Die Maus im Rollladenkasten - Band 6
Zahnarzt ist so gut, er findet alle Löcher. Er will dir ja nichts Böses. Er will nur helfen. Denn wenn er verhindert, dass sich ein Loch breit macht, dann tut er ja nur Gutes. So ein Loch ist nämlich nicht nur ein Loch, es ist eine Sammlung von Millionen Bakterien. Diese Bakterien fressen dir die Zähne kaputt.“
„Karies und Baktus.“
„Ganz genau.“
„Ähm, ähm, die im Kindergarten haben uns von Karies und Baktus erzählt! Die machen die Zähne kaputt. Wir haben da so ein Buch!“
„Nicht der Zahnarzt ist der Böse, sondern die Bakterien sind es.“
„Da ist so ein Zahn. Und da sind Karies und Baktus unten und oben am Zahn, und dann klappt man den auf und dann sind da so Löcher am Zahn. Da sind da so Löcher aufgemalt.“
„Und so Löcher sind gar nicht lustig. Nein, überhaupt nicht.“
„Ich glaube, ich hatte schon mal ein Loch im Zahn.“
„Du?“
„Nein, die Schwester von meiner Freundin. Die ist schon acht.“
„Dann hatte sie sich aber die Zähne nicht ordentlich geputzt. Jetzt weißt du, warum wir immer so hinterher sind, dass du dir immer die Zähne vernünftig putzt.“
„Ja. Weil dann Löcher in den Zahn kommen.“
„Die Erwachsenen tun das nicht, um Euch Kinder zu quälen. Wir tun das nicht, um Euch zu schikanieren und auch nicht, weil es uns Spaß macht, Euch zu ärgern. Nein, wir machen es deswegen, damit du so etwas wie deine Freundin nicht erlebst. Denn wenn man einmal ein Loch im Zahn hat und der Zahnarzt einmal angefangen hat, daran herum zu bohren, wird das Loch immer größer.
Weißt du, das ist ungefähr so, als würde man einmal anfangen, in der Nase zu bohren. Wenn man einmal etwas findet, dann findet man auch noch mehr. Und wenn man so lange bohrt, wie man will, dann findet man immer wieder etwas. Wenn man aber gar nicht erst anfängt zu bohren, weil gar nichts zum Bohren da ist…“
„Hihihi!“
„Hör auf zu lachen! Das ist kein Thema, um darüber zu lachen (sagte ich mit schwer ironischem Unterton)“.
„Hihihi!“
„Das ist nichts zum Lachen!“
„Hihihi!“
„Wenn man einmal anfängt zu lachen, äh… zu bohren natürlich, in der Nase, dann findet man immer wieder ein Flümmchen“.
„Hihihi!“
„Du glaubst das nicht, stimmt´s?“
„Doch, das glaube ich.“
„Dann weißt du ja jetzt Bescheid.“
„Erzähl jetzt bitte die Geschichte weiter.“
„Wo waren wir denn jetzt stehen geblieben? Ach, der Zahnarzt, ja, der Zahnarzt. Genau.“
Er fing also mit seinem Stechwerkzeug an, in den Zähnen zu piksen, in den Zähnen von…?
„Pucksi.“
Pucksi. Pucksi hatte schon Augen, die waren so groß wie Fußbälle. Ach Quatsch, wie Medizinbälle. Nein, auch das war untertrieben. Wasserbälle. Er hatte riesengroße Augen.
Und was passierte? Ja eigentlich gar nichts. Der Zahnarzt guckte nur und fühlte mit seinem Werkzeug, dem kleinen Piker, in den Zähnen von Pucksi herum. Mal hier, mal dort kratzte er ein wenig, und dann sagte er: „Pucksi, du?“
„Ja?“ Seine Stimme zitterte.
„Also ich muss sagen, deine Zähne, also der Zustand deiner Zähne, ja…“
Pucksis Augen wurden noch größer.
„…ist wunderbar.“
„Puuuh!“ Pucksi war so glücklich, dass er es mit der Zahnpflege richtig machte.
Pucksi hatte seine Zähne so gut geputzt, dass der Zahnarzt überhaupt nichts zu beanstanden hatte.
„So, du kannst wieder runter von meinem Stuhl“, sagte der Zahnarzt und lächelte. „Jetzt möchte ich gern die Zähne deines Bruders angucken.“
„Ich habe zwei Brüder“, sagte Pucksi.
„Das ist mir egal“, sagte der Zahnarzt. „Wer möchte denn als erstes?“
„Natürlich wollte keiner der beiden. Warum sollte auch irgendjemand freiwillig zum Zahnarzt wollen?
„Würde ich auch nicht wollen. Ja gut, wenn man erwachsen ist, denkt man darüber anders. Aber als Kind würde man eigentlich gar nicht freiwillig zum Zahnarzt wollen, weil er immer irgendwas zu meckern hat.“
„Du bist zuerst dran!“, sagte Mucksi.
„Nein, stimmt nicht“, antwortete Maxi.
„Du bist zuerst.“
„Näääh, ich habe gerade noch was zu tun, ich bin gerade am
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