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Die Merowinger - Chlodwigs Vermächtnis

Die Merowinger - Chlodwigs Vermächtnis

Titel: Die Merowinger - Chlodwigs Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Gordian
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»Dein Gemahl hat sie ja adoptiert, man wird sie behandeln wie seine eigenen!«
    »Da gibt es wohl einen Unterschied!«, sagte die Königin Amalaberga. »Aber wozu soll ich mit dir streiten, Alter? Wir müssen los, wenn wir heute noch unter ein Dach wollen. Morgen früh brecht ihr auf. Wenn die Franken kommen, werdet ihr alle längst fort sein, und niemandem wird etwas zuleide getan.«
    Sie wollte wieder den Wagen besteigen, aber Melanius sank auf ein Knie und flehte: »Bitte, Herrin, lass die beiden nicht schutzlos zurück! Wer soll ihnen helfen, wenn …«
    »Vater Melanius, steh doch auf!«, rief das Mädchen. »Warum erniedrigst du dich für uns?« Sie trat rasch auf den Alten zu, ergriff seinen Arm und nötigte ihn, sich zu erheben.
    »Da hat sie recht«, sagte die Königin Amalaberga spöttisch. »Das haben sie wirklich nicht verdient. Und es nützt auch nichts.« Melanius machte einen letzten Versuch. »Sie könnten ja reiten, wenn du für sie keinen Platz im Wagen hast! Sie halten sich gut auf den Pferden, ich habe sie oft dabei beobachtet! Nur – nimm sie mit, lass sie nicht hier zurück!«
    »Das fehlte noch – die beiden zu Pferde! Da würden sie uns wohl ständig aufhalten. Da würden wir bis zur Elbe fünf Tage brauchen. Genug jetzt, man wird schon aufmerksam. Wenn wir hier weiter herumstehen, werden wir noch eine Rebellion herausfordern.« Die Königin Amalaberga saß endlich im Wagen. »Los doch!«, rief sie dem Lenker zu. »Fahr ab!«
    Der Stallmeister Answald ritt heran. »Sei vernünftig, Melanius, tretet zurück! Keine Angst, vielleicht kommen die Franken gar nicht. Was sollten sie hier im Sumpf auch verloren haben?«
    Der Wagen mit der Königin, ihren Kindern und der Schatztruhe rumpelte durch das Tor. Answald und seine fünfzig Reiter folgten.
    »Das hast du gut gemacht, Mutter«, sagte die ältere Tochter der Königin. »Wir wären ja alle umgekommen, wenn die sich hier mit hereingequetscht hätten.«
    »Ich glaube, jetzt sind wir sie los – für immer«, bemerkte der Sohn. »Das wäre schön, die waren ja lästig«, fand die jüngere Tochter. Die Königin Amalaberga seufzte. »Wer besser dran ist – sie oder wir«, sagte sie, »das wissen wir nicht.«

    Wie es weitergeht, erfahren Sie in:
    Robert Gordian
    DIE MEROWINGER
    Tödliches Erbe
    Sechster Roman
    www.dotbooks.de

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