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Die Mönche vom Sirius

Die Mönche vom Sirius

Titel: Die Mönche vom Sirius Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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dem Lauf des Gauss-Gewehrs auf den Boden deutete. Da waren Spuren. Abdrücke, die eindeutig von zwei nebeneinander stehenden menschlichen Fußpaaren stammten.
    »Wie sind die hier her gekommen?«, fragte van Deyk.
    »Vielleicht wie Sie, Captain.«
    »Mit einem Antigrav-Aggregat?«
    Van Deyk schüttelte den Kopf. Das machte alles keinen Sinn. Er aktivierte seinen Kommunikator, um noch einmal mit den Mönchen Kontakt aufzunehmen. Aber auf der Frequenz, auf der sie das letzte Mal miteinander in Kontakt getreten waren, schien alles tot zu sein.
    Der ständig im Konferenzmodus frei geschaltete Kanal zur PLUTO L-1 blieb jedoch intakt.
    Bran Riktor, der die ganze Zeit über die Helmkameras und den Konferenzfunk mitbekam, was sich bei Commander van Deyk ereignete, meldete sich sofort, nachdem van Deyk ihn ansprach.
    »Hier ist alles klar, Captain. Ich versuche gerade den Bergstrom-Funk so zu rekalibrieren, dass ich zumindest einen permanenten Datenstrom mit unserem Mutterschiff hinbekomme«, meinte der Pilot. »Im Moment werden wir von mehreren Wolken regelrecht abgeschirmt. Wieso diese Abschirmung auch im Bergstrom-Funkband wirksam ist, weiß ich nicht. Da sollen sich mal ein paar Schlaumeier wie dieser Bruder Patrick von der STERNENFAUST dran versuchen. Aber ich denke, dass ein konzentrierter Bergstrom-Impuls, der den Video- und Audiostream weglässt, eine Chance haben müsste, übertragen zu werden. Der Impuls wird dann sehr viel weniger anfällig und …«
    »Ist schon gut, Mister Riktor. Sie brauchen mir das jetzt nicht in allen Einzelheiten zu erklären. Wenn Sie meinen, dass Sie auf diese Weise Erfolg haben, dann probieren Sie es einfach.«
    »Aye, Sir.«
    In diesem Augenblick öffnete sich eine Schiebetür des Aufenthaltsraums.
    Zwei Christophorer-Brüder traten ein.
    Bruder Marius und jener weißhaarige Alte, der von Bruder Patrick als der legendäre Bartolo Aragones alias Bruder Bartholomäus identifiziert worden war.
    In seltsam starr wirkender Haltung schritten sie herein.
    Das wirkte einerseits sehr würdevoll, andererseits aber auch steif und marionettenhaft.
    Die beiden Männer blieben stehen.
    Bruder Marius hob die Hände und drehte die Handflächen den Ankömmlingen entgegen.
    Ob das bei den Christophorern eine Bedeutung hat, kann wohl leider niemand von uns beurteilen , überlegte van Deyk.
    »Seien Sie gegrüßt, Commander«, sagte Bruder Marius. »Es freut mich sehr, Sie hier auf Schwarzsandwelt begrüßen zu dürfen …«
    »Die Freude ist ganz meinerseits«, erwiderte Commander van Deyk.
    »Sie können die Helme ruhig öffnen. Hier herrschen Bedingungen, gegen die Sie nichts einzuwenden haben werden …«
    »Wir wissen nicht, was für Folgen es haben könnte, wenn wir mit dem Staub in Berührung kommen«, erklärte Commander van Deyk. »Also sehen Sie es nicht als Zeichen von Unhöflichkeit an, wenn wir die Helme geschlossen lassen.«
    »Durchaus nicht. Sie sind Gast hier und es soll so geschehen, wie es Ihnen beliebt.«
    Ähnlich wie bei den bisherigen Kontakten, wandte sich Bruder Marius an den Weißhaarigen und wechselte einen kurzen Blick mit Bruder Bartholomäus. Commander van Deyk wusste, dass es nur eine Legende war, dass Christophorer Gedanken zu lesen vermochten. Vielleicht hoffte er auch einfach nur, dass diese Legenden nicht der Wahrheit entsprachen. Auf jeden Fall sahen sich die beiden Mönche auf eine Weise an, die einen unabhängigen Betrachter durchaus an irgendeine Form von Gedankenübertragung denken ließ. Es war einfach schon sehr augenfällig, dass sich Bruder Marius nach jeder Äußerung bei seinem Begleiter rückzuversichern schien.
    »Sie hätten nicht herkommen sollen«, sagte Bruder Marius, während Commander van Deyks Interesse durch den Weißhaarigen abgelenkt war. Er ist der Schlüssel zu allem! , war van Deyk überzeugt. Unterdessen fuhr Bruder Marius fort: »Wir hatten Sie eindringlich gewarnt, Commander …«
    Name und Rang konnte der Christophorer vom Namensschild am Raumanzug ablesen, sodass er trotz geschlossenen Helms sofort zu erkennen vermochte, mit wem er gerade sprach.
    »Ich möchte, dass Sie mir jetzt endlich reinen Wein einschenken, Bruder Marius! Wo ist die Besatzung der BERESANTO? Und weshalb wollten Sie partout verhindern, dass wir hier auftauchen?«
    »Ich verstehe Ihre Aufgeregtheit nicht, Commander van Deyk.« Wieder wandte sich Bruder Marius kurz zu Bruder Bartholomäus um und sprach erst weiter, als dieser fast unmerklich genickt hatte. »Sie sind doch

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