Die Maschen des Schicksals (German Edition)
nicht bemerkten, praktisch bei jeder Gelegenheit über ihn. Maverick spielte in einem Poker-Turnier in „Karri Pik“, wie die Jungs es nannten. Sie wünschte ihm alles Gute, doch sie wollte nicht mit ihm leben, solange er spielte. Ihr zweiter Versuch, eine Beziehung miteinander einzugehen, war genauso gescheitert wie der erste. Nein, es war für immer vorbei.
Der Bus hielt einen Block von Bethannes Haus entfernt. Sie mochte die andere Frau und fand, dass sie mehr gemeinsam hatten, als man auf den ersten Blick meinen könnte. Als geschiedene Mütter war es ihnen überlassen geblieben, sich um die Kinder, das Haus und alles andere zu kümmern. Nun gut, zumindest darüber müsste sie sich jetzt keine Gedanken mehr machen, dachte Elise und versuchte, den Anflug von Bitterkeit zu verdrängen, der sich in ihrer Magengegend breitmachen wollte.
Die Gegend war ziemlich belebt, das Haus selbst bezaubernd. Während Elise die Stufen hochstieg und auf die Klingel drückte, bewunderte sie den Garten. Sie lehnte sich gerade vor, um die riesigen kupferfarbenen Chrysanthemen zu bewundern, als Bethanne ihr lächelnd die Tür öffnete. Eine Kanne Tee und ein Teller Brownies warteten auf dem Küchentisch.
„Danke vielmals, dass du dich dazu bereit erklärt hast“, sagte Bethanne und reichte ihr einen Spiralblock. „Ich habe mich an dich gewandt, weil du die Idee zu diesem ganzen Partygeschäft hattest und … na ja, weil du in meinen Augen immer einen klaren Kopf hast und so vernünftig bist.“ Sie seufzte. „Ich bin ein Dutzend Mal diese Posten durchgegangen, und nach einer Weile verschwamm alles vor meinen Augen.“
„Das kann ich mir gut vorstellen.“
Bethanne hatte ihre monatlichen Ausgaben in einer Reihe aufgelistet und die Unterhaltszahlungen für die Kinder, die sie von Grant bezog, in einer anderen. Auf einer extra Seite waren die zu erwartenden Honorare für die von ihr organisierten Partys notiert, dazu die Vorauszahlungen und die Kosten für die Veranstaltungen.
Elise studierte die Tabelle eingehend und blickte schließlich auf. Bethanne beobachtete sie. „Du musst mehr für deine Partys verlangen“, sagte sie entschieden. Bevor Bethanne protestieren konnte, fragte sie: „Wie ist dein Stundenhonorar?“
„Ich … ich weiß nicht. Ich schlage einfach zwanzig Prozent auf die Kosten von jeder Party, und das ist dann der Preis.“
Elise schüttelte den Kopf. „Das ist nicht annähernd genug. Vergiss nicht, dass du immerhin in jede Veranstaltung deine außergewöhnliche Kreativität steckst.“
„Meine außergewöhnliche Kreativität“, wiederholte Bethanne. „Oh, ich finde, das klingt wirklich gut.“
„Es stimmt doch.“ Elise fand, man sollte Bethannes Talent nicht herabsetzen. „Du bietest etwas ganz Einzigartiges an. Keine Party ist wie die andere. Jede wird extra auf die Interessen des jeweiligen Kindes zugeschnitten. Aber du meinst, wenn du zu viel verlangst, würden die Leute nicht mehr buchen und …“
„So ist es“, murmelte sie. „Die meisten können es sich nicht leisten, zu ihren sowieso anfallenden Kosten noch eine Wahnsinnsgebühr zu zahlen.“
„Dann standardisiere deine Partys. Mache eine Liste deiner beliebtesten Feste, die du bisher veranstaltet hast, und biete diese dann an, wenn jemand dich buchen möchte. Lege für jede Party einen bestimmten Preis fest, und gib deinen Kunden die Möglichkeit, zwischen einer von diesen und einer individuell ausgearbeiteten Party zu wählen.“
Bethannes Augen leuchteten. „Na klar … na klar. Darauf hätte ich kommen sollen.“ Sie lächelte. „Auf diese Weise könnte ich die benötigten Utensilien in größeren Mengen einkaufen und so auch wieder Geld sparen. Ganz zu schweigen von der Zeit.“
„Du könntest auch einen Vertrag mit einer Bäckerei abschließen, die dir die Kuchen liefert.“
Sie blickten sich an, und beide sagten im selben Moment: „Alix.“
„Alix“, wiederholte Elise, „die wäre perfekt. Außerdem würde sie für einen größeren Umsatz des French Café sorgen, worauf sie stolz sein könnte.“
„Wunderbar.“ Bethanne sprang auf und umarmte Elise spontan. „Danke, ich danke dir. Du bist der eigentlich kreative Kopf von uns beiden, Elise.“
Elise lächelte erfreut. Bevor sie ging, erinnerte sie Bethanne daran, sich ein besseres Honorar zu zahlen. „Fange mit zwanzig Dollar die Stunde an“, schlug sie vor. „Und dazu gehört natürlich auch die Vorbereitungszeit, das Aufräumen und die
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