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Die Maske des Alien

Die Maske des Alien

Titel: Die Maske des Alien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Eklund Gregory Benford
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in ihrer Haut gewesen, das eine ganz eigentümliche Strahlung abgab. Ihr Bedürfnis, geliebt zu werden – geliebt von diesen Erdlern, von diesen fremden, exotischen Männern von den Sternen –, war durchgedrungen.
    Aber jetzt war irgend etwas anders. Hatten die Todesfälle ihr Innerstes vereisen lassen? Hatte Kish schließlich doch eine Grenze gezogen und seinen männlichen Stolz hervorgekehrt?
    Er verschob seinen Griff. Sie umklammerte ihn fest, und dennoch lag in dieser Umarmung eine gewisse Zurückhaltung. Sie war hart, unnachgiebig. Ihre Zunge schob sich in seinen Mund. Ihre Faust, fest zusammengepreßt, lag zwischen seinen Beinen. Es war alles da, genauso wie früher, aber etwas in ihr hatte sich verändert.
    Fain bewegte sich mechanisch, er verdrängte die Verwirrung, die durch seine Gedanken schwärmte, und versuchte, sich auf sie zu konzentrieren. Er dachte daran, wie sie zu ihm gekommen war. Als er von der Straße hereingekommen war, zerschlagen noch von den an die Oberfläche dringenden Bildern seines Vaters, den Gedanken an Scorpio und an Tage, die jetzt tot waren, war er an ihrem Zimmer vorbeigegangen, um ihr zu sagen, daß der Änderung tot war. Ihr von Falten durchzogenes Gesicht war voll mit dem Tode Danons, und er ging fort. In seinem eigenen Zimmer angekommen, hatte er erschöpft seine Gewänder abgestreift und ein Signal zum Orbiter gesandt, um ihre Rückkehr vorzubereiten. Morgen. Das wäre früh genug. Er beabsichtigte, den Rest des Tages auszuruhen und zu versuchen, in dem ringsumher wirbelnden Chaos wenigstens ein gewisses Maß an echtem Triumph zu finden. Und dabei hätte sie es belassen können. Sie hätte in ihrem Zimmer bleiben können, bis er fort wäre. Wenn sie das getan hätte, hätte er es niemals erfahren. War es, weil sie (er) ihren (seinen) Triumph ebenfalls brauchte?
    Sie hatte gesagt: „Skallon hat mich gebeten, dir zu sagen, daß er wieder da ist.“
    „Wo?“ Er lag auf dem Bett und blickte zu ihr auf. Sie wirkte seltsam groß und verlängert, aber das lag nur an seinem Blickwinkel.
    „Er ist in sein Zimmer gegangen.“
    „Ohne mit mir zu sprechen?“
    „Ich glaube, er haßt dich, Fain. Er sagt, er will auf Alvea bleiben.“
    „Bei dir, nehme ich an.“
    „So will er es.“
    „Ich werde es nicht zulassen.“
    „Es wäre auch dumm.“
    „Er würde sterben.“
    „Ich weiß.“
    Dann legte sie ein paar ihrer Kleidungsstücke ab. Fain streifte ab, was er noch am Leibe hatte. Sie umarmten sich. Küßten sich. Irgend etwas stimmte nicht, war nicht da – und dann hatte er es gewußt.
    Fain nahm seine Lippen von den ihren und rollte zur Seite. Er zwang sich, ruhig zu bleiben und seinen Abscheu zu beherrschen. Der Geschmack von diesem Ding hing wie fauliger Moschus auf seinen Lippen. Er fühlte sich zu betäubt, zu abgestorben, als daß es ihm wirklich etwas ausgemacht hätte. Mit normaler Stimme sagte er: „Ich glaube, ich habe draußen etwas gehört.“
    Sie lachte und versuchte, ihn wieder an sich zu ziehen. „Das ist nur Kish.“
    „Nein.“ Er wich ihr aus und flüsterte: „Vielleicht ist es Skallon. Es kann sein, daß er durchdreht. Bleib hier.“ Er nahm seinen Hitzestrahler und öffnete die Tür. Er hätte sie in diesem Moment töten können, aber er mußte sichergehen. Er hatte sich schon einmal geirrt. Wegen dieses Irrtums hatte er eine Versammlung von unschuldigen Männern massakriert. Der Korridor war leer. Er hörte, wie sie sich nervös auf dem Bett bewegte, und drückte die Vertilinjektion in seiner Handfläche rasch in den straffen Muskel seines Unterarms. Es geschah jetzt alles, ohne daß er noch eigentlich dachte. Er handelte instinktiv. Ein Saal voll verbrannter Männer. Eine halbnackte Frau auf seinem Bett. Ein Änderung. Nein, er wollte an nichts davon denken.
    Schwer atmend trat er ins Zimmer zurück und schloß die Tür. „Ich glaube, ich habe Wahnvorstellungen.“ Er ging zum Bett und beugte sich über sie. Sie richtete sich auf und kam seinen Lippen entgegen. Er wich zurück, bevor sie sie berührte. „Stell dich auf den Kopf und klatsch in die Hände“, sagte er. Gleichzeitig hob er, verdeckt hinter seinem Schenkel, wo sie ihn nicht sehen konnte, den Hitzestrahler.
    Sie lachte und schüttelte den Kopf, und ihr langes Haar flatterte wie Sporen im Wind. „Fain, du bist immer verrückt.“
    „Tatsächlich?“
    Und er tötete sie – ihn – mit einem Schuß in den Bauch.

 
3
     
    Drei
    … der Strahl reißt sengend brennend in mein oh Gott

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