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Die Mitternachtsrose

Die Mitternachtsrose

Titel: Die Mitternachtsrose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucinda Riley
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Gerne, Lady Astbury. Dr. Trefusis hat Ihnen sicher gesagt, dass ich ausgebildete Krankenschwester bin und ayurvedische Medizin praktiziere. «
    » Egal. Hauptsache, es hilft « , seufzte Violet. » Mir ist seit Wochen speiübel. «
    » Lady Astbury, dürfte ich Sie untersuchen? «
    » Machen Sie ruhig. In letzter Zeit ist so viel an mir herumgezupft und -gestochert worden, dass ich meine Scham längst verloren habe. «
    Ich untersuchte sie gründlich. Ihr Puls ging ein wenig zu schnell – was bei Schwangeren oft der Fall ist –, Temperatur und Herzschlag jedoch waren normal. Das Kind, das ich ertastete, erschien mir für diese Phase der Schwangerschaft klein, war aber definitiv am Leben. Violets Haut fühlte sich klamm an, vermutlich aufgrund der drückenden Hitze im Raum. Außerdem diagnostizierte ich Blutarmut.
    Ich wusch mir die Hände in der Schüssel auf der Kommode, trocknete sie ab und setzte mich.
    Violet, die die Untersuchung stumm über sich hatte ergehen lassen, sah mich mit erwartungsvollem Blick an.
    » Ich glaube, ich kann Ihnen helfen, Lady Astbury. «
    » Gott sei Dank! Ich habe nämlich das Gefühl, bald einzugehen. «
    » Es ist alles in Ordnung, das kann ich Ihnen versichern. Hat Dr. Trefusis Ihnen gegenüber etwas von Anämie erwähnt? «
    » Nein. « Violet schüttelte den Kopf. » Er hat mir Hühnerbrühe verschrieben, die ich hasse. Was ist Anämie? Was Ernstes? «
    » Nicht wenn man sie rechtzeitig erkennt und behandelt. Das Kind in Ihrem Leib verbraucht zu viel von Ihren Eisenvorräten. Das macht Sie müde und lethargisch, aber das lässt sich leicht beheben. Lady Astbury, kennen Sie Malzbier? «
    » Trinken das nicht die Bauarbeiter? « Violet verzog den Mund.
    » Ja, doch es eignet sich auch hervorragend für schwangere Frauen, weil es viel Eisen enthält. Es schmeckt nicht sonderlich gut, aber es hilft. Außerdem werde ich Mrs Thomas bitten, alle Ihre Speisen in einer Eisenpfanne zuzubereiten. Das Essen nimmt das Eisen von der Pfanne auf; das ist eine natürliche Möglichkeit, es Ihrem Körper zuzuführen. «
    » Aber genau das ist doch das Problem! « , jammerte Violet. » Ich bringe keinen Bissen runter. Schon beim Geruch von Essen wird mir übel. «
    » Ich denke, das bekommen wir in den Griff. Ich gebe Mrs Thomas frischen Ingwer, aus dem sie Ihnen Tee zubereiten soll. Der hilft gegen Übelkeit. Fürs Erste sollten Sie den Tee mindestens dreimal täglich trinken. «
    » Ingwer? « Violet rümpfte ihre hübsche Nase. » Hoffentlich macht das Zeug nicht alles noch schlimmer! «
    » Nein, das verspreche ich Ihnen. Außerdem werde ich Ihnen einen kräftigenden Kräutertrank mischen. Ich schreibe Ihnen auf das Fläschchen, wie Sie ihn einnehmen müssen. Leider schmeckt er auch nicht besonders gut. Und noch etwas, Lady Astbury: In diesem Zimmer ist es viel zu heiß. Sie müssen die Heizung herunterdrehen und frische Luft hereinlassen. Täglich ein kurzer Spaziergang im Garten schadet weder Ihnen noch dem Kind. Ganz allein hier oben zu liegen, hilft Ihnen bestimmt nicht. «
    » Aber draußen ist es so kalt « , erklärte Violet schaudernd.
    » Ziehen Sie sich einfach dick an. Wenn Sie meine Anweisungen befolgen, haben Sie schon bald wieder Lust, wie ein Lämmchen im Garten herumzutollen. «
    » Sind Sie sicher? «
    » Absolut. «
    » Gut « , seufzte sie resigniert. » Ich habe nichts zu verlieren, also probier ich’s einfach mal auf Ihre Art. Fürs Kind ist das alles nicht schädlich, oder? «
    » Wenn es schädlich wäre, würde ich es Ihnen nicht empfehlen. «
    » Natürlich. « Violet errötete.
    » Ich gehe jetzt nach unten und spreche mit Mrs Thomas. Uns fallen sicher Gerichte ein, die genauso nahrhaft sind wie Hühnerbrühe und besser schmecken. «
    » Das wär ja schon mal was « , meinte Violet, erneut seufzend.
    » Ich komme in ein paar Tagen wieder « , versprach ich und stand auf. » Falls Sie mich vorher brauchen sollten, lassen Sie mich einfach rufen. «
    » Ja. Sie müssen mir die Arzneien nicht selbst bringen. Ich habe Ihnen schon genug Umstände gemacht. Von den Bediensteten weiß ich, dass Sie ein kleines Kind haben. Ich schicke Ihnen heute Nachmittag jemanden, der sie holt. «
    » Danke. Freut mich, wenn ich Ihnen helfen kann. «
    » Auf Wiedersehen, Miss Anahita. Geben Sie die Rechnung bitte unten dem Butler. «
    » Meine Dienste kosten nichts. Auf Wiedersehen, Lady Astbury. «
    In der Küche schrieb ich eine Liste mit Anweisungen für Mrs Thomas.
    » Wenn das was nutzt,

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