Die Maske
der Hölle vernichtet haben. Da sind Diener getötet worden. Der Gestank ist der entsprechende Beweis, das kannst du mir glauben.«
»Ja, aber…«
»Kein Aber. Ich rechne mit den Füchsen.«
»Und wer?«
»Du wirst es kaum glauben. Ich bin davon überzeugt, daß sich mein Partner Suko in der Nähe aufhält.«
»Dann hätten wir ihn doch sehen müssen.«
»Wir haben ihn gehört. Die Schüsse…« Ich sprach nicht mehr weiter, weil ich den Eindruck bekam, daß jedes zu laut gesprochene Wort verräterisch sein würde.
Wir huschten weiter durch die tiefe Finsternis. Oft genug stolperten wir, konnten uns immer wieder fangen, aber das verräterisch klingende Rollen irgendwelcher Steine, die von uns angestoßen worden waren, konnten wir nicht vermeiden.
Der Gestank hatte sich irgendwie intensiviert. Für mich ein Zeichen, daß wir vom Zentrum des Geschehens nicht mehr weit entfernt waren. Die Lampe einzuschalten, war ein Risiko, das ich nur ungern einging, aber ich mußte es tun.
Als ich stehenblieb, prallte die junge Nonne leicht gegen mich. »Was ist denn jetzt?«
»Duck dich hinter mich!«
»Und dann?«
»Mach schon.«
Sie kam der Aufforderung nach. So war sie wenigstens geschützt. Ich hatte meinen linke Arm vorgestreckt, in der rechten hielt ich die Beretta, dann schaltete ich die Lampe ein, bewegte den Strahl so heftig in verschiedene Richtungen, weli ich so ein geringes Ziel wie möglich bilden wollte, und sah innerhalb weniger Sekunden, was passiert war. Auf dem Boden lagen die Reste der höllischen Tiere, ohne sich noch zu bewegen.
Kugeln mußten ihre Körper durchbohrt haben, die sich im Tode zu einer stinkenden Masse zusammengezogen hatten, von der noch letzte Rauchfäden in die Höhe stiegen.
Jetzt wußte ich Bescheid, daß sich Suko tatsächlich irgendwo aufhielt. Nur hatte er sich nicht gemeldet.
Ich löschte das Licht und drückte mich zur Seite. Innocencia hauchte ihre Fraga in mein rechtes Ohr. »Waren Sie das?«
»Ja, die Füchse. Sie sind erledigt. Bestimmt hat sie mein Partner mit Silberkugeln vernichtet. Wir hörten die Schüsse. Es paßt alles zusammen.«
»Aber wo steckt er?«
»Das werden wir auch gleich haben, keine Sorge.« Mein Freund und Partner mußte sich in der Nähe aufhalten, vielleicht nur ein paar Schritte entfernt.
Bei meiner kurzen Orientierungs-und Leuchtaktion war mir der Schatten aufgefallen, der vom Boden her starr in die Höhe wuchs. Ein Schatten, der sich nicht bewegte, der einfach stand.
Das mußte eine der alten Mauern sein, und sie lag links von uns. In dieser Richtung bewegte ich mich.
Nach dem ersten Schritt schon hörten wir die Geräusche: ein dumpfer Aufprall, dann ein Klirren und Laute, die sich anhörten wie ein Fluch. Suko hatte sie bestimmt nicht ausgestoßen, das mußte die Maske gewesen sein.
Die Nonne behielt ich in meiner Nähe. Ich zerrte sie weiter - und riskierte es, die Lampe einzuschalten…
***
Suko sah im Augenblick keine andere Möglichkeit, als sich nach vorn zu werfen und dabei auf den Fuchs zu. Er hatte damit genau das Richtige getan, denn hinter ihm und in Kopfhöhe schrammte die Klinge über die Mauern, begleitet von klirrenden und brechenden Geräuschen, als sie eine Spur im Gestein hinterließ.
Die Maske hatte mit dieser Aktion nicht gerechnet. Durch den eigenen Schwung war sie ins Stolpern gekommen und hatte Mühe, sich auf den Beinen zu halten. Sie war mit sich selbst beschäftigt, was Suko wiederum Gelegenheit gab, sich um den Fuchs zu kümmern. Er war tatsächlich auf den Körper gefallen, hörte die Bestie knurren, preßte sie zwar mit seinem Gewicht gegen den Boden, aber der verfluchte Kopf lag frei, damit auch das Maul, und die Zähne versuchten, nach ihm zu schnappen.
Suko veränderte den Winkel seines Arms. Er rammte dem Fuchs die Beretta mit dem Lauf nach oben in den Kiefer, so daß selbst das teuflische Tier aufheulte.
Zeit durfte er nicht verlieren, denn der Maskenkiller hielt sich in seiner Nähe auf.
Suko drückte ab!
Das geweihte Silbergeschoß durchschlug den Oberkiefer des Fuchses. Zurück blieb ein zuckender Körper und ein zerschmettertes Etwas von Schädel. Suko rollte sich zur Seite, er kämpfte noch im Dunkeln, und auf seinem Rücken lag der Eisschauer einer Gänsehaut.
Wo stand der Killer?
Er rollte sich zur Seite, spürte plötzlich den Widerstand und hörte über sich das dumpfe Kichern, dieses Lachen, das die verdammte Maske so verzerrte.
Da wußte er, daß er haargenau gegen die Beine dieses
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