Die Moskito-Bande - Kommissar Kugelblitz ; 21
sorgen? Aber leider kann der Teppich nicht fliegen“, sagt die junge Frau. „Ich muss ihn verkaufen, damit ich zu meinem Papa fliegen kann.“ Tränen schimmern in ihren Augen. „Er liegt zu Hause in Ankara im Krankenhaus. Sterbenskrank.“
Sie kramt nach ihrem Taschentuch. Frau Winter hat ein weiches Herz.
„Kommen Sie herein“, sagt sie. „Ich koche uns eine Tasse Tee und wir reden über alles.“
Während Frau Winter den Tee zubereitet, erzählt die junge Frau, dass sie aus dem Iran stammt und an der Uni Geografie und Chemie studiert und bald ihr Examen machen wird.
„Ich hoffe, dass ich dann bei uns in Persien einen Job bei einer der großen Erdölfirmen bekomme, damit ich in der Nähe meiner Mama bin, falls Papa ...“
„Jetzt besuchen Sie erst mal ihren kranken Vater“, sagt Frau Winter und klopft Lara aufmunternd auf die Schultern. „Ich leih Ihnen das Geld für die Flugkarte, damit Sie den Teppich nicht verkaufen müssen.“
„Würden Sie das wirklich tun?“, sagt die junge Frau mit den Samtaugen.
„Ich hab auch eine Tochter und wäre sehr traurig, wenn sie nicht kommt, wenn ich krank bin“, seufzt Frau Winter und holt die Geld-Kassette aus dem Sekretär. „Außerdem hab ich ja den kostbaren Perserteppich als Pfand.“
Eine Viertelstunde später verabschiedet sich Lara.
Als Frau Winter ins Wohnzimmer zurückkommt, ist die Kassette mit ihrem Ersparten verschwunden.
„Oje!“, ruft sie erschrocken.
Zum Glück ist der Teppich noch da: Fest verschnürt in einer Decke. Sie packt ihn aus.
Es ist ein billiger Flickenteppich. Empört greift sie zum Telefon.
„Eine Betrügerin!“, sagt sie immer wieder, während sie den Vorfall aufgeregt schildert. „Ich bin einer Betrügerin aufgesessen!“
„Wir kümmern uns um den Fall!“, verspricht Kommissar Kugelblitz am anderen Ende der Leitung.
„Vielleicht tröstet es Sie, dass Sie nicht die Einzige sind, die die junge Frau mit der rührseligen Geschichte von ihrem kranken Vater hereingelegt hat. Sie stammt übrigens gar nicht aus dem Iran ...“
Bist du bereit für das Detektivrätsel?
Auf der nächsten Seite findest du es.
Frage an alle Detektive, die sich auch in einem Teppich-Fall nicht so leicht einwickeln lassen:
Wieso hätte Frau Winter schon früher merken müssen, dass die junge Frau eine Betrügerin war?
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Eine Zacke zu viel
„Überfall bei Marken-Mauritz!“, ruft Kugelblitz und legt den Hörer auf.
„Sandmännchen, sind Sie einsatzbereit?“
„Ich düse!“, sagt seine flinke Assistentin Sonja Sandmann und schnappt sich Regenjacke und Autoschlüssel. Zwei Minuten später sind sie im Einsatzwagen unterwegs.
„Man merkt, dass Sie am Wochenende wieder einen Rallye-Kurs gemacht haben!“, bemerkt Kugelblitz, als sich Sonja mit Hilfe des Blaulichts ziemlich flott den Weg durch das Verkehrsgewühl bahnt.
Neun Minuten nach dem Anruf ist Kugelblitz mit seiner Assistentin am Tatort.
Der bekannte Briefmarkenladen von Max Mauritz liegt in einer schmalen Gasse der Innenstadt. Mauritz erwartet sie schon an der Ladentür. Der Schreck sitzt ihm noch in den Knochen.
„Der Kerl ist weg! Dieser Gauner! Dieser Schurke! Dieser Halunke! Kommen Sie schnell! Meine tapfere kleine Frau hat sich trotz der Aufregung die Nummer des Fluchtwagens gemerkt“, ruft er aufgeregt.
Er zeigt auf die zarte blonde Frau, die jetzt aus dem Hinterzimmer in den Laden kommt.
„Es war ein grüner Lieferwagen. Mercedes glaube ich“, sagt sie.
„Geben Sie die Nummer gleich an die Fahndung weiter“, sagt Kugelblitz zu Sonja Sandmann.
Diana Mauritz sinkt auf einen Stuhl. Der Überfall ist nicht spurlos an ihr vorübergegangen: Im Gesicht und an den Handgelenken sieht man noch die Reste der Klebebänder, mit denen sie gefesselt war.
„Als ich kurz vor 10 Uhr den Laden aufschloss, stand er plötzlich hinter mir und hielt mir den Mund zu, damit ich nicht um Hilfe rufen konnte“, berichtet sie. „Ich sollte den Tresor öffnen. Aber ich habe doch keinen Schlüssel! Da
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