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Die Matlock-Affäre

Die Matlock-Affäre

Titel: Die Matlock-Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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würden an der Konferenz teilnehmen.
    »Mr. Kressel.« Loring wandte sich an den Dekan von Carlyle und schien zu zögern. »Ich nehme an, daß Sie Listen haben -Studenten, Angestellte der Fakultät -, Leute, von denen Sie wissen, oder zumindest Grund zu der Annahme haben, daß sie der Drogenszene angehören. Ich kann das nicht unterstellen, weil ich es nicht weiß, aber die meisten Universitäten besitzen solche Listen.«
    »Die Frage beantworte ich nicht.«
    »Was mir natürlich meine Antwort gibt«, sagte Loring leise, beinahe mitfühlend.
    »Unter keinen Umständen! Sie und Ihresgleichen haben die Gewohnheit, genau das anzunehmen, was Sie gerne annehmen.«
    »All right, ich akzeptiere Ihren Tadel. Aber selbst wenn Sie ja gesagt hätten - ich hatte nicht die Absicht, um diese Listen zu bitten. Ich wollte Ihnen damit nur sagen, daß wir eine solche Liste haben. Ich wollte, daß Sie das wissen.«
    Sam Kressel erkannte, daß er in die Falle getappt war; Lorings Offenheit ärgerte ihn nur noch mehr. »Sicher haben Sie die.«
    »Ich brauche wohl nicht zu sagen, daß wir nichts dagegen einzuwenden hätten, Ihnen eine Kopie zu liefern.«
    »Das wird nicht notwendig sein.«
    »Sie sind ziemlich hartnäckig, Sam«, sagte Matlock. »Stecken Sie etwa den Kopf in den Sand?«
    Ehe Kressel antworten konnte, sagte Loring: »Der Dekan weiß, daß er seine Meinung ändern kann. Und wir haben ja vorher schon gesagt, daß hier keine Krise vorliegt. Sie wären überrascht, wie viele Leute abwarten, bis das Dach über ihnen einbricht, ehe sie um Hilfe bitten. Oder sie akzeptieren.«
    »Aber in der Neigung Ihrer Organisation, aus schwierigen Situationen Katastrophen zu machen, gibt es nicht leicht Überraschungen, wie?« konterte Sam Kressel gereizt.
    »Wir haben Fehler gemacht.«
    »Da Sie über Namen verfügen«, fuhr Sam fort, »warum schnappen Sie sich die Leute eigentlich nicht? Lassen Sie uns heraus; machen Sie ihre Schmutzarbeit selbst. Führen Sie Verhaftungen durch, erheben Sie Anklage. Versuchen Sie nicht, uns zu Hilfssheriffs zu machen.«
    »Das wollen wir auch nicht ... Außerdem ist der Großteil unseres Beweismaterials vor Gericht nicht zulässig.«
    »Das ist mir auch in den Sinn gekommen«, warf Kressel ein.
    »Und was würden wir gewinnen? Was werden Sie gewinnen?« Loring beugte sich vor und erwiderte Sams Blick. »Wir schnappen uns ein paar hundert Marihuanasüchtige, ein paar Dutzend Haschischbrüder; Junkies und Dealer der untersten Klasse. Verstehen Sie denn nicht, daß das überhaupt nichts bringt?«
    »Womit wir bei der Frage wären, was Sie wirklich wollen, nicht wahr?«
    Matlock lehnte sich in seinem Sessel zurück und musterte den Agenten scharf.
    »Ja«, antwortete Loring mit leiser Stimme. »Wir wollen Nimrod. Wir wollen wissen, wo genau diese Konferenz am zehnten Mai stattfinden soll. Es muß im Umkreis von fünfzig bis hundert Meilen sein. Wir möchten darauf vorbereitet sein. Wir möchten der Operation Nimrod das Genick brechen, aus Gründen, die weit über die Carlyle-Universität hinausgehen. Und auch weit über das Thema Rauschgift.«
    »Wie?« fragte James Matlock.
    »Dr. Sealfont hat es gesagt. Infiltration ... Professor Matlock, Sie sind in Ihrer Umgebung etwas, was man in Abwehrkreisen als mobile Person bezeichnet. Sie werden von unterschiedlichen, ja sogar miteinander in Konflikt stehenden Gruppen akzeptiert - sowohl innerhalb der Fakultät als auch bei der Studentenschaft. Wir haben die Namen, Sie die Mobilität.« Loring griff in seinen Aktenkoffer und holte das schmutzige, dreieckige Blatt heraus. »Irgendwo dort draußen ist die Information, die wir brauchen. Irgendwo ist jemand, der ein Papier wie dieses hat; jemand, der das weiß, was wir wissen müssen.«
    James Barbour Matlock blieb reglos in seinem Sessel sitzen und starrte den Mann aus Washington an. Weder Loring noch Kressel konnten sicher sein, was er jetzt dachte, aber beide hatten eine Vorstellung davon. Wenn man Gedanken hören könnte, dann hätte in diesem Augenblick in jenem Raum volle Übereinstimmung geherrscht. James Matlocks Gedanken waren drei, fast vier Jahre in die Vergangenheit gewandert. Er erinnerte sich an einen blonden, neunzehnjährigen Jungen. Unreif für seine Jahre vielleicht, aber gut, freundlich. Ein Junge mit Problemen.
    Sie hatten ihn gefunden, wie sie Tausende wie ihn in Tausenden von Städten und Dörfern im ganzen Lande gefunden hatten. Andere Zeiten, andere Nimrods.
    James Matlocks Bruder David hatte sich

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