Die Maske des Meisters
vergeblich, denn Morris hatte sie behutsam bis zu diesem Punkt geführt und sie auf das Weiten ihrer Enge Schritt für Schritt vorbreitet.
Nun, da ihre Furcht sich als unbegründet herausgestellt hatte, konnte Claire die Stimulation vollkommen genießen.
Einige Male zog Morris seine beiden Finger heraus und drang wieder ein. Zuerst war sein Eindringen sachte und langsam, doch er steigerte sich alsbald und glitt schneller und forscher in sie hinein, sodass die unbekannten Gefühle Claire berauschten.
Ihr Atem ging rasch. Sie vergaß, dass sie nackt auf einem Hochhausdach kniete und jeden Augenblick von den anderen Bewohnern, die hier oben zum Beispiel ihr eiskaltes Budweiser an einem der ersten lauen Frühlingsabende trinken wollten, überrascht werden konnten und wirkte mit ihrem Unterleib dem Drängen der Finger entgegen.
Eine Gier erwachte in ihr. Sie hatte sich von Oakwood gelöst und sehnte sich danach, sich auch von ihren Tabus zu verabschieden und ihre Leidenschaft hemmungslos auszuleben.
„Nimm mich“, hauchte sie.
Morris entfernt seine beiden Finger aus ihr und knetete ihre Pobacken. Er leckte über ihren Anus, drang mit der Zungenspitze in die Enge ein und saugte von hinten an ihren kleinen Schamlippen.
Das war Claire nicht genug. Warum ließ er sich nur so viel Zeit? Er quälte sie, indem er sie noch immer nicht an ihrer empfindsamsten Stelle berührte oder küsste, sondern zärtlich in ihre Oberschenkel biss.
Ein zweites Mal wisperte sie, diesmal eindringlicher: „Nimm mich, bitte.“
„Na gut.“ Er streichelte über ihr Gesäß, strich ihre Beine herab und tätschelte aufmunternd ihre Waden. „Steh auf.“
Keck streckte sie ihren Hintern hoch. „Warum nicht in dieser Stellung?“
„Weil ich es sage.“ Sein leises Lachen war zu hören.
Claire zuckte zusammen, als er ihr einen Klaps auf den Hintern gab. Widerwillig erhob sie sich und schaute ihn an. „Wo hätte der Herr mich denn gerne?“
„Stell dich an den Schornstein dort drüben.“
Fragend hob sie die Augenbrauen. Da Morris sie mit einer ausladenden Geste aufmunterte, seine Anweisung zu befolgen, zuckte sie mit den Achseln und tat ihm den Gefallen, auch wenn sie nicht wusste, was das sollte.
Claire versuchte die Esse zu umfassen, aber sie schaffte es nicht. Sie stellte sich mit dem Rücken an den Schlot und schaute nach oben. Er überragte sie um eine Kopflänge. Über ihnen zeigte sich bereits der Nachthimmel. Es würde eine relativ klare Nacht werden, kaum Smog, vereinzelt waren sogar Sterne zu sehen.
„Wir haben den Sonnenuntergang verpasst.“
„So ein Pech!“, feixte Morris, öffnete den Picknickkorb und holte die Seile heraus. Gut gelaunt schlenderte er zu Claire, warf den dünneren, kurzen Strick auf den Boden und legte den längeren über seine Schulter.
Claire bekam ein mulmiges Gefühl im Magen. Nie zuvor hatte Morris sie gefesselt. Bedenken wechselte sich mit unbändiger Vorfreude ab.
2. KAPITEL
Fasziniert beobachtete sie, wie Morris begann, das Seil immer wieder um ihren Bauch, ihre Arme, die sie locker hängen ließ, und den Schornstein zu schlingen. Er umkreiste sie, drückte ihr einen Kuss auf, wenn er vor ihr stand, und fuhr fort, sie an den Rauchabzug zu binden, bis schließlich ihr Leib von den Hüften aufwärts bis knapp unter ihren Busen umwickelt war.
Nun konnte sie ihre Arme nicht mehr bewegen. Es war ein beklemmendes Gefühl, das gleichzeitig sehr reizvoll war und sie erregte, denn sie wusste, sie konnte Morris vertrauen.
Ein letztes Mal schlang er das Seil um ihren Oberkörper, knapp über ihren kleinen, vollen Brüsten, sodass sie leicht zusammengedrückt wurden und obszön zwischen den Strängen hervorlugten. Er knotete die Enden vor ihrem Körper zusammen.
„Ich weiß nicht, ob ich das aushalte“, jammerte sie. Die Fesselung war nicht so eng, dass sie ihr die Luft abschnürte, aber es war ungewohnt für sie, in ihrer Bewegung eingeschränkt zu sein.
Morris winkte ab. „Wirst du schon, ganz einfach, weil du musst.“
„Du bist ein Schuft!“
„Ich tue nur, um was du mich gebeten hast“, widersprach er und hob den zweiten Strick vom Boden auf. „Du wolltest von mir genommen werden.“
Claire versuchte, ihre Arme herauszuziehen oder zumindest durch etwas Druck das Seil zu lockern, aber es gab nicht nach. „In dieser Stellung? Wie willst du das anstellen?“
„Geduld war nie deine Stärke.“ Lächelnd hockte er sich hin, band den dünnen Strick um ihr rechtes Fußgelenk und
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