Die McKettricks aus Texas: Über alle Grenzen (German Edition)
Bummelant“, erklärte sie mit Nachdruck. „Und ich hege nicht den Wunsch, von dieser Hochzeitsplage befallen zu werden.“
Von wegen, meldete sich ihre innere Stimme.
„Ja, die sind echt schlimm“, bemerkte Austin leichthin. „Das scheint hier langsam überhandzunehmen.“
„Schlimm? So würde ich die Heirat zwischen meinen Schwestern und deinen Brüdern nun nicht gerade bezeichnen.“
„Nein, du hast recht.“ Austin lehnte sich gut gelaunt auf seinem Liegestuhl zurück. „Aber du hast sie immerhin eine Plage genannt.“
„Stimmt, das habe ich“, musste sie zugeben. Sosehr sie sich für ihre Schwestern freute, konnte sie eine gewisse Traurigkeit nicht leugnen. Die beiden hatten nicht nur den richtigen Mann gefunden, Libby war auch noch schwanger. Und es dauerte bestimmt nicht mehr lange, bis Julie ebenfalls schwanger war.
Paige war auch nur ein Mensch, deshalb wünschte sie sich natürlich, auch in ihrem Leben möge etwas Wundervolles geschehen. Es war typisch für Austin, dass er mitbekam, waser gar nicht mitbekommen sollte. Wenn sie hingegen unbedingt seine Aufmerksamkeit wollte, strengte sie sich oft vergeblich an.
„Warum bist du traurig?“, fragte er prompt.
Sie wich seinem Blick aus und zuckte die Schultern. „Als traurig würde ich mich nicht direkt bezeichnen.“
„Na ja, aber du klatschst vor Freude auch nicht gerade in die Hände“, meinte er.
„Doch, ich freue mich sehr. Libby ist schwanger, und ich werde wieder Tante.“
Tante. Schon wieder. Aber nicht Mutter. Vielleicht nie.
„Tate und Libby würde ich glatt Zwillinge zutrauen. Siehe Audrey und Ava“, sagte er.
Obwohl ihr Tränen in den Augen standen, lachte sie.
„He“, meinte Austin, als sie nichts erwiderte.
Sie schniefte, straffte die Schultern und sah ihn an. „Ich hatte gehofft, dass ich darum herumkomme, dieses verdammte pinkfarbene Kleid zu tragen.“ Sie wunderte sich über sich selbst, denn das war nicht das, was sie eigentlich hatte sagen wollen.
„So schlimm kann es nun auch wieder nicht sein.“ Austin füllte Paiges Weinglas nach – vielleicht zum dritten Mal, seit sie angefangen hatten zu essen. „Das pinkfarbene Kleid, meine ich.“
„Du hast gut reden“, konterte sie. „Du musst es ja auch nicht anziehen.“
Er lachte. „Stimmt. Da bin ich mit dem grauenhaften Frack, den ich als Trauzeuge anziehen muss, wahrscheinlich noch gut bedient. Immer noch besser, als im pinkfarbenen Kleid herumzulaufen.“
Die Vorstellung von Austin McKettrick im wallenden Kleid brachte Paige zum Lachen. Fast hätte sie sich an ihrem Weißwein verschluckt, den sie zur Beruhigung ihrer Nerven brauchte.
Austin stand auf und klopfte ihr vorsichtshalber auf den Rücken.
Zu allem Überfluss bekam sie auch noch Schluckauf, aberschließlich schaffte sie es, wieder normal zu atmen. Austin setzte sich erleichtert wieder auf seinen Liegestuhl.
Paige musste unwillkürlich an Calvin denken. Obwohl seine Asthmaanfälle selten geworden waren, musste er mit so etwas leben – gelegentlich panikartig nach Luft zu schnappen. Erneut stiegen ihr Tränen in die Augen.
Diesmal sagte Austin nichts. Stattdessen schob er seinen Liegestuhl ein Stückchen vom Tisch weg und nahm ihre Hand, um Paige auf seinen Schoß zu ziehen.
Dass sie sich nicht sträubte, war wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass sie einen Tick zu viel Wein getrunken hatte. Sie lehnte den Kopf an Austins gesunde Schulter und entspannte sich ein wenig.
Sein Hals duftete gut. Etwas regte sich in ihr, dehnte sich aus und schmolz.
Sie hatte eindeutig zu viel Wein getrunken.
„Ich könnte es nicht ertragen, wenn Calvin etwas passiert“, hörte sie sich selbst sagen. Wo war das hergekommen? Viele Menschen lebten mit Asthma, und Calvin war ansonsten vollkommen gesund.
Sie spürte Austins Lippen warm an ihrer Schläfe. „Calvin wird nichts passieren“, sagte er und veränderte seine Sitzposition unter ihr ein wenig. Paige merkte, dass er mit einer enormen Erektion zu kämpfen hatte.
Heiß durchflutete es sie. Aber sofort setzte ihr Verstand ein. Wenn sie die Dinge weiterlaufen ließ, würde es eine Wiederholung des letzten Mals werden.
Oder schlimmer.
Schweren Herzens löste sie sich von ihm und stand auf. Sie strich ihre Kleidung glatt und fuhr sich durch die Haare. Dann atmete sie tief ein und geräuschvoll wieder aus.
Austin brach die Benimmregel der McKettricks, indem er diesmal nicht aufstand. Er saß einfach da und beobachtete sie amüsiert. In seinen
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