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Die Mistelzweigstrategie

Die Mistelzweigstrategie

Titel: Die Mistelzweigstrategie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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ihn nicht nur in seinem Stolz, es machte ihn auch um ihretwillen wütend. Niemand sollte glauben, dass sie so leicht hinters Licht zu führen sei.
    Also hatte er ihr mehrfach versichert, dass er nicht den Wunsch hege, Geschäftsführer zu werden, und auch nicht ihren Führungsanspruch untergraben wolle. Seine Erklärung schien sie gleichermaßen zu verblüffen und zu verwirren.
    Trotzdem hoffte er, dass es Maggie nach einer Weile langweilig werden würde, der Boss zu sein. Sie war ein Freigeist, eine Frau, die sich für Kunst und Reisen interessierte, so kreativ, so fantasievoll, eine Tagträumerin, die diesen Beruf nur ergriffen hatte, um ihrem Vater zu gefallen. Zumindest nahm er das an. Er glaubte, dass sie nur auf seinen Wunsch in der Firma angefangen hatte zu arbeiten, zuerst im Lager, dann im Verkauf, bis sie schließlich in der Führungsetage angekommen war.
    Allerdings musste er zugeben, dass sie ihre Aufgaben gut meisterte. Wie jeder andere Mensch brauchte sie hin und wieder Hilfe, aber sie war mutig genug, um Neues auszuprobieren, und hatte genug Verstand, nicht zu viele Veränderungen gleichzeitig vorzunehmen. Die Mitarbeiter respektierten sie genauso wie die Kunden.
    Und entgegen seiner Vermutung ließ sie sich nicht unterkriegen. Mit unglaublicher Entschlossenheit stürzte sie sich in die Arbeit, und jetzt, sechs Monate später, hatte Maggie die Firma rundum im Griff.
    Während Eric Höllenqualen wegen seiner unerwiderten Liebe und ungestillten Lust litt.
    Er schob den Stuhl zurück, erhob sich, lief um den Schreibtisch herum und blieb vor Maggie stehen. So nah bei ihr konnte er ihren Duft einatmen und die geradezu elektrisch aufgeladene Atmosphäre zwischen ihnen spüren. Ganz bestimmt ging es ihr genauso – zumindest wäre das eine Erklärung dafür, dass sie inzwischen immer öfter in sein Büro kam. Eric hatte das Gefühl, dass Maggie seine Zerrissenheit unbewusst
genoss.
    Er legte den Kopf zur Seite und fragte: “Warum lässt du dieses Chefgehabe nicht einfach und sprichst mit mir so wie früher, Maggie?” Noch vor sechs Monaten, als ihr Vater gestorben war, hatte sie sich schluchzend an ihn geklammert. Eric hatte sie auf seinen Schoß gezogen, sie festgehalten und weinen lassen, bis sein Hemd beinahe vollkommen durchnässt war. Ihre Trauer hatte ihm fast das Herz gebrochen.
    Seitdem war alles zwischen ihnen irgendwie schiefgelaufen.
    Eric verschränkte die Arme vor der Brust und betrachtete ihre leicht geröteten Wangen.
    Er liebte dieses zarte Rosa und die Hitze, die in ihren Augen glühte. Sie errötete wegen allem Möglichen – einem guten Witz, einem anzüglichen Grinsen, einem lauten Lachen. Er konnte sich gut vorstellen, wie sie bei einem überwältigenden Höhepunkt erröten würde, ihr Körper schweißnass …
Ganz ruhig, Junge!
    “Wie lange”, fragte Eric und versuchte, sich selbst abzulenken, “kennen wir uns schon, Liebes?”
    Ein kleines, vorsichtiges Lächeln umspielte ihre Lippen. “Ich war siebzehn, als Daddy dich angestellt hat.”
    “Dann lass mal sehen … fünf Jahre, nicht wahr? Ein wenig zu lang, um hier in mein Büro zu kommen und sich so unpersönlich zu benehmen, findest du nicht?” Wenn es ihm irgendwie gelänge, wieder eine freundschaftliche Basis zu ihr herzustellen, dann könnte er vielleicht auch besser mit dieser machtvollen körperlichen Anziehungskraft umgehen. Aber nur vielleicht.
    “Stimmt.” Sie seufzte und legte die Hände ineinander. “Tut mir leid, Eric. Es ist nur … Nun, seit ich die Führung übernommen habe, warten so viele Leute nur darauf, dass ich einen Fehler mache. Ich habe den Eindruck, ständig unter Beobachtung zu sein.”
    “Und du denkst, ich gehöre zu diesen Leuten?”
    Sie sah ihn an, dann gestand sie langsam: “Ich weiß es nicht. Egal, was du sagst, ich weiß, was du dachtest – was
jeder
dachte: dass du eigentlich Geschäftsführer werden müsstest, nicht ich.” Lag da in ihrem Gesicht so etwas wie … Hoffnung? Nein, das konnte nicht sein.
    “Darüber haben wir doch bereits gesprochen, Maggie.”
    “Ich weiß.” Sie seufzte lang und dramatisch. “Aber seit ich die Führung übernommen habe, bist du so, ich weiß auch nicht … so
distanziert.”
    Und sie war so verdammt verführerisch. Er begehrte sie. Sie jetzt so zu sehen, das Haar von einer goldenen Spange gehalten und mit so hohen Absätzen, dass sie fast auf Augenhöhe mit ihm war, verleiteten ihn zu dem Gedanken, dass es jetzt ein Leichtes wäre, sie einfach zu

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