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Die McKettricks aus Texas: Über alle Grenzen (German Edition)

Die McKettricks aus Texas: Über alle Grenzen (German Edition)

Titel: Die McKettricks aus Texas: Über alle Grenzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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ist“, sagte er. „Aber wenn ein Gewehr im Spiel ist, frage ich trotzdem.“
    Libby wischte sich die Hände an ihrer Jeans ab und sah zu Paige, bevor sie Strivens antwortete: „Ich habe zufällig gesehen, wie meine Schwester das Haus verlassen hat. Und zwar unmittelbar, nachdem Reese vorgefahren und in den Stall gegangen war. Als Paige nicht gleich wieder zurückkam, fing ich an, mir Sorgen zu machen. Ich bin ihr gefolgt, um sicherzugehen, dass mit ihr alles in Ordnung ist.“
    „Mit einem Gewehr?“, fragte Strivens.
    „Nennen Sie es weibliche Intuition“, erwiderte Libby.
    Strivens grinste und schüttelte den Kopf. Gekonnt entlud er das Gewehr, steckte die Patronen in seine Jackentascheund gab Libby die Waffe zurück.
    „Würden Sie bitte dem Boss erzählen, was passiert ist“, sagte er, und in seinem Ton schwang wohlwollende Bewunderung mit. „Oder soll ich das machen?“
    „Ich werde Tate anrufen“, antwortete Libby. „Danke, Ron.“
    Er nickte und verließ den Stall. Weder Paige noch Libby sagten etwas, bis er verschwunden war.
    Kaum jedoch waren sie allein, wandte Libby sich vorwurfsvoll an Paige. „Sag mal, was hast du dir eigentlich dabei gedacht?“
    Paige deutete auf das Gewehr. „Die gleiche Frage wollte ich dir auch stellen.“ Sie fühlte sich ein wenig zittrig, nachdem die Aufregung sich etwas gelegt hatte. „Seit wann besitzt du ein Gewehr?“
    „Seit ich bei Tate eingezogen bin“, antwortete Libby und straffte die Schultern. „Er meint, jeder, der auf einer Ranch lebt, muss schießen können.“
    „Wirklich? Warum?“
    Libby deutete zur Tür. Strivens’ Pick-up entfernte sich. Die Schlafbaracke stand in einiger Entfernung vom Ranchhaus. „Wegen der Schlangen“, sagte sie mit übertriebener Geduld.
    „Zu denen Reese ganz sicher gehört“, bemerkte Paige und schwang nach vorn, um in Bewegung zu kommen. Diese verdammten Krücken würde sie ganz sicher nicht vermissen, wenn sie sie eines Tages nicht mehr brauchte. „Bringst du es mir bei?“
    Sie traten in den sonnigen, aber kühlen Novembernachmittag hinaus. Der Pick-up, in dem Strivens und Reese zur Schlafbaracke fuhren, zog eine Staubwolke hinter sich her.
    „Was beibringen?“, wollte Libby wissen.
    „Schießen“, antwortete Paige.
    „Na klar.“ Jetzt, wo alles vorbei war, klang Libby ein wenig gereizt. „Das steht ganz oben auf meiner Liste: ‚Bring Paige das Schießen bei.‘“
    „Der Mann ist gefährlich“, gab Paige zu bedenken. „Dieser Reese, meine ich.“
    „Ach, und wie kommst du darauf, Sherlock?“
    „Du musst nicht gleich schnippisch werden“, sagte Paige.
    „Offenbar doch“, konterte Libby und blieb stehen, damit ihre Schwester hinterherkam.
    „Heißt das, du wirst mir nicht beibringen, wie man schießt?“
    „Ich bin ja selbst noch Anfängerin“, gestand Libby. „Wie solltest du von meiner Unfähigkeit profitieren?“
    Es tat gut, endlich in der Küche zu sein. Dort war es warm und sicher. Außerdem konnte Paige sich hinsetzen. Ihre Knie fühlten sich an wie Wackelpudding. Sie wünschte nur, der Schaukelstuhl stünde nicht in ihrem Zimmer, dann hätte sie nicht mit der Bank am Tisch vorliebnehmen müssen.
    Libby verschwand im Esszimmer und kam unbewaffnet wieder zurück, nachdem sie das Gewehr zurück in den Tresorschrank geschlossen hatte.
    „Ich bin beeindruckt“, sagte Paige und fühlte sich wieder wie mit fünfzehn – unbeholfen und zu schlau, um Anerkennung zu finden. Und Libby war wieder siebzehn, wunderschön, erfolgreich und bei allen beliebt. „Wenn du mir das Schießen nicht beibringen willst, meinst du, ich könnte Tate fragen?“
    Libby seufzte, marschierte zum Schrank und kochte zwei Becher Tee. Paiges Tee von vorhin war inzwischen natürlich kalt, deshalb kippte sie ihn aus, bevor sie zum Tisch kam.
    „Apropos Tate“, sagte Libby und ignorierte die Frage ihrer Schwester. „Ich sollte ihn lieber anrufen und ihm sagen, dass ich einen seiner Rancharbeiter gefeuert habe.“
    „Du warst großartig“, sagte Paige grinsend.
    „Sag das mal Tate, ja?“ Libby ging zum schnurlosen Telefon an der Wand. „Der wird nämlich ganz und gar nicht begeistert davon sein, wenn er erfährt, dass ich ein Gewehr besitze.“
    Die Situation war eindeutig nicht gut.
    Irgendwer hatte versucht, eine der Ölquellen zu öffnen. Und da dies ohne die entsprechende Ausrüstung zur Ölförderung geschehen war, konnte es nur einen Grund dafürgeben: Es sollte ein Brand gelegt werden.
    „Ist das in der

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