Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1814 - Zombiejagd

1814 - Zombiejagd

Titel: 1814 - Zombiejagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Der Raum, in dem der Mann saß, war fensterlos. Ein Sessel mit hoher Rückenlehne bildete einen bequemen Platz. Das Möbelstück war sehr alt und mit einem dunkelroten Stoff bezogen.
    Vor dem Mann stand ein Tisch. Er brauchte die Hand nur auszustrecken, um den Kelch zu umfassen, in dem eine grüne Flüssigkeit schwamm. Im Kamin loderte ein Feuer. Es produzierte Helligkeit und auch Schattenspiele, die durch den gesamten Raum wieselten. Erst wenn sie die recht hohe Decke erreichten, verliefen sie sich.
    Alte Möbelstücke gaben der Einrichtung etwas Gediegenes, man konnte sich hier wohl fühlen und den gesamten Eindruck des Raumes als gemütlich bis rustikal bezeichnen, wobei auch kein Fernseher mit seinem kalten Glanz störte.
    Gemütlich und rustikal? Das konnte durchaus sein. Das war der erste Eindruck eines Fremden. Sehr sensible Menschen allerdings hätten noch etwas anderes herausgefunden.
    Eine Strömung.
    Aber eine der besonderen Art.
    Vielleicht auch nur ein Hauch.
    Aber dann war es der Hauch des Bösen …
    ***
    Karina Grischin, die Agentin, hatte sich etwas angewöhnt, was sie noch immer Überwindung kostete, wenn sie das Krankenzimmer ihres Partners in der Reha-Klinik betrat.
    Es ging um das Lächeln …
    Ja, das musste sie einfach aufsetzen. Sie wollte so tun, als wären die Sorgen des Alltags von ihr abgefallen. Auch an diesem frühen Abend lächelte sie, als sie die Tür öffnete. Ihre Winterjacke hatte sie im Flur an einen Haken gehängt, so trug sie nur die lange Hose und den locker sitzenden Pullover.
    Wenn es eben möglich war, dann verließ Wladimir Golenkow die Klinik und verbrachte die Stunden im Büro. Das geschah dann auf eigene Verantwortung hin, aber es kam nicht immer vor. Viel Zeit verbrachte er in seiner Reha, und das musste so sein.
    Wladimir saß im Rollstuhl, und dieses Schicksal wollte er nicht annehmen. Er kämpfte dagegen an, er wollte nicht den Rest seines Lebens im Rollstuhl verbringen, und er hatte sich in die Hände verschiedener Physiotherapeuten begeben, die alle top waren und nun versuchten, ihm wenigstens einen Teil seiner Bewegungsfreiheit wiederzugeben. Bisher war der Erfolg mehr als bescheiden gewesen, aber Wladimir gab nicht auf. Er machte weiter und stählte bei den Anwendungen auch die anderen Teile seines Körpers.
    In den letzten beiden Tagen hatte man ihn in der Klinik behalten, um mit ihm das volle Programm durchzuziehen. Es war mal wieder ein Test gewesen, und Karina Grischin, seine Partnerin, hatte sich schon telefonisch danach erkundigt, wie es um ihn stand. Die Ärzte hatten nicht gejubelt, sich aber recht zufrieden gezeigt, was die allgemeinen Verhältnisse anging.
    Karina betrat den Raum wie ein Wirbelwind und rief: »Da bin ich!«
    Wladimir ließ die Akte sinken, in der er gelesen hatte. »Es ist nicht zu übersehen und auch nicht zu überhören.«
    »Danke.« Sie lief auf ihn zu und gab ihm einen Kuss auf den Mund. »Na, wie fühlst du dich?«
    Golenkow zog die Lippen in die Breite. »Was soll ich sagen? Willst du die Wahrheit wissen?«
    »Immer.«
    »Ich fühle mich beschissen. Wer einmal im Rollstuhl sitzt und ansonsten immer sehr agil war, der kann sich nur beschissen fühlen.«
    »Ja, ich weiß. Und ich sage auch nicht, es geht vorbei. Aber du hast ja die Behandlungen hinter dir. Was wurde dir denn da gesagt? Welche Erkenntnisse hat man daraus gezogen?«
    Golenkow breitete die Arme aus. »Was soll ich sagen? Die Experten konnten mir kaum Hoffnung machen. Sie haben gelächelt und versucht, zufriedene Gesichter zu machen.«
    »Vielleicht waren sie auch zufrieden?«
    Golenkow lachte. »Meinst du?«
    »Ich hoffe es. Und du weißt selbst, dass alles relativ ist.« Bisher hatte Karina gestanden, jetzt zog sie sich einen Stuhl heran und setzte sich zu Wladimir an den Tisch.
    »Ja, das ist alles relativ. Wie ich dich kenne, hast du mit den Ärzten gesprochen.«
    »Ja, man rief mich an. Ich habe darum gebeten, und der Professor war recht zufrieden.«
    »Wie kann er das sein?«
    »Keine Ahnung. Es hängt wohl mit deinen Ergebnissen zusammen.«
    »Davon merke ich nichts.«
    »Aber die Mediziner sehen mehr, Wladi. Sie haben davon gesprochen, dass sich neue Muskelmasse gebildet hat. Nicht überall, aber an bestimmten Stellen.«
    »Habe ich nicht gespürt.«
    »Das kommt vielleicht noch.«
    »Ach, hör auf.« Er winkte ab. »Ich warte darauf, dass bald ein Chip erfunden wird, den man mir einpflanzen kann. Vielleicht kann man über ihn meine Bewegungen regulieren. Man

Weitere Kostenlose Bücher