Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Maske des Alien

Die Maske des Alien

Titel: Die Maske des Alien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Eklund Gregory Benford
Vom Netzwerk:
schritten feierlich vorüber; sie schwankten hin und her im Rhythmus des Singsangs, der aus der Ganjanaten- Halle herausdröhnte.
    „Gibt’s was?“ fragte Fain noch einmal.
    „Nichts. Kein. Zeichen.“
    „Verdammt!“ Fain schlug mit der Faust in den Staub.
    Dabei hatte Danons Idee ihnen zuerst gut gefallen: einen einfachen Bettler- oder Beterstand aufzustellen (für gewöhnlich dienten diese Stände beiden Zwecken), nahe beim Eingang der großen Versammlungshallen, und von dort aus die Prozessionen zu beobachten, wenn sie sich zu den Zusammenkünften hineinbegaben. Aber sie hatten nichts gesehen. Scorpio hatte keine Spur von dem Änderung ausfindig machen können. Skallon bedauerte allmählich, daß er Danons Ratschlag angenommen hatte. Er und der Junge halten sich vom Hotel aus aufgemacht, um sich anzuhören, was auf den Marktplätzen getratscht wurde. Dort bekamen sie aber nichts Bemerkenswertes zu hören, und da war Danon auf diesen Einfall gekommen. Skallon war zum Hotel zurückgekehrt, um Fain dabei zu helfen, Scorpio in einem unauffälligen Wagen durch die verkehrsreichen Straßen zu bringen. Danon hatte einen Stand besorgt und ihn an einer verabredeten Stelle aufgebaut, wo sie ihn dann fanden, während er die Gegend nach auffälligen Personen absuchte.
    „Wo steckt der Bengel?“ fragte Fain, als das letzte Mitglied der Prozession vorüberschlurfte. Eine drängelnde Horde von Müßiggängern und Leuten, die eine Anstellung suchten, schob sich hinterdrein, bis die ungeheuren Metalltüren der Halle direkt vor ihren Nasen ins Schloß fielen. Die Menge heulte flehentlich auf.
    „Die Zeiten sind verdammt hart“, meinte Skallon. „Es ist verboten, die Delegierten der Frühlingssonnenwende in dieser Weise anzubetteln. Aber die Leute folgen ihnen bis in die Halle.“
    „Ja ja“, sagte Fain. „Wo ist der Bengel? Seine Idee ist keinen Pfifferling wert.“
    „Da drüben.“ Skallon wies über den weiten Platz hinweg auf eine wimmelnde Gruppe von Bauern, einen Wirbel von regenbogenbunten Gewändern. „Er schaut sich dort um.“
    „Bring ihn herüber.“
    „Ich glaube nicht, daß das gut wäre.“
    „Wieso nicht?“ Fain war überrascht.
    „Wenn wir ihn als freien Agenten behalten wollen, ohne daß man ihn mit uns in Verbindung bringt, dann dürfen wir uns nicht zusammen in der Öffentlichkeit sehen lassen.“
    „Zum Teufel, der Änderung kann nicht überall zugleich sein.“
    „Aber er hat das Vertil. Er kann so viele Boten und Spione ausschicken, wie er will.“
    Fain zuckte die Achseln. Es war offensichtlich, daß er Skallons Meinung kein besonderes Gewicht beimaß. „Dann mußt du eben feststellen, was er herausgefunden hat.“
    Skallon ging über den riesigen Platz; er versuchte so lässig auszusehen wie er konnte. Die Facetten im hohen Giebel der Halle reflektierten das Sonnenlicht, und der Turm in der Mitte des Platzes warf einen vielfachen Schalten. Die Mittagssonne ließ einen trockenen, spröden Geruch von den Pflastersteinen aufsteigen. Die dicken Sohlen seiner Schuhe klatschten scharf auf dem Boden, und er bemerkte, daß die Alveaner, die an ihm vorbeikamen, beim Gehen nicht solchen Lärm machten. Da gab es einen Trick, den er würde lernen müssen. Vielleicht hing es mit der geringen Gravitation und dem seltsam rollenden Gang, den die meisten dieser fettleibigen Eingeborenen sich angeeignet hatten, zusammen.
    Danon lehnte in einem schattigen Portikus und lächelte Skallon zu, als dieser herankam. Der Junge trug einen formellen Umhang, der für seine Größe geschneidert war, ein hübsches Gewand in Blau und Grün. Das Webmuster war das der Arbeiter in Diensten; zu ihnen würde Danon natürlich gehören, wenn er erwachsen sein würde.
    „Der Wind weht uns ins Gesicht“, sagte Skallon, als er neben Danon in den bläulichen Schatten trat. Er liebte diese eigentümliche alveanische Ausdrucksweise, die offensichtliche physikalische Tatsachen mit Implikationen des Gesamtzustandes verband.
    „Ich wünschte, ich hätte eine klarere Vorstellung von dem, was wir suchen.“
    „Das hätten wir auch gern.“
    „In diesen bösen Zeiten ist das Ungewöhnliche das Alltägliche.“
    „Das wird auch wieder anders werden“, sagte Skallon, aber er glaubte es selbst nicht eine Sekunde lang. Danon schien ein übermäßig ernsthafter Junge zu sein. Die Falten in seinem Gesicht waren tiefer als bei anderen Kindern seines Alters. Skallon hatte das Gefühl, er müsse den Jungen irgendwie aufmuntern.
    „Ich

Weitere Kostenlose Bücher