Die Mönche vom Sirius
Majevsky.
»Der Captain der MARTIAN PRINCESS!«, stieß Soldo hervor. »Endlich!«
»Ein weiteres Signal!«, rief Majevsky dann. »Die Quelle kommt gerade über den Horizont, sodass wir sie orten können …«
»Was ist es?«, hakte Leslie nach.
»Das sehr schwache automatische Peilsignal eines Beibootes der MARTIAN PRINCESS. Wir hatten es schon einmal auf dem Schirm, obwohl es da eigentlich für eine hundertprozentige Identifizierung zu schwach war.«
Es dauerte weitere fünf Minuten, da hatte Majevsky beide Signalquellen exakt geortet.
Vom Ursprung des Kommunikator-Signals gab es sogar Bilder. Majevsky zoomte die Meeresoberfläche heran und zielte mit den optischen Systemen der STERNENFAU.ST schließlich auf eine der gewaltigen Schildkröten, auf deren Rücken krakenähnliche Wesen lebten.
Zweifellos befand auf dem Rücken dieser Schildkröte auch ein Mensch.
Das Bild war nicht scharf genug, um das Gesicht mit der Bilddatei in Derek Bailors Personalsdaten zu vergleichen und eine hundertprozentige Identifizierung zu erreichen. Aber eine Übereinstimmung von 67 Prozent war aus dieser Entfernung schon eine ganz aufschlussreiche Größe.
»Willkommen zurück, Commander Bailor«, murmelte Leslie. »Wir schicken zwei Außenteams nach Meerwelt! Eins wird sich um Bailor kümmern und das andere nimmt sich das gesunkene Beiboot vor …«
In diesem Moment öffnete sich die Schiebetür zum Captain's Room.
Bruder Patrick trat mit sehr dynamisch und entschlossen wirkenden Schritten auf die Brücke.
»Captain, ich weiß jetzt, was hier im Braden-System geschehen sein könnte. Ich …«
»Captain, die Schildkröte, auf der Commander Bailor sich befindet, sinkt!«, unterbrach ihn jedoch Lieutenant Majevsky. »Wenn wir Commander Bailor noch retten wollen, dann sollte das einigermaßen schnell geschehen.«
»Hoffen wir, dass er ein guter Schwimmer ist«, murmelte Lieutenant Barus mehr zu sich selbst, als dass diese Äußerung für die anderen bestimmt gewesen wäre.
»Laut der Personaldaten, die wir vor Beginn dieser Mission vom Oberkommando bekommen haben, ist er Nichtschwimmer«, erklärte Soldo.
Leslie wandte sich an Bruder Patrick.
»Berichten Sie mir unterwegs. Ich möchte nämlich, dass Sie meinem Außenteam angehören. I.O.?«
»Ja, Sir?«, meldete sich Soldo.
»Sie ahnen es sicher …«
»Ich führe das Kommando auf der Brücke …«
»So ist es. Sorgen Sie dafür, dass sich die Piloten Triffler und Jacques in den Hangars einfinden. Außerdem brauche ich Dr. Jennings und Sergeant Darren mit seinen Marines – und Lieutenant Black.«
»Wird erledigt!«, bestätigte Soldo.
11. Kapitel – Die Wiedergänger
Ganze Wolken von Nano-Staub hatten sich von der Oberfläche der Schwarzsandwelt erhoben und bildeten nun durcheinander wirbelnde Schwärme, von denen manche bis in eine Höhe von zwanzig, dreißig Kilometern aufstiegen.
Stephan van Deyk erinnerte der Anblick an irdische Zugvögelschwärme, wenn man sie aus der Ferne beobachtete. Er blickte auf den Hauptschirm des Beibootes und ließ sich von diesem Schauspiel ein paar Augenblicke lang fesseln.
»Fliegen Sie nicht zu hoch, Riktor«, wandte er sich dann an den Piloten der PLUTO L-1.
Bran Riktor grinste. »Sie meinen, damit wir nicht zu tief fallen, wenn wir abstürzen.«
»Sie sagen es.«
»Bis jetzt sind keinerlei Nebenwirkungen auf die technischen Systeme und die Flugtauglichkeit im Ganzen zu verzeichnen.«
»Ja, aber das könnte daran liegen, dass uns bisher noch keiner dieser Schwärme getroffen hat. Was passieren könnte , haben wir ja an der BERESANTO gesehen.«
Fünfzig Kilometer Luftlinie lagen zwischen dem Wrack der BERESANTO und der Station der Christophorer, von wo aus die Crew von Commander van Deyk überraschenderweise angefunkt worden war.
Ein Flug von wenigen Minuten, selbst wenn man sich nicht sehr schnell bewegte und die Strecke vor allen Dingen im Tiefflug hinter sich brachte.
Die Station bestand aus mehreren kuppelartigen Gebäuden, die untereinander verbunden waren.
Das Beiboot der PLUTO sank auf einem der befestigten Landeplätze nieder – neben anderen, kleineren Raumschiffen, deren Energiestatus laut Ortung bei Null lag und die insgesamt den Eindruck vermittelten, dass sie schon seit Jahren nicht mehr benutzt worden waren.
»Lassen Sie die Maschinen der L-1 eingeschaltet«, befahl van Deyk an Riktor gewandt. »Ich möchte, dass wir wirklich jederzeit startklar sind – aus welchem Anlass auch
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