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Die Maske des Alien

Die Maske des Alien

Titel: Die Maske des Alien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Eklund Gregory Benford
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an menschliche Normen anzupassen. Die jetzt lebenden Änderlinge waren natürlich nicht mehr in den Griff zu bekommen. Sie waren und blieben vom Menschen selbst geschaffene Aliens.
    Und so hatten die Ingenieure herumgetüftelt und versucht, mit den gefangenen Änderungen zu kommunizieren, und schon nach kurzer Zeit hatte sich unter den Änderungen herumgesprochen, was die Ingenieure mit ihrem genetischen Material planten – und die Änderlinge flohen. Die meisten von ihnen überlebten ihren Fluchtversuch nicht. Aber einige schon. Und dieses hier, das gerissenste von allen, hatte sogar die Erde hinter sich lassen können.
    Fain begann mit einem methodischen Murmeln tief unten in seiner Kehle, das ihn in Hypnose versetzen würde. Er wollte Schmerz, Unruhe und diese schlichte, zermürbende Furcht aussperren. Er wollte sich von all dem befreien und sich ausschließlich an Fakten halten. Fakten, Ereignisse, Motive. Harte Daten. Die Welt bestand aus Ketten und Schleifen von harten Daten. Der Moschusdunst aus dem duftenden Dschungel drang in seine Nase und Fain ließ seine Gedanken wandern. Fakten … es gab so viele, und jedes konnte sich verändern, während man es noch betrachtete … aber dennoch … Wenn man sich an sie hielt, würden sie einen ans Ziel bringen. Das war es, was er dem Änderung voraushatte. Fakten. Über diesen Planeten zum Beispiel. Fakten …
    Alvea folgte einem leicht elliptischen Orbit um einen F6-Stern in einer Entfernung von 1,68 Astronomischen Einheiten. Es war Spätsommer, erinnerte sich Fain träumend, während er mit seinem inneren Singsang begann. Die Eingeborenen kamen zu irgendeinem Fest zusammen. Die Tag- und Nachtgleiche des Frühlings, das war es. Alvea brauchte mehr als zwei E-Jahre Für eine Umkreisung, und deswegen hatte das Fest hier mehr Gewicht als in den älteren Gesellschaftsformen der Erde, nach denen man Alvea teilweise modelliert hatte.
    Fain zog eine Augenbraue hoch. Auch das war so ein Mist, der sie daran hindern würde, den Änderung zu finden. Andererseits, vielleicht machte es die Sache ja auch interessanter …
     
    Skallon trug ihn huckepack und festgeschnallt zwanzig Kilometer weit. Fain verharrte absichtlich in diesem Zustand der inneren Ausgeglichenheit, kaum bei Bewußtsein, während der schaukelnde, ruckende, scheppernde Rhythmus des Anzugs sie durch den ausgedehnten, schier undurchdringlichen Wald trug. Schlangenhafte Schlingpflanzen griffen nach ihm und Scorpio, als sie sie streiften. Er hatte ganz vergessen, wieviel Lärm so ein Anzug machte. Wenn man drinsteckte, war man von dem Klappern und Klirren isoliert. Es war ein Wunder, daß die externen Akustiksensoren überhaupt funktionierten.
    In einem verfilzten Gestrüpp von purpurfarbenen Büschen hielt Skallon an. Fain ließ sich langsam aus dem Hyposchlaf aufsteigen. Mit steifen Gliedern befolgte er Skallons Instruktionen beim Anlegen der alveanischen Verkleidung; es waren unförmige, heiße, stickige Kleidungsstücke. Sie aßen ein wenig von ihren Rationen und besprachen ihre Strategie.
    Fain streichelte Scorpio. Er erklärte ihm, was geschehen war und was der Hund tun sollte. Zuerst wollte Scorpio nicht mit Skallon gehen. Fain beruhigte ihn.
    „Du kennst diesen Hund ziemlich gut“, bemerkte Skallon.
    „Ja.“ Fain streichelte immer noch den Hund.
    „Hast du viel mit ihm trainiert?“
    „Wir haben schon früher zusammen gearbeitet. Und vor dem Start von der Erde waren wir noch einmal im Training.“
    „Hattest du Zeit, dir ein paar Demos über Alvea anzusehen?“
    „Was?“
    „Ich meine, über die Kultur, über die …“
    „Ich weiß genug.“
    „Was ist mit Gommerset?“
    „Womit?“
    „Du weißt doch – die Experimente, die er gemacht hat, die Daten über Unsterblichkeit und den Kult, der …“
    „Was soll das? Worauf willst du hinaus?“ Fain sprach schnell und wütend.
    Skallon blinzelte. Einen Moment lang fand er keine Worte. „Na, ich meine einfach, Gommerset war der Grund, weshalb die Leute überhaupt hierherkamen und …“
    „Oh. Okay. Ich verstehe. Ich … ich dachte, du veranstaltest so ein gottverdammtes Quiz mit mir, wie die Ingenieure auf der Erde das immer tun.“
    „Nein, ich wollte wirklich nicht …“ Skallon redete weiter über gar nichts und Fain hörte auf, zuzuhören. Sanft streichelte er Scorpio. Er ließ den plötzlichen Ausbruch seiner Nervosität durch die Fingerspitzen absichern. Scorpio nahm einen Teil der Anspannung auf, doch dann entspannte er sich wieder. Er

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