Die Maus im Rollladenkasten - Band 6
groß, wahrscheinlich auch viel zu stark.
„Die Mäuse können doch beißen.“
Das ging aber zu schnell, sie waren zu überrascht. Außerdem hatten die Mäuse viel zu viel Angst vor dem Menschen. Natürlich hätten sie beißen können, aber wer weiß, was dann passiert wäre. Vielleicht hätte der Mensch dann etwas Unangenehmes mit ihnen angestellt. Vielleicht hätte er sie hochgehoben, und sie wären dann heruntergefallen.
Stell dir mal vor, so eine Maus fällt herunter, aus so einer großen Höhe. Das ist ja für so eine Maus gar nicht lustig. Also so, wie ich es erzählte, war es schon besser.
Die Mäuse rannten enttäuscht nach Hause, und der Mensch war glücklich, dass er sein Handy wiedergefunden hatte.
„So ein gemeiner Kerl“, sagten die Kinder. „Ja, beißen hätten wir ihn sollen. In die Finger.“
„Ich hab´ ihm gegen den Schuh getreten. Er hat gar nicht zurückgezuckt. Aber zum Schluss ist er dann doch einfach weggelaufen mit unserer Beute. So ein blöder Kerl. Er hatte bestimmt Angst.“
„Na ja, was will man machen?“, sagte die Mami. „Wir hätten das Ding sowieso nicht vom Fleck tragen können, das war viel zu schwer. Außerdem wissen wir ja überhaupt nicht, was man damit anfangen kann. Vielleicht konnte er es viel besser gebrauchen. Vielleicht gehörte es ihm ja sogar.“
Die Menschensprache konnten die Mäuse nicht verstehen. Nur wir Menschen verstehen die Menschensprache.
Traurig aber nicht ganz so enttäuscht legten sich die Kinder ins Bett und warteten auf das nächste Abenteuer. Mami Maus hatte die ganze Sache schon wieder vergessen.
Und der Mensch war glücklich und legte sich zufrieden in sein Bett. Sein Handy war wieder in seinem Besitz.
„Ich denke, du solltest nun auch ins Bettchen gehen und auf das nächste Abenteuer warten. Vorher musst du allerdings schlafen.“
Gute Nacht.
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