zu haben. Doch das war bei Weitem keine einseitige Angelegenheit. Sie hatte auch etwas von Bethanne gelernt. Es beeindruckte sie, dass die jüngere Frau keine Bitterkeit oder Wut gegen Grant hegte. Als Elise deren ruhige Akzeptanz der Situation ansprach, erwiderte Bethanne, das sei wohl ein Geschenk, das sie durch diese Scheidung erhalten habe.
    In Elises Augen hieß Scheidung nichts weiter als fürchterlicher seelischer Schmerz. Doch Bethanne hatte in ihrem Kummer wegen Grants Betrug einen Krumen Weisheit gefunden.
    Als Elise das Haus betrat, dachte sie, es wäre niemand zu Hause. Dann hörte sie den Fernseher. Da es ein heller, sonniger Nachmittag war, konnte sie sich nicht erklären, warum die ganze Familie vor dem Bildschirm saß.
    „Was ist denn los?“, fragte sie, als sie in das Wohnzimmer kam.
    „Psst.“ Luke winkte sie herein. „Grandpa ist im Fernsehen“, flüsterte er.
    „Mom.“ Aurora blickte über die Schulter zu ihr herüber, „komm, setz dich neben mich. Dads Pokerspiel wird landesweit im Fernsehen gezeigt.“
    „Nein, vielen Dank.“ Elise drehte sich so abrupt um, dass sie fast gestolpert wäre. Im Fernsehen oder nicht, das war egal. Wettspiel war Wettspiel. Wenn er es bis ins Fernsehen geschafft hatte, dann würde Maverick jetzt nichts mehr aufhalten können. Dieses Hoch würde ihn Monate denken lassen, er wäre unbesiegbar, er könnte nicht verlieren.
    „Mom?“ Kurze Zeit später klopfte Aurora leise an ihre Zimmertür. „Kann ich reinkommen?“
    „Natürlich.“ Elise war entschlossen, etwas dazu zu sagen, dass man den Kindern erlaubte, ihren Großvater für seine offensichtlichen Probleme mit der Spielsucht zu bewundern.
    „Du hast niedergeschlagen ausgesehen, als du nach Hause kamst.“
    Elise hatte sich nicht die Mühe gemacht, ihre Gefühle zu verbergen. Doch die ganze Familie war so davon vereinnahmt gewesen, Maverick im Fernsehen zu betrachten, dass Auroras Bemerkung sie überraschte.
    „Dad …“
    „Es wäre am besten, wenn wir nicht über deinen Vater reden würden.“ Das hatte sie schon einmal gesagt und musste es nun wiederholen. Nur zwei Stunden vorher hatte sie Bethannes Haltung Grant gegenüber bewundert. Elise wünschte sich, denselben Frieden mit Maverick zu finden, schaffte es aber nicht.
    Aurora setzte sich auf Elises Bett. „Ich denke, wir sollten ein letztes Mal über Dad reden.“
    Nach einem Moment des Schweigens nickte Elise schließlich widerstrebend.
    „Willst du nicht wissen, ob er gewonnen oder verloren hat?“
    „Eigentlich nicht.“ Sie griff nach ihrem Strickzeug, weil sie irgendwie ihre Hände beschäftigen musste.
    „Er hat seine Glückssocken getragen.“
    „Es gibt keine Glückssocken“, entgegnete Elise sofort. Aurora war ihrem Vater ähnlicher, als Elise vermutet hatte. „Es sind ganz einfach nur handgestrickte Strümpfe“, sagte sie schroffer als beabsichtigt.
    „Dad wollte nicht, dass du es erfährst“, sagte ihre Tochter so leise, dass Elise sich anstrengen musste, um sie zu verstehen.
    Sie hörte auf zu stricken und blickte stirnrunzelnd hoch. „Dass ich was nicht erfahre?“, fragte sie.
    Aurora verschränkte die Hände ineinander und starrte auf den Teppich. „Er ist todkrank.“
    „Was?“
    „Er leidet unter einer seltenen Form von Leukämie. Frag mich nicht nach dem medizinischen Fachausdruck, ich weiß nicht, ob ich den richtig aussprechen würde. Du hast dich sicher immer gefragt, was er in den Stunden am Nachmittag gemacht hat, in denen er nicht hier war, oder? Er bekam Bluttransfusionen in dieser Zeit. Ihm bleibt nur noch ein Jahr, vielleicht auch zwei, aber niemand würde darauf eine Wette eingehen.“ Sie lächelte traurig, als ihr klar wurde, was sie gesagt hatte.
    „Ein Jahr?“ Elise hatte das Gefühl, ihr Herz würde aufhören zu schlagen.
    „Er ist nach Seattle gekommen, weil er mich und meine Familie kennenlernen wollte, solange er das noch kann.“ Tränen glitzerten in ihren Augen. „Er hat nicht gespielt, bis zu diesem Tag, als er in das Pokerturnier eingetreten ist. Er hat es mir geschworen, und ich glaube ihm.“
    „Aber warum hat er es denn jetzt getan?“, wollte Elise wissen. „Sag mir jetzt nicht, er macht es mir zuliebe. Das kann ich nicht glauben.“
    Aurora schüttelte den Kopf, wusste nicht, was sie sagen sollte. „Das hat er

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