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Die Mitte des Weges: Roman (German Edition)

Die Mitte des Weges: Roman (German Edition)

Titel: Die Mitte des Weges: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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Kant und über Monty Phyton. Sie lachen über Frank Zappa, aber auch über Ronald Reagans bedrohlichen Humor.
    Es ist ein schöner Abend und endlich hört Moritz auf, mit dem Gerät rumzufuchteln. Selten hat Madeleine sich so wohl gefühlt und sie überlegt, ob sie von Frank Wille erzählen soll und darüber, dass sie auf eine Unmenge Geld verzichtet, weil sie die Familie nicht zerstören will. Denn sie hat Lotte Wille gesehen und ihre grünen Augen, das gemeißelte Kinn und die schmalen Lippen, und sie weiß, was diese Frau ihrem Mann antun wird, wenn dieser ihr seine Tochter präsentiert. Sie hat Frank, ihren leiblichen Vater, erlebt, einen Mann, der wirkt, als könne er Bäume ausreißen und der doch weich ist wie ein Flanellhandtuch. Würden ihre Freunde sie verstehen? Würde sie mit ihnen über diese Dinge reden können?
    Ist sie gutmütig oder dämlich? Was meinen die Freunde?
    Das Telefon klingelt.
    Madeleine entschuldigt sich und geht zur Couch, wo es auf einem Tischchen steht. Sie meldet sich.
    » Hast du das Geld?«
    Eine klare Frage zu einem klaren Thema. Madeleine weiß sofort, wer dran ist und erkennt mit grausiger Klarheit, dass sie Henry eine Weile vergessen hatte.
    »Nein«, flüstert sie, bemüht, ein ausdrucksloses Gesicht zu machen, um den Gästen nicht die Stimmung zu vermiesen.
    » Dann hast du ein Problem, Maddi.«
    » Ich weiß.«
    » Und das stört dich nicht?«
    » Doch.«
    » Einhunderttausend Mark, und du wirst nie wieder etwas von mir hören. Ansonsten solltest du die Semesterferien dazu nutzen, dir eine andere Uni zu suchen.«
    » Du bist ein Schwein.«
    » Ich habe es mir verdient. Ich habe deine Überheblichkeit ertragen, deine Launen und den schlechten Sex. Nun will ich entschädigt werden.«
    Madeleine blickt zu den fröhlichen Gästen, die Fleischstücke in Saucen tunken und guten Rotwein trinken. Und sie sagt, bevor Henry auflegen kann: »Komm zu mir, heute Abend. Und du bekommst das Geld.«
     
     
    Eine Stunde später klingelt es.
    Henry tritt ein und schüttelt Regen aus seinem Haar. »Alleine am Heiligabend?«, fragt er.
    » Du anscheinend auch«, gibt sie zurück und nimmt ihm den Mantel ab.
    Er geht in die Wohnung und wirft sich auf die Couch. »Es riecht nach Gebratenem.«
    » Du hättest früher kommen sollen. Das Fondue ist vorbei.«
    » Und deine Gäste?«
    » Nach Hause geschickt.«
    » So wichtig bin ich dir?«
    » So wichtig ist mir meine Zukunft.«
    Er lächelt und streift sich die nassen Haare zurück. »Noch immer sexy, noch immer selbstbewusst, meine Kleine. Die ideale Mischung Weib. Schlecht im Bett, verklemmt, aber dennoch reizvoll. Ich weiß heute nicht mehr, wie ich damit klar kam.«
    » Und du bist ein Erpresser geworden. Vielleicht warst du es schon immer, auf deine Art, nicht wahr?«
    » Papperlapapp! Du wirst jeden Sou genießen, schließlich ist das alles, was dir von deiner abgeschmackten Mutter bleibt. Geld, das sie dir stets vorenthalten hat und welches du aus Furcht vor dem Verlust ihres letzten bisschen Liebe nicht zu fordern wagtest.«
    » Du gehst mir auf die Nerven.«
    » Und du bietest mir nichts zum Trinken an?«
    » Was?«
    » Was hast du da?«
    » Wein?«
    » Ja.«
    Sie gießt ihm ein. Reicht ihm das Glas und sagt: »Vielleicht wollte ich heute nur nicht alleine sein. Vielleicht habe ich dich nur zu mir gebeten, weil ich einsam bin und auf eine gewisse Vertrautheit gehofft habe.«
    Er trinkt und lacht leise. »Einsam? Sind wir das nicht alle? Oh nein, Maddi. Ich freue mich, dass du das Geld hast. Du weißt genau, dass ich dich verpfeifen werde, wenn du nicht zahlst. Deine Mutter wird dir viel, sehr viel hinterlassen haben. Meine Forderung ist großzügig und angemessen.«
    Sie nippt an ihrem Rotwein und setzt sich ihm gegenüber in den Sessel. »Du bist ein Erpresser.«
    » Durch stete Wiederholung ändert sich das nicht. Und falls du es hören willst. Ja, das bin ich!«
    » Du erpresst mich mit einer alten Geschichte, die schon längst vergessen ist.«
    » Die dir schaden wird. Und wenn du nicht willst, dass dir etwas schadet ... zahlst du. So einfach ist das.«
    » Cochon!«
    Er stellt das Glas ab und fährt hoch. »Ich bin nicht gekommen, um mich beleidigen zu lassen. Entweder du zahlst, oder du kannst dir deine Professur abschminken, Maddi. So einfach ist das.«
    » Leck mich.«
    » Moment mal ...« Er springt auf, und aus der Küche treten Hugo, Evelyn, Helga und Moritz.
    » Was läuft hier?«, schreit Henry.
    » Verpiss dich«, flüstert

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