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Die Mönche vom Sirius

Die Mönche vom Sirius

Titel: Die Mönche vom Sirius Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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wohl noch etwas auf sich warten lassen würde.
    Auf jeden Fall konnte man die Wirkung einer Bergstrom-Fata Morgana auf den menschlichen Körper neurologisch nachweisen.
    Es gab dafür inzwischen untrügliche Parameter.
    Dr. Jennings führte mit einem Diagnosegerät einen ausführlichen Check der Hirnfunktionen durch. Dabei wurde eine Analyse ausgeführt.
    »Und?«, fragte Bruder Patrick ungeduldig.
    »Ihre Vermutung trifft tatsächlich zu«, nickte Dr. Jennings. »Ich werde eine Meldung an den Captain machen!«
     
     
    Eine Viertelstunde später tauchte Bruder Patrick im Maschinentrakt der STERNENFAUST auf.
    Lieutenant Catherine Black, die Leitende Ingenieurin des Schiffs, war überrascht als Bruder Patrick sie in Kontrollraum A aufsuchte und eröffnete, dass eine Bergstrom-Fata Morgana aufgetreten war.
    »Es ist sehr wahrscheinlich, dass es noch weitere Betroffene gibt, die seltsame Erlebnisse hatten …«
    »Patrick, haben Sie mal darüber nachgedacht, dass wir uns gerade in einer Gefechtssituation befinden?«
    »Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass unser Bergstrom-Aggregat anscheinend nicht einwandfrei funktioniert. Eine andere Erklärung habe ich im Augenblick nicht.«
    »Derzeit fliegen wir mit den Ionentriebwerken im Unterlichtbereich. Die Bergstrom-Aggregate sind gar nicht aktiviert.«
    »Aber wir sollten trotz allem überprüfen, ob es da vielleicht doch irgendeine Fehlfunktion gibt. Etwas, das vielleicht wie ein Verstärker für Signale im Bergstrom-Raum wirkt oder dergleichen.«
    Catherine Black betätigte ein paar Schaltungen von ihrer Kontrollkonsole aus. Auf einem riesigen Touchscreen leuchteten Hunderte von Sensorfeldern in unterschiedlicher Farbe auf. Wenn man sich ihnen mit der Fingerkuppe näherte, reagierten diese Felder auf die elektrische Spannung und die Körperwärme, sodass sich dann die jeweiligen Fenster mit schriftlichen Erläuterungen selbsttätig öffneten.
    »Ich kann absolut keine Fehlfunktion unserer Bergstrom-Aggregate feststellen«, sagte sie schließlich und sah Bruder Patrick einen Moment lang an. Die etwas zur Molligkeit neigende Ingenieurin schätzte den Christophorer sehr. Die mitfühlende Menschlichkeit dieses Mannes beeindruckte sie ebenso wie seine zahlreichen Arbeiten als Wissenschaftler und sein enormes technisches Wissen. So manches Mal hatte sie ihn um Rat gefragt oder um Unterstützung gebeten, wenn sie bei irgendeinem Problem nicht gleich die richtige Lösung finden konnte.
    Aber wenn sie ganz ehrlich zu sich selbst war, dann imponierte ihr der Christophorer auch als Mann.
    Doch diesen Gedanken wagte sie nicht einmal sich selbst gegenüber zur Gänze und mit all seinen Konsequenzen einzugestehen.
    »Vielleicht ist der Alpha-Faktor falsch modifiziert?«, meinte Bruder Patrick. »Es gibt da einen Zusammenhang zwischen dem Alpha-Faktor sowie der Intensität und Häufigkeit der auftretenden Halluzinationen.«
    »Alles in Ordnung damit! Sehen Sie selbst!«
    Catherine Black ließ den Christophorer an ihre Kontrollen.
    Bruder Patrick überzeugte sich davon, dass die L.I. tatsächlich nichts übersehen hatte. Wenn das früher ein Vorgesetzter bei ihr gemacht hätte, wäre sie schwer beleidigt gewesen und hätte an ihren Fähigkeiten als Offizierin und Technikerin des Star Corps gezweifelt.
    Aber bei Patrick war das etwas anderes.
    Wenn in seiner Gegenwart ein Fehler von ihr aufgedeckt worden wäre, dann hätte ihr das nichts weiter ausgemacht. Jeder machte schließlich mal Fehler und wenn Bruder Patrick jemanden auf so etwas hinwies, dann tat er es, ohne den Betreffenden herabzusetzen.
    In seiner Gegenwart hatte sich Catherine Black niemals wie eine Versagerin gefühlt.
     
     
    »Feind auf Graserschussweite heran!«, meldete Majevsky. Mehrfach hatte die Ortungs- und Kommunikationsoffizierin der STERNENFAUST versucht, mit den Kridan-Schiffen Kontakt aufzunehmen, um über das Anbordnehmen der Rettungskapseln zu verhandeln. Deren Anzahl hatte sich inzwischen auf 31 erhöht und es war damit zu rechnen, dass noch die eine oder andere weitere Kapsel schließlich auf dem Ortungsschirm angezeigt wurde.
    Die Kapseln glichen Särgen, die mit einem Lebenserhaltungssystem ausgestattet waren. Es gab sogar ein Antigravaggregat, das die Landung auf Planeten ermöglichte.
    Commander Leslie musste Captain DiMario insgeheim höchsten Respekt zollen, denn die Tatsache, dass so viele Rettungskapseln hatten ausgesetzt werden können, sprach dafür, dass er die richtigen Entscheidungen

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