Die Musik des Zufalls
zwe i Monat e fü r diese n Augenblic k geübt . Er hört e sic h vo n de m brennenden Gold, de m geistige n Kamp f und de n dunklen Mühlen d es Satans singen , un d dabe i gin g ih m auf, wi e schö n un d schmerzlic h dies e Wort e waren , un d e r sang , als woll e e r sein e eigen e Sehnsucht , di e ganz e Traue r un d Freude zu m Ausdruc k bringen , di e sei t de m erste n Ta g au f de r Wies e in ih m aufgestiege n waren . Di e Melodie war schwierig, aber bis auf ein paar falsche Töne in der ersten Strophe ließ seine Stimm e ih n nich t i m Stich . E r sang , wi e e r e s sic h immer erträum t hatte , un d di e Blick e seine r beide n Zuhörer , ihre verblüffte n Mienen , al s si e feststellten , da ß di e Töne tatsächlich au s seine m Mun d kamen , al l da s sagt e ihm , da ß e r sic h nicht täuschte. Sie lauschten schweigend bis zum Ende, und als Nashe dan n wiede r Plat z nah m un d ihne n ei n verlegene s Lächeln zuwarf , beganne n si e beid e z u klatsche n un d hörte n ers t au f , als er endlich einwilligte, noch einmal aufzustehen und sich zu verneigen.
Z u de r Tort e tranke n si e di e letzt e Flasch e Champagne r und erzählte n sic h Geschichte n au s ihre r Kindheit , un d dan n spürte Nashe , da ß e s Zei t war , sic h zurückzuziehen . E r wollt e d e m Junge n nich t länge r i m We g sein , un d nachde m da s Esse n als Vorwan d jetz t weggefalle n war , hatt e e r keine n mehr , noch länger dazubleiben. Diesmal bat ihn das Mädchen nicht mehr, es sic h noc h einma l z u überlegen , umarmt e ih n abe r dennoch herzlic h un d sagte , sie würden sich hoffentlich irgendwann noch mal über den Weg laufen. Das fand er nett von ihr, und er sagte, da s hoff e e r auch , worau f e r de m Junge n zuzwinkert e un d in sei n Bet t taumelte.
Abe r e s wa r nich t leicht , dor t i m Dunkel n z u liege n un d die beide n lachen d i m Nebenzimme r herumpolter n z u hören . Er versuchte sich nicht vorzustellen, was sich da abspielte, aber es gelang ihm nur, indem er an Fiona dachte, und das schien alles nu r noc h schlimme r z u machen . Glücklicherweis e wa r e r zu betrunken , u m noc h allzu lan ge di e Auge n aufzubehalten . Bevor e r sic h s o richti g lei dt un konnte , wa r e r fü r di e Wel t bereits gestorben.
Si e hatte n sic h vorgenommen , de n nächste n Tag frei zunehmen. Nach sieben Wochen ununterbrochener Arbeit schie n da s nu r angemessen , un d d a ih r e m Zechgelag e mit Sicherheit ein Kater folgen würde, hatten sie diese Ruhepause scho n einig e Tag e i m vorau s mi t Murk s abgemacht . Nashe erwacht e kur z nac h zehn , de r Schäde l platzt e ih m a n beiden Schläfen, und er machte sich auf den Weg zur Dusche. Dabei wa r f e r eine n Blic k i n Pozzi s Zimmer ; de r Jung e schlie f noch, allei n i n seine m Bett , di e Arm e z u beide n Seite n wei t vo n sich gestreckt.
Nashe stand gute sechs oder sieben Minuten unter dem Wasser , dan n tra t e r mi t eine m Handtuc h u m di e Hüft e ins Wohnzimmer . E in zerknäulter schwarzer Spitze n - BH lag auf de m Sofa , abe r da s Mädche n selbs t wa r nich t meh r da . Das Zimme r sa h aus , al s hätt e übe r Nach t ein e plündernd e Armee dari n gelagert , au f de m Fußbode n ei n Chao s vo n leeren Flasche n un d umgekippte n Aschenbechern , Lu ftschlange n und zerschrumpelten Ballons. Nashe tappte durch den Unrat in die Küch e un d macht e sic h ein e Kann e Kaffee.
Er trank drei Tassen, saß am Tisch und rauchte Zigaretten aus eine r Packung , di e da s Mädche n zurückgelasse n hatte . Al s er sic h ausreichen d wach fühlte, wieder etwas zu tun, stand er auf un d begann , u m de n Junge n nich t z u wecken , s o leis e wie möglic h de n Wohnwage n aufzuräumen . Al s erste s nah m e r das Wohnzimmer in Angriff, beseitigte systematisch die verschiedene n Arte n vo n Abfal l (Asche , Bal l ons , zerbrochene Gläser ) un d bega b sic h dan n i n di e Küche , w o e r Teller abkratzte , Hummerschale n wegwar f un d Geschir r un d Besteck abwusch . E r braucht e zwe i Stunden , u m da s klein e Hau s in Ordnun g z u bringen , un d Pozz i schlie f di e ganz e Zei t weiter, ohn e si c h auc h nu r einma l i n seine m Zimme r z u rühren . Nach de r Säuberungsaktio n macht e Nash e sic h ei n Schinke n - und Käse - Sandwich und eine frische Kanne Kaffee, ging dann auf Zehenspitze n i n sei n Zimme r un d grif f z u eine m seine r noch nich t gelesene n Büche r – Unse r gemeinsame r Freun d von Charle s
Weitere Kostenlose Bücher