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Die Mordbeichte

Die Mordbeichte

Titel: Die Mordbeichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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langsam den Browning,
preßte ihn gegen seinen rech ten Oberschenkel und starrte ins
Leere.
      Kristou sagte vorsichtig: »Was
bedeutet dir dieser Krasko schon? Er ist ein Gangster, ein Mörder
– der Typ, der von jungen Mädchen lebt.« Er spuckte
aus. »Ein Schwein.«
      Fallon warnte: »Versuch nicht, die Sache zu beschönigen! Wie ist der nächste Zug?«
      »Es bedarf nur eines Anrufs
– das ist alles. In einer halben Stunde wird ein Auto hier sein.
Du wirst zu einer Farm in der Nähe von Doncaster gebracht. Ein
abgeschiedenes Plätzchen. Dort wirst du in Sicherheit sein.
Zuschlagen wirst du am Donnerstagmorgen auf dem Friedhof, den ich dir
auf dem Foto gezeigt habe. Krasko läßt seine Schläger
immer an der Pforte zurück. Er mag sie nicht um sich haben, wenn
er ge fühlsduselig wird.«
      »Also gut«, brummte Fallon. »Aber ich mach's auf meine Weise, verstanden?«
      »Ganz wie du willst.«
Kristou öffnete die Schublade, holte einen Umschlag heraus und
schob ihn über den Tisch. »Hier sind fünfhundert Pfund
in Fünfern, als Anzahlung.«
      Fallon wog kurz den Umschlag in
seiner Hand, dann stopfte er ihn in die Tasche. »Wann bekomme ich
den Rest? Und den Paß?«
      »Mr. Meehan sorgt für den zufriedenstellenden Abschluß.«
      Fallon nickte bedächtig. »Gut. Ruf an!«
      Kristou lächelte, ein wenig
triumphierend, ein bißchen er leichtert. »Du handelst klug,
Martin. Glaub mir.« Er zögerte. »Da ist nur noch etwas
…«
      »Und was?«
      »Der Browning. Er ist nichts
für einen Job wie diesen. Du brauchst irgendwas Hübsches,
Leises.«
      »Mag sein. Was hast du anzubieten?«
      »Was hättest du gern?«
      Fallon schüttelte den Kopf.
»Ich habe nie irgendein Fabrikat besonders bevorzugt. Damit
können sie einen festnageln.«
      Kristou öffnete einen kleinen
Safe in der Ecke und holte ein Stoffbündel heraus, das er auf dem
Tisch auswickelte. Es enthielt eine ziemlich häßlich
aussehende Automatic, viel leicht fünfzehn Zentimeter lang, mit
einem merkwürdigen Lauf von nochmals fünf Zentimetern.
Daneben lagen ein Schalldämpfer von siebeneinhalb Zentimetern und
zwei Kar tons Munition.
      »Und was zum Teufel ist das?« fragte Fallon und nahm die Waffe in die Hand.
      »Eine tschechische Ceska«, erklärte Kristou. »7,5 mm. Mo
dell 27. Die Deutschen haben während des Krieges die Fabrik übernommen. Diese stammt aus der Zeit.«
      »Taugt sie was?«
      »Die SS hat sie eingesetzt. Aber urteile selbst.«
      Er verschwand in der Dunkelheit, und
wenige Augenblicke später ging am anderen Ende der Halle ein Licht
an. Fallon sah eine Schießscheibe, wie die Armee sie benutzte.
      Als er den Schalldämpfer auf den
Lauf schraubte, gesellte sich Kristou wieder zu ihm. Fallon zielte mit
beiden Händen. Er schoß noch zweimal, bis er genau ins Herz
der lebensgro ßen Soldatenattrappe traf.
      Kristou sagte: »Hab' ich's nicht gesagt?«
      Fallon nickte. »Häßlich, aber tödlich – wie du und ich.«
      Sein Arm flog hoch. Ohne offensichtlich zu zielen, feuerte er zweimal und schoß der Attrappe die Augen aus.

    2

      Pater Michael da Costa sprach laut
und unerschrocken wei ter, doch seine Worte wurden vom prasselnden
Platzregen fast ertränkt. Es hatte die ganze Nacht geregnet, und
es goß immer heftiger. Pater da Costa war elend zumute. Es war
nur eine kleine Prozession, die er zum Grab führte. Zwei Män
ner trugen den armseligen Sarg. Taumelnd folgte die Mutter, von ihrem
Mann und ihrem Bruder gestützt. Es waren arme Leute, die mit ihrem
Schmerz ganz allein waren.
      Mr. O'Brien, der Friedhofsverwalter,
wartete mit aufge spanntem Schirm am Rande des Grabes. Neben ihm stand
ein Totengräber, der jetzt das Segeltuch vom offenen Grab zog. Es
hatte nicht viel abgehalten. Das Wasser stand mindestens zwei Fuß
hoch in der Kuhle. O'Brien versuchte den Schirm über den Priester
zu halten, aber Pater da Costa winkte ab und reichte ihm statt dessen
noch seinen Mantel. Er besprenkelte den Sarg mit Weihwasser, und
während er betete, bemerkte er den wilden Blick des Vaters. Er war
ein großer Mann, fast so groß wie da Costa; Vorarbeiter auf
einem Baugelände. Da Costa wandte rasch den Blick ab und betete,
gen Himmel blickend, für das Kind. Der Regen perlte in seinem
zottigen, grauen Bart.
      Es war nicht das erstemal, daß
ihm die Banalität seiner Worte bewußt wurde. Wie konnte er
einer Mutter erklären, daß Gott ihre achtjährige
Tochter so sehr

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