Die Mitternachtsprinzessin
nachtschwarzen Himmel, zu hoch, um die Dunkelheit zu erhellen.
Kurz hinter ihm blieb Derek zögernd stehen. „Alles in Ordnung?“
Gabriel blickte stumm zu Boden.
Nach einer Weile sagte er: „Du erinnerst dich an das Zigeunermädchen, von dem ich dir erzählt habe?“"
Ja"
„Das war sie“, flüsterte er. „Es war Prinzessin Sophia.“ „Was?“, rief Derek. „Wie das? Du machst Witze.“ Langsam drehte Gabriel sich herum und schüttelte mit ironischem Lächeln den Kopf.
Derek starrte ihn verblüfft an.
Gabriel berichtete ihm kurz, wie sie auf seinen Bauernhof gekommen war, dann wandte er sich wieder ab. „Gabriel, du musst den Dienst quittieren.“
„Den Dienst quittieren?“
„Ja. Du kannst nicht ihr Leibwächter sein, wenn du sie liebst. Du musst einen klaren Kopf behalten.“
„Wer sagt denn, dass ich sie liebe?“
Derek schnaubte nur.
„Ich habe einen klaren Kopf. Ich bemühe mich! Derek, ich kann sie nicht verlassen. Sie braucht mich.“
„Weiß sie, was du empfindest?“ Wieder sah Derek ihn aus großen Augen an. „Empfindet sie dasselbe?“
Gabriel starrte ihn an. „Ich kann es dir nicht sagen.“ „Verdammt, du bist mir vielleicht ein Bursche!“ Derek lachte auf. „Von allen Männern der Welt gelingt es natürlich ausgerechnet dir, sich eine Prinzessin zu angeln. Wie hast du das gemacht?“
„Ich freue mich, dass du das lustig findest.“
„Ach, mein armer Bruder. Sieh dich nur an. Quälst dich wegen dieser Frau. So fängt es immer an.“
Er legte einen Arm um Gabriels Hals und schüttelte dessen Kopf liebevoll hin und her. „Aber keine Sorge, alter Junge. Es wird besser, das schwöre ich dir. Am Anfang ist Liebe grauenhaft, ehrlich. Glaube mir, ich spreche aus Erfahrung. Alles, was sie tut, kann dir das Herz brechen.“
"Wie zum Beispiel mit einem Prinzen zu tanzen?“, fragte Gabriel. „Es wird nicht besser, Derek. Nicht für mich, Lily war für dich von Anfang an die Richtige, aber dies hier ist hoffnungslos. Jeder kann das sehen.“ Er trat ein Paar Schritte zur Seite. „Sie steht hundert Meilen über mir und jetzt liegt sie im Arm eines Mannes, der sie vernichten wird, wenn sie in meiner Nähe bleibt. Und sei es auch nur als Freundin.“
»Du solltest dich einmal hören. Es ist nur ein Tanz, Mann. Sie hat ihn noch nicht geheiratet. Um Himmels willen, du bist der Eiserne Major. Es liegt nicht in deiner Natur, kampflos aufzugeben. Außerdem - sieh dir Robert und Belinda an. Die Familie spricht nicht darüber, aber wir alle wissen, dass Bel nur seine Mätresse war, und doch hat sie einen Duke geheiratet!“
„Bel ist eine Frau“, gab Gabriel mit finsterer Miene zurück. „Es ist etwas völlig anderes, wenn der Mann von niederem Rang ist.“
„Ich würde dich nicht so bezeichnen. Deine Schwester ist eine Marchioness, und dein Cousin ein Duke.“
„Ich bin kein Prinz! Derek, ich würde mich komplett zum Narren machen, wenn ich ihr wie ein Hündchen folge, selbst wenn sie mich haben will.“
„Wir alle müssen Opfer bringen für jene, die wir liebenn, Gabriel. Ich weiß besser als jeder andere, dass dich das noch nie abgeschreckt hat“, fügte er leise hinzu und erinnerte ihn damit an jenen Moment, in dem Gabriel sich vor seinen kleinen Bruder geworfen hatte, um ihn vor einem Pfeil zu schützen.
Gabriel wandte sich ab und begann wieder, auf und ab zu gehen, wobei er sich nachdenklich das Kinn rieb. „Dann wird mein Opfer darin bestehen, dass ich mich von ihr fernhalte. Sie wird diesen verdammten Kronprinzen, wie immer er heißen mag, heiraten müssen. Offensichtlich liebt sie ihr Land. Und wenn das für sie wichtig ist, dann wird es das für mich verdammt noch mal auch sein.“ „Manchmal bist du so edel, dass ich dich am liebsten erschießen würde“, sagte sein Bruder freundlich. Derek verschränkte die Arme vor der Brust, zog eine Braue hoch und sah ihn aufmerksam an. „Aber dieses Mal ist, so glaube, ich, dein Ego das einzige Problem. “
„Mein Ego?“, gab Gabriel zurück.
„Du würdest dich lieber verwunden lassen als deinen Kriegerstolz zu opfern.“ Derek trat näher und sah ihm in die Augen, offen und voll brüderlicher Zuneigung. „Erzähl mir nicht, dass das nicht stimmt. Du müsstest also für den Rest deines Lebens immer einen Schritt hinter dem Mädchen gehen. Na und? Wäre das die einzige Möglichkeit für mich, mit Lily zusammen zu sein, ich würde es sofort tun Würde ich sie herumfahren müssen mit nichts als einem Lendenschurz
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