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Die Mitternachtsrose

Die Mitternachtsrose

Titel: Die Mitternachtsrose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucinda Riley
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«
    » Du solltest wissen, dass der Akt der Zeugung aus reinem Pflichtbewusstsein geschah, nicht aus Vergnügen. «
    Obwohl ich ihm glauben wollte und auch nicht an seiner Aufrichtigkeit zweifelte, tat mir der Gedanke weh.
    » Die Schwangerschaft gestaltet sich schwierig. Weil sie sich so schlecht fühlt, hat Violet für die nächsten Wochen sämtliche Termine abgesagt und bleibt im Bett. Das bedeutet leider, dass sie erst einmal nicht wie üblich mit anderen Dingen beschäftigt ist und ich mehr Zeit mit ihr verbringen muss. Es tut mir wirklich leid, Anni. «
    » Wir werden einen Weg finden. Das ist uns noch immer gelungen. «
    » Stimmt. Trotzdem habe ich mehr und mehr das Gefühl, dass das Leben, das ich mit Violet in Astbury führe, eine Lüge ist. «
    » Das lässt sich nicht ändern. Wir müssen beide das Beste daraus machen « , entgegnete ich.
    » Ja. « Er sah mich mit schuldbewusstem Blick an. » Verzeih mir. Eigentlich sollte ich dich trösten. Aber leider muss ich jetzt los. Violet erwartet Dr. Trefusis. « Donald stand auf und küsste mich auf die Stirn. » Ich komme so bald wie möglich wieder. «

38
    Donald berichtete mir, dass Dr. Trefusis Violet beste Gesundheit bescheinigt, ihr Kohletabletten gegen die Übelkeit verschrieben und ihr Ruhe verordnet habe. Allgemein bekannt gemacht werden sollte ihre Schwangerschaft erst nach der zwölften Woche, doch Maud und Violets Eltern wussten bereits Bescheid.
    » Heute Nachmittag muss ich zu meiner Mutter in Dower House, um, wie sie es ausdrückt, eine ›heikle Angelegenheit‹ zu besprechen. Ich kann also nicht lange bleiben « , entschuldigte Donald sich, als er uns einige Tage später besuchte. » Keine Ahnung, was sie will. «
    Nachdem er sich verabschiedet hatte, überlegte auch ich, weshalb er sie aufsuchen musste. Maud Astbury war meine Nemesis, das Damoklesschwert, das drohend über meinem kleinen Glück schwebte. Als Donald am folgenden Tag zu mir kam, sah ich ihm an, dass das Gespräch sich um mich gedreht hatte. Ich kochte uns Tee, mit dem wir uns an den Kamin im Wohnzimmer setzten.
    » Was hat sie gesagt? « , erkundigte ich mich.
    » Dass Gerüchte kursieren. Offenbar ist bekannt, dass ich regelmäßig übers Moor reite. «
    » Das ist ja wohl kaum ein Verbrechen, oder? «
    » Immer in dieselbe Richtung « , fügte Donald vielsagend hinzu.
    » Verstehe. Und wer behauptet das? «
    » Der Schäfer hat seiner Frau erzählt, dass er mich in den Frühjahrs- und Sommermonaten ziemlich oft in der Nähe dieses Cottage gesehen hat. Sie hat es ihrer Freundin Mrs Thomas gesagt, und die hat es wiederum Bessie, dem Dienstmädchen meiner Mutter, zugetragen. Natürlich habe ich sie gefragt, warum das für Gerüchte Anlass gibt. Schließlich reite ich immer schon übers Moor und halte am Bach, um Glory zu tränken. «
    Ich lauschte schweigend.
    » Mutter hat mir erklärt, dass jeder meiner Schritte als Herr dieses Anwesens beobachtet und von den Bediensteten diskutiert wird. Sie sagt, sie macht mich nur darauf aufmerksam, weil Violet schwanger ist und der Arzt körperliche Schwäche diagnostiziert hat. Mutter möchte nicht, dass solche Gerüchte, egal, wie weit hergeholt sie sein mögen, Violet in diesem Zustand zu Ohren kommen, weil das den Erben von Astbury gefährden könnte. Deswegen soll ich meine Ritte übers Moor sofort einstellen. «
    » Verstehe. «
    » Anni, sie hat mir das Gefühl gegeben, ein Ungeheuer zu sein. Ihrer Ansicht nach ist es schlimm genug, dass ich sozusagen unter den Augen meiner Frau eine Affäre habe, aber dass ich es wage, diese während Violets Schwangerschaft fortzusetzen, findet sie schlichtweg ekelhaft. «
    » Da muss ich deiner Mutter leider recht geben « , sagte ich nach längerem Schweigen. » Violet ahnt von alldem nichts. Sie ist noch mehr Opfer der Umstände als wir. «
    » Ich weiß. « Donald senkte verlegen den Blick. » Sie hat das nicht verdient, am allerwenigsten jetzt. «
    » Richtig. Und egal, ob deine Mutter ihre Schwangerschaft benutzt, um unsere Beziehung kaputt zu machen: Wir müssen an Violet denken. Ich werde jeden Tag von Gewissensbissen geplagt, weil ich sie hintergehe. Deine Besuche bei mir müssen aufhören. «
    » Aber wie willst du allein zurechtkommen? Oder besser gesagt: Wie soll ich ohne dich auskommen, Anni? «
    » Wir könnten uns wieder aufs Briefeschreiben verlegen. «
    » Sehr komisch. «
    » Es ist das Beste so. «
    » Wie soll ich es schaffen, mich von dir fernzuhalten? « , fragte Donald.
    »

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