Die mit dem Werwolf tanzt
dass jemand, auf den er einen g u ten Eindruck machen wollte, im Raum war. „ Hast du gut g e schlafen? “
„ Nachdem du mich so fertiggemacht hast? Ich bin überrascht, dass ich gegen zwei Uhr nicht in ein Koma gefallen bin. “ „ Ach “ , er drehte eine rote Locke um seinen Finger, „ das ist so süß. “ Er ließ wieder los und die Locke fiel ihr ins Auge. „ Aua! “
„ Oh, Mist. Tut mir leid! “
„ Wenn du das unter Zärtlichkeit verstehst “ , stellte sie fest, „ dann hast du noch viel zu lernen. Geh und nimm eine D u sche. “ „ Komm mit mir “ , versuchte er sie zu überreden. „ Ve r giss es “ , sagte sie. „ Und beeil dich lieber, sonst gibt es gleich keinen Kaffee mehr. “
Sie beendeten gerade ihr Fr ühstück, als Jon mit den Fingern schnippte und sagte: „ Das habe ich ja ganz vergessen! “ Er stand auf, ging und kam wieder zurück. „ Das habe ich für dich mi t gebracht. “ Er schob eine Zeitschrift über den Tisch. „ Hey, A l ter! Danke! Auf die Ausgabe habe ich gewartet. “ Und zu Saras unendlicher Verblüffung blätterte Derik nun durch die neueste Ausgabe von Fine Cooking. „ Ich weiß gar nicht, warum ich überhaupt ein Abo habe. Ich schaffe es nie, auf die Postzuste l lung zu warten, sondern kauf es mir immer schon früher am Kiosk. Naja, die doppelten Hefte kann ich immer noch bei eBay verkaufen. “
„ Was passiert hier gerade? “ , fragte sie.
„ Wenn du mit Derik zusammen sein willst “ , sagte Jon, „ dann wirst du auch eine leidenschaftliche Köchin sein müssen. “ „ Was? Ehrlich? “ Sie warf einen Blick auf den großen, kräftigen Typ ihr gegenüber. „ Du bist wohl mehr der häusliche Typ, was? “
„ Nee “ , sagte Jon, weil Derik sich gerade in einen Artikel über Koriander vertiefte, „ aber er ist der Typ, der gerne kocht. “ „ Ich kaufe es nur wegen der Artikel “ , verteidigte sich Derik. „ Hast du nicht das T-Shirt gesehen? “ , fragte Jon und meinte Deriks schwarzes T-Shirt, auf dem mit weißen Buchstaben stand: FREE MARTHA.
„ Das ist wohl kaum zu übersehen “ , sagte sie, „ aber ich dachte, das trüge man eben als Werwolf. “
Jon schnaubte. „ Zu unserer endlosen Erleichterung trägt man es nicht. “
„ Okay, das ist wirklich das Seltsamste, was mir diese Woche passiert ist “ , sagte Sara.
Derik schlug das Magazin zu. „ Ich kann mich nicht konzentri e ren, wenn ihr beiden die ganze Zeit quatscht wie die Affen. “ „ liehe “ , protestierte Jon, „ pass auf, was du sagst. “ „ Tut mir leid. Sara, bist du bereit? Können wir los? “ Sie wirkte überrascht. „ Klar, ich bin bereit, glaube ich. Du auch? “ „ Irgendwann werde ich für dich kochen. Und dann wirst du nicht mehr lästern. “
„ Und du hast mich die ganze Zeit an einem Lagerfeuer kochen lassen? “
„ Ich brauche meine Küchenutensilien, um wirklich gut zu k o chen “ , erklärte er.
„ Super. He, ich koche auch gern. Endlich haben wir etwas g e meinsam! Nicht, dass wir nicht ganz viel gemeinsam hätten. Schließlich sind wir ja verlobt “ , sagte sie hastig, als sie ihren Ausrutscher bemerkte. „ Ganz, ganz viel haben wir gemeinsam. Unzählige Sachen. Gaaaanz viel. “
„ Das ist jetzt wohl ein bisschen sehr stark aufgetragen “ , stellte Derik fest.
„ Es stimmt aber “ , half Jon ihr aus der Klemme, „ Derik ist ein wunderbarer Koch. Seine tomatenfreie Pizza bringt dich wie ein kleines Mädchen zum Weinen. Und von seinen Karamellkeksen will ich gar nicht erst reden. “
Sara sagte nichts. Ihr fiel einfach nichts mehr ein. Nicht mal, dass sie so etwas wie eine weibliche Chauvinistin war, die glaubte, dass M änner nicht in die Küche gehörten, weil sie zu groß und stark waren. Aber es fiel ihr wirklich nicht leicht, sich Derik in einer Schürze mit der Aufschrift „ Ein Kuss für den Koch “ vorzustellen.
Also standen sie alle drei um den Tisch herum, Derik hielt sein Magazin fest gegen die Brust gepresst, und es herrschte eine lange, peinliche Stille. Dann r äusperte sich Jon. „ Na dann, viel Glück, Leute. “
„ Danke, dass wir bei dir übernachten durften. “ Sara umarmte ihn. „ Und für den, ähem ... Lesestoff. “
„ Klar, Sara, immer wieder gern. “ Jon sah Derik an. „ Bist du sicher, dass ihr niemanden braucht, der mit anpackt? Soll ich nicht doch lieber mitkommen? “
„ Wir haben alles im Griff " , antwortete Derik. „ Damit meine ich natürlich, dass wir improvisieren. “ „ Aber
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