Die Maya Priesterin
Hund e getrieben? « Hernán stemmte di e Kni e au f de n Bode n . E r packt e de n kleine n Mönc h be i den Schulter n un d dreht e ih n u m . »So vielleicht, so , so ?«
»Aufhöre n . Au f de r Stelle .« Ers t al s de r Pate r nebe n die beide n trat , lie ß Hernán vo n Crist o ab . Diego öffnete den Mund un d schlo ß ih n wieder . E r hatt e de n Mestize n tadel n wolle n . Jetzt sah er, daß Hernán weit übler zugerichtet war. »Steh t au f . Sofort .«
Sie rappelten sich a uf . Cristóbal s mager e Brus t ho b und senkt e sic h wi e ei n Blasebal g . Schwei ß trof f ih m au s allen Pore n . E r keucht e un d hustete . Noc h imme r wa r sei n Gesicht flammen d rot . Doch außer einigen Abschürfungen schien der kleine Mönch unversehr t . Sonderbar , dacht e D ieg o . Er hatte imme r geglaubt , da ß Hernán weit stärker als Cristo se i . Tatsächlic h stan d de r Mestiz e gelasse n nebe n ihm . Da s Gerangel schie n ih n nich t einma l erhitz t z u habe n . Und doch war er am ganze n Lei b mi t Wunde n übersät .
»W o has t d u da s her? « E r pack t e de n Mestize n be i den Schulter n un d zo g ih n zu m Fenste r . Schnittwunde n . Offenbar mi t eine m Messe r beigebrach t . Dutzend e Schnitt e zählt e er . Auf Brust , Bauc h un d Schenkeln . Vo n de r For m sic h windender Schlange n un d allenfall s einig e Tag e al t .
»Nicht von i hm .« Mi t de m Kin n deutet e Hernán z u Cristóbal, de r au f ein e Matt e gesunke n war . »Aus dem Haus der Novizen, Herr . Wi r ware n mehrmal s dort , i n de n letzte n Tage n . Be i den angehende n Priester n vo m Kul t Cha'acs . All e i n meine m und Cristo s Alter , Her r . Si e tanz e n dort , be i Ta g un d Nach t . Zu unbegreiflicher Musik. Ma n hör t si e i n seine m Kopf , ma n spürt si e i m ganze n Lei b . Di e Trommeln , di e Flöte n . Dabe i ist nieman d z u sehen , de r au f Trommel n schläg t ode r i n Flöten bläst . Sonderbare Musik. U m si e z u hören , mu ß ma n eine Zigarre rauche n . Kein e gewöhnliche n Zigarren , Herr . Nu r für Cha'ac s Prieste r bestimm t . De r Rauc h f ä hr t i n di e Gliede r und füll t de n Kop f .«
Aufmerksa m hört e Dieg o ih m z u . Ih m fie l ein , wa s Hernán ih m damal s i n K'ak'as - 'ich erzählt hatt e . Wie der Regen g ottprieste r i n ih r Dor f gekomme n war . Wi e e r seine kleine n Opfe r geschlage n un d mi t Messer n verstümmel t hatte . Ist es auch bei dir soweit, Hernán? Beginnt auch in deinen Adern das Blut deiner Ahnen zu singen? Unruhe stieg in ihm au f . Doc h sei n Mitlei d über wo g . E r mußt e versuchen , den Mestizen aus dem Bann der Teufelsjünger zu befreie n . Eh e e s zu spä t wa r .
»Dan n verteile n si e di e Messer , Herr . Ma n tanz t un d hör t die Musi k i m Kop f . I m Tak t de r Musi k schneide t ma n sic h mi t dem heiligen Messer in die Haut. Hier hi n .« E r zeigt e au f sein e Brus t .
»Dorthin .« Au f sein e Bein e . »Blu t fließt , Herr , vie l Blut . Zu Ehre n Cha'acs . J e wilde r si e tanzen , dest o schnelle r fließ t das Blut . Di e Leibe r wirbel n . Geruch von Schweiß, Her r . Niemand spricht . Nieman d singt . Ma n hör t nu r die Musik im eigenen Kop f . Un d da s Keuche n au s hunder t Münder n . Si e werfe n die Beine , schleuder n di e Arm e empo r . Rolle n mi t de m Kop f . Schlitze n sic h di e Brus t auf , di e Seiten , di e Schenke l . Un d dann, Herr , schneide n si e sic h dort .« E r deutet e au f seine n U n terleib.
»Jetz t schreie n sie . Stöhne n . Winden sich am Bode n . I n Pfützen au s Blu t un d andere n Säfte n . Wi e e s ihre m Got t wohlgefällig ist .«
Diego schaudert e . Derart blutigen Geschichten würden seine Nerve n ni e gewachse n sei n . Behutsa m atmet e e r au s un d ei n .
»Ich verbiete euch«, sagte er, »dieses Haus noch einmal aufzusuche n . Dir , Hernán , un d ebenso , Fra y Cristo , dir .«
Natürlic h wußt e er , da ß Cristóba l den Mestizen nur unter Zwan g begleite t hatte . Un d da ß Hernán s s o , so , s o sich nicht auf Ausschweifunge n i m H a us der Novizen Cha'acs bezo g . Sondern au f Cristóbals unerwartete n Sündenfal l mi t de r kleinen Priesterin Ixquics. Auch darum würde er sich kümmern, dachte Dieg o . Noch an diesem Vormittag würde er Fray Cristo die Beicht e abnehme n . De r Lahki n hatt e de n oberst e n Priesterra t in den Königspalast gelade n . Zu r Stund e de s Adlers , wen n die Sonn e i m Zeni t stan d . Bi s dahi n wa r noc h genügen d
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