Die McKettricks aus Texas: Über alle Grenzen (German Edition)
könnte man fast meinen.“
„Hört sofort auf, alle beide“, protestierte Paige. „Zwischen mir und Austin läuft überhaupt nichts. Der Mann macht mich wütend, das ist alles.“
Immer noch lächelnd lehnte Libby sich mit der Hüfte gegen die Arbeitsfläche, sagte aber nichts mehr. Sie war die Erstgeborene der Remington-Schwestern, hatte hellbraune Haare und Augen in einem ausdrucksvollen Blau. Sie und Tate waren verrückt nacheinander, und sie würden wunderschöne Kinder bekommen.
„Warum?“, wollte Julie wissen. Sie war ein Jahr jünger als Libby und eins älter als Paige. Die Farbe ihrer Augen veränderte sich je nach Situation. Momentan waren sie von einem intensiven Blaugrün, aber die Farbe wechselte mit der Farbe ihrer Kleidung. Ihre kupferfarbenen Haare fielen in natürlichen Locken bis auf ihre Schultern.
„Warum was?“, fragte Paige, um Zeit zu gewinnen. „Warum macht Austin dich wütend?“
„Weil er so … selbstsicher ist“, antwortete Paige. Wahrscheinlich gab es eine Million weitere Gründe, aber das warder erste, der ihr in den Sinn kam.
Libby runzelte skeptisch die Stirn. „Ist das denn so schlecht?“
Paige wollte, dass ihre Schwestern sie verstanden. Sie wollte sie auf ihrer Seite haben. Wenn jemand wusste, wie schlimm ihr Herz damals gebrochen worden war, dann die beiden. „Er ist arrogant.“
„Nein“, sagte Julie kopfschüttelnd und lachte. „Er ist ein McKettrick.“
Beinahe hätte Paige sich an ihrem Wein verschluckt. „Und was, bitte, ist der Unterschied?“
Ihre älteren Schwestern tauschten über die Ränder ihrer Weingläser einen Blick.
„Wenn Austin dir noch etwas bedeutet, ist das völlig in Ordnung“, versicherte Julie ihr, nachdem sie ihren Mut zusammengenommen hatte. „Du bist nicht mehr auf der Highschool, und es ist nicht zu leugnen, dass der Mann ein McKettrick ist.“
„Ich weiß ja, dass ihr zwei schrecklich in McKettrick-Männer verliebt seid, und ich freue mich riesig für euch. Aber falls ihr glaubt, ich hätte Austin vergeben und verziehen und würde wieder mit ihm im Bett landen, als wäre nie etwas passiert, dann habt ihr euch geschnitten.“
„Sie wird nicht in Austins Bett landen“, wandte Libby sich ernst an Julie.
„Sie wird nicht wieder mit ihm im Bett landen“, korrigierte Julie sie.
Paige trat zwischen sie und wedelte mit den Armen. „Hallo? Ich bin hier und kann alles hören, was ihr sagt.“
Libby und Julie lachten und prosteten sich zu.
„Ich gebe ihnen zweiundsiebzig Stunden“, sagte Libby.
„Unsinn“, entgegnete Julie. „Spätestens morgen Nacht werden sie sich in den Laken wälzen.“
„Ihr seid alle beide verrückt“, erklärte Paige nervös. „Nur weil ihr beide einem McKettrick nicht widerstehen konntet, muss das nicht auch für mich gelten.“
„Es hat sie schlimm erwischt“, sagte Libby zu Julie.
„Der schlimmste Fall, den ich je gesehen habe“, stimmte Julie ihr zu.
Inzwischen kochte Paige vor Wut.
„Wegen des Brautjungfernkleids“, fing Libby an, die offenbar entschlossen war, es noch schlimmer zu machen. „Ich hatte an Narzissengelb gedacht, mit Rüschen, Perlenknöpfen und viel Spitze …“
„Lavendel“, meinte Julie fröhlich, „mit einer Turnüre.“
Das reichte. „Warum nicht auch einen von diesen Reifen, die man mit einem Stöckchen neben sich herrollt?“, unterbrach Paige die beiden. „Und wie wäre es, wenn ich durch die Kirche hüpfe?“
Offenbar fanden ihre Schwestern diese Vorstellung äußerst komisch, denn sie prusteten erneut los.
Libby schenkte sich und Julie Wein nach. Paiges Glas war noch voll. Und Julie schubste Paige mit dem Ellbogen zur Seite, um den Salat fertig zu machen. Schließlich war sie die Köchin in der Familie.
„Du hast wirklich Angst vor dem Kleid, nicht wahr, Paige?“, fragte Libby, deren Augen vor Glück und Gesundheit funkelten.
„Sie glaubt also, wir beide hätten keinen Geschmack“, sagte Julie zu Libby.
„Würdet ihr bitte sofort damit aufhören, über mich zu reden, als wäre ich gar nicht da?“, fauchte Paige. „Wenn ihr mich das Kleid nur selbst aussuchen lassen würdet. Ich bin schließlich diejenige, die es tragen muss …“
„Wo bleibt denn da der Spaß?“, wandte Libby sich unbeirrt wieder an Julie. „Immerhin sind wir die Bräute.“
Die Situation erinnerte Paige daran, als sie alle drei noch Kinder waren und ihre zwei größeren Schwestern sich gegenseitig einen Ball zuwarfen, über ihren Kopf hinweg. Der Ball
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