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Die Mordaugen von Brüssel

Die Mordaugen von Brüssel

Titel: Die Mordaugen von Brüssel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stärker hervor, sie wurden zu kalten leblosen Instrumenten und waren in nichts von denen des Meisters zu unterscheiden. Der Meister blickte auf sie herab, sie schauten hoch, sie waren hörig, und nichts anderes hatte das Mordauge gewollt.
    Radek wußte genau, wann seine Diener reif waren. Jetzt hatten sie den Zeitpunkt erreicht.
    Plötzlich sprach er mit ihnen. Seine Stimme war überall. Sie verteilte sich innerhalb der Kugel, als würde sie aus mehreren Lautsprechern dringen.
    »Ihr seid gekommen«, sagte er, »ihr habt meinen Ruf erhört, und dafür danke ich euch. Wir sind die unheimliche Macht, wir sind die Träger des Bösen, und wir sind diejenigen, die mithelfen, die neun Höllenkreise auf dem Erdball zu verteilen. Jede Kugel steht für einen Kreis. Neun Kugeln, neun Kreise. Die Menschen wollten damals der Technik ein Denkmal setzen, deshalb haben sie das Atomium geschaffen. Sie dachten an einen Sieg, aber sie irrten sich. Nicht die Technik oder der Mensch siegt, sondern das, was schon seit Beginn der Zeiten seine Existenzberechtigung gehabt hatte — die Magie! Und ich bin von der Hölle ausersehen worden, die Botschaft weiterzutragen. Wenn die neun Höllenkreise von euch gehalten werden, kann der Teufel zu einem gewaltigen Schlag ausholen. Dann wird das eintreten, was der Seher Nostradamus als das letzte Siegel bezeichnet hat. Wird es gebrochen, so wird die Erde in einem Chaos aus Feuer und Gewalt versinken, und aus den Trümmern und über die toten Leiber hinweg wird Luzifer steigen, um auch sein Reich des Bösen zu schaffen. Noch hält das Siegel. Ihr aber seid vorgesehen, es brechen zu helfen. Deshalb werde ich euch von dieser Stelle aus in die Welt schicken, die in neun Höllenkreise der Schwarzen Magie aufgeteilt wurde. Mit meiner Kraft ausgestattet werdet ihr die Vorbereitungen für die große Apokalypse treffen. Ich habe mich lange genug versteckt gehalten, doch nun ist die Zeit gekommen, um ans Licht zu treten. Die Hölle hat viele Helfer, aber nur wenig starke. Ich habe erlebt und gehört, wie die Teufelsdiener sterben mußten, weil sie es nicht verstanden, ihre Macht einzusetzen. Ich habe durch die Mordaugen ein Zeichen gesetzt. Die Magie hat die Technik übernommen. Niemand, der nicht eingeweiht ist, ahnt, daß sich das Atomium bereits in meiner Hand befindet. Ich habe es durch eine magische Zone gesperrt. Nur gewisse Menschen können erkennen, was sich an den Kugeln tatsächlich getan hat, die anderen sehen die Augen erst gar nicht. Doch ihr habt sie nicht nur zu Gesicht bekommen, ihr erlebt auch deren Kraft, die jetzt auf euch übergeht. Niemals werdet ihr die Mordaugen von Brüssel vergessen, das schwöre ich euch.«
    Sie hatten den Worten ihres Meisters stumm gelauscht, beobachtet von dem über ihnen schwebenden Auge.
    Jetzt hatten sie die Botschaft gehört, und sie mußten die Worte zunächst verarbeiten.
    Sie bewegten sich, schauten sich an und nickten sich zu. Einverständnis in den Blicken.
    Ja, sie würden ihm treu sein.
    Adrienne Braun war die erste, die das nachdenkliche Schweigen unterbrach. »Sollen wir nur so herumstehen und nichts sagen?« rief sie laut. »Nein, meine Freunde, wir werden ihm zeigen, wie es um uns steht, daß wir mit ihm den Weg gemeinsam gehen werden. Sagen wir es ihm!«
    Sie hob ihre Stimme an. »Meister, du hast uns auf den dunklen Pfad geführt. Wir werden ihn nie verlassen, solange deine Kraft in uns steckt, das schwören wir dir bei allem, was uns jetzt heilig ist. Denn das bist du, du allein, Meister!«
    »Ja, ja, ja!«
    Die anderen stimmten in diesen Ruf mit ein, der zu einem brausenden Donnerhall wurde und die Kugel völlig ausfüllte. Nicht nur in dieser Kugel stimmten die Getreuen ihrem Meister zu. Auch diejenigen, die sich in den anderen acht versammelt hatten und sich zu einigen gewaltsam Eintritt verschafft hatten, brüllten ihre Zustimmung hinaus. Der Meister genoß die Jubelrufe. Der schwarzmagische Guru hatte nichts anderes erwartet. Erfreute sich über diese Zustimmung. Zu erkennen war es am Ausdruck seines Auges, das sich verändert hatte. Es war dunkler geworden, und gleichzeitig hatte sich die hellrote Farbe noch verstärkt.
    Minutenlanger Beifall durchtoste die Kugel. Erst als er verebbte, meldete sich Radek wieder.
    »Ich freue mich, daß ihr bereit seid, die Höllenkreise in aller Welt zu vertreten, aber stellt es euch nicht so einfach vor, meine lieben Freunde. Auch wir haben Gegner…«
    Er ließ den letzten Satz besonders wirken und

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