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Die Meute der Morrigan

Die Meute der Morrigan

Titel: Die Meute der Morrigan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat O'Shea
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daß man sich in der Gegend
viele Geschichten von ihm erzählte.
    Ich verderbe den Studenten
nicht gern den Spaß, aber ich bringe das lieber wieder in Ordnung, damit sich
nicht irgendein Fremder verirrt.
    Er zögerte einen Augenblick und
sah sich um, ob da nicht jemand wäre, dem er seine Bedenken wegen der verirrten
Fremden erklären könnte, für den Fall, daß den Witzbolden dieser Gedanke nicht
gekommen war; aber es war keine Menschenseele zu sehen.
    Immer noch war es unglaublich
still.
    Das begann Pidge etwas zu
beunruhigen. Er versuchte, die Stille zu durchbrechen und jemanden auf sich
aufmerksam zu machen, indem er so kräftig wie möglich «Hallooo!» rief — aber
kein Echo antwortete, es war, als riefe er in Watte hinein.
    Der Himmel färbte sich seltsam
grün. Die Atmosphäre hatte etwas eigenartig Magnetisierendes, während das grüne
Licht die Lachen der braunen Moore erfüllte, die in einiger Entfernung zu
seiner Rechten lagen. Irgend etwas stupste ihn leise am Rand seines Bewußtseins
an, und eine Weile war er verwirrt. Dann merkte er deutlich, daß rings um ihn
etwas Bedrohliches lauerte.
    «Das sind nicht die Studenten»,
sagte er plötzlich laut «Es ist Zauberei.»
    In diesem Augenblick schienen
sich die Buchseiten unter seinem Hemd von selbst zu bewegen.
    Vor Schreck spannte sich seine
Kopfhaut, und eine Gänsehaut überzog seinen ganzen Körper.
    Ich muß ihn unbedingt wieder in
die richtige Richtung drehen!
    Er warf sein Rad hin und lief
zum Wegweiser. Er griff danach, und der Himmel begann sich zu drehen; da wußte
Pidge: Wenn er ihn nicht in Ordnung brachte, würde die ganze Gegend dem
Wegweiser irgendwie gehorchen und sich um und um drehen, und er würde, obwohl
er direkt in Richtung Shancreg und nach Hause fuhr, irgendwie in Kyledove
landen. Pidge wußte das mit jeder Faser, obwohl sein Kopf es nicht verstand.
    Als er seine Kraft zusammennahm
und sich auf einen harten Kampf vorbereitete, drehte sich der Himmel noch
schneller, und die Wolken kreisten rasend schnell über seinem Kopf. Er hörte
ein leises Surren wie von einem papierenen Windrad.
    Er gab dem Wegweiser einen
kräftigen Schubs.
    Zu seinem Erstaunen sauste er
ganz leicht herum, als drehe er sich auf einer geölten Achse. Pidge richtete
ihn aus, wie es sich gehörte, und da wurde der Himmel blau und ruhig, und die
Landschaft ringsumher erwachte. Die dumpfe Stille war vorbei.
    In der Nähe hörte er ein
Motorrad. Es schien querfeldein von Kyledove zu kommen und der Straße, die vor
ihm lag, zuzustreben.
    Der alte Angler hat recht
gehabt, sagte Pidge leise zu sich selbst, da war wirklich eine Gefahr an der
Kreuzung, und ich hätte mich beinahe ködern lassen, was auch immer das bedeuten
mag. Wäre er nicht gewesen, ich hätte mir an der Kreuzung nichts gedacht und wäre
weitergefahren und in Kyledove gelandet. Und wer immer diese dämlichen Schilder
geschrieben hat, er wollte mir eine Falle stellen und das zunichte machen, was
der alte Angler mir Gutes tun wollte. Weiß Gott, warum. Aber die Blätter — ich
muß sie irgendwie berührt und dann gemeint haben, sie hätten sich bewegt, weil
die ganze Stimmung so seltsam war, der Himmel und alles andere; ich hätte in
diesem Moment vor meinem eigenen Schatten erschrecken können. Ich werde jetzt
nicht anhalten, ich will nicht zu lange hier hängenbleiben, falls der Himmel
meint, es müßte ein Gewitter geben — aber wenn ich nach Hause komme, werde ich
sie mir genau ansehen.
    Während er weiter heimwärts
radelte, suchte er in Gedanken nach einer vernünftigen Erklärung. Allmählich
glaubte er, daß er die Sache aufgebauscht hatte und daß in Wirklichkeit nichts
Unheimliches an dem Wegweiser oder den aufgeregten Leuten in Galway oder dem
Himmel oder sonst etwas war und daß er einfach einen wunderbaren, interessanten
Tag erlebte — bis er an die Baustelle kam.
    Zwei große Schilder standen
direkt vor ihm auf der Straße. Das eine warnte:
     

     
    Auf
dem anderen war ein großer gelber Pfeil, und daneben hieß es:
     

     
    Der Pfeil zeigte auf ein Loch,
das offensichtlich hastig in die Mauer neben der Straße gebrochen worden war.
    Eine einfache Absperrung stand
quer über die Straße. Sie sah aus, als sei sie eilig zusammengeschustert
worden; sie bestand nur aus ein paar Fässern, über die man Bretter gelegt
hatte. Sonst nichts. Kein Baumaterial, kein Werkzeug. Nicht einmal eine
Schaufel war da.
    «Ich laß mich nicht noch einmal
hereinlegen», sagte sich Pidge entschlossen und

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