Die Maus im Rollladenkasten - Band 4
„Ach ganz fürchterlich hinter den Ohren“, sagten alle drei.
Da guckte sie nach, fand aber nichts.
„Ich muss irgendwo hingehen, wo es heller ist, und ich brauche eine Lupe“, sagte sie. Sie nahm sich eine Lupe aus der Schublade und nahm die Kinder mit nach draußen. Dort schien gerade die Sonne. Zum Glück hatten sie ihren Geheimgang nach draußen. Dann fing sie an, die Ohren ihrer Kinder zu untersuchen. Und siehe da: Dort war ja alles rot!
„Ist das jetzt so rot, weil du dich die ganze Zeit gekratzt hast?“, fragte sie Maxi.
„Ich weiß nicht. Kann ich nicht sagen. Es kann gut sein“, antwortete er und hoffte, dass es tatsächlich so war.
Bei Mucksi stellte sie das gleiche fest. Auch bei ihm war hinter den Ohren alles rot und blutig gekratzt.
„Und bei Pucksi? Was meinst du wohl, was sie dort mit der Lupe entdeckte?“
Eine Laus. Ja, eine dicke, fette Laus.
„Iiih, eine Laus! Ich habe eine Laus entdeckt!! Meine schlimmsten Befürchtungen werden wahr. Wir müssen sofort zur Apotheke, ein Anti-Läusemittel für uns alle kaufen.“
„Weißt du, für uns Menschen sind Läuse ziemlich klein. Aber für eine Maus ist eine Laus viel größer, ich meine, im Verhältnis gesehen.“
Sie liefen gemeinsam zur Mauseapotheke und sagten zu Frau Apothekermaus: „Wir haben Läuse. Wir müssen etwas dagegen unternehmen.“
„Ooooh, das ist ganz einfach“, sagte sie. „Nehmen Sie dieses Mittel hier, und dann tragen Sie alle das Öl auf Ihr Fell auf. Auch die Mami. Auf die befallenen Stellen und auf die Haare, von denen Sie glauben, sie wären nicht befallen. Alle Haare, von oben bis unten. Und dann, wenn Sie das alles ausgewaschen haben, müssen Sie alle Stofftiere und Bettbezüge und alle Spielsachen waschen. Bei mindestens sechzig Grad.“
„Oh, das wird schwierig. Das wird aufwändig, aber es hilft nichts. Es muss ja gemacht werden“, klagte Mimi und ärgerte sich über die Parasiten.
Mimi und ihre Kinder liefen nach dem Einkauf nach Hause. Anschließend begann Mimi, ihre Kinder mit dem Läusemittel einzureiben. Das war so ein öliges Zeug. Furchtbar. Aber es juckte und brannte nicht. Es war halt nur glitschig. Das Auftragen war eigentlich ganz angenehm, denn dabei schrubbelte Mimi herrlich das juckende Fell.
Die Kinder hatten ein wenig Angst vor dem Eingriff. Sie hatten zuerst gedacht, es würde brennen und weh tun. Aber Mimi war sehr vorsichtig. Nichts davon bewahrheitete sich. Und als sie schließlich komplett eingerieben waren, sahen sie ganz lustig aus. Wie begossene Pudel. Oder wie ins Wasser gefallene Katzen. Die Vorstellung einer nassen Katze gefiel ihnen. Auf jeden Fall sah es ulkig aus. Nun mussten sie noch mindestens zehn Minuten warten, damit die Eier und auch die Läuse erstickten und kaputt gingen. Zudem sagte die Apothekerin, Mimi sollte es auch noch einmal in einigen Tagen kontrollieren und immer gut auskämmen. Dafür bekamen sie einen speziellen Kamm. Die Mauseapothekerin gab Mimi einen Läusekamm, der auch Nissenkamm genannt wird .
Nach zehn Minuten Einwirkzeit begann sie, Maxi zu bearbeiten und kämmte, und kämmte… und fand tatsächlich Läuse, die aber alle tot waren. Sie waren nämlich von dem Öl erstickt. Es dauerte eine ganze Weile, bis sie Mucksi und Pucksi auch durchgekämmt hatte. Anschließend war sie selbst an der Reihe und musste sich ebenfalls behandeln. Sie ließ sich anschließend von ihren Kindern durchkämmen und gründlich ihr ganzes Fell bearbeiten. Den Kindern machte es Spaß, weil es eine herrliche Ferkelei war. Dann mussten alle vier in die große Badewanne gehen und alles Öl mit sehr viel Seife auswaschen.
In der Badewanne schrubbten sie gegenseitig kräftig ihr Fell durch. Danach gingen sie noch einmal mit dem Läusekamm durch das Fell und holten alles, was abgestorben war, aus den Haaren heraus.
Ein paar Tage später musste Mimi das gleiche wiederholen. Diesmal aber nicht mit Öl, sondern nur mit dem Läusekamm. Das ganze Fell wurde durchgekämmt, und jetzt stellte sie fest, dass da nichts mehr drin herumkrabbelte oder an den Haaren klebte. Sie gingen alle vier unter die Dusche, um sicher zu sein, dass bei ihnen nichts mehr im Fell versteckt war.
Alle Läuse waren verschwunden, und die Mausefamilie hatte wieder Ruhe vor den Plagegeistern. Die roten Stellen hinter den Ohren waren auch ganz schnell
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