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Die Musik des Zufalls

Die Musik des Zufalls

Titel: Die Musik des Zufalls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Auster
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abgedeckt würden , abe r da r i n steh t kei n Wor t davon . Schön . Wi r haben als o eine n Fehle r gemacht . Di e Frag e ist : Wa s tu n wi r jetzt ? Von mi r au s kanns t d u ger n aussteigen . D u has t genu g getan , un d von heut e a n is t dies e Sach e mei n Problem . Ic h werd e di r hier raushelfen . Wi r grabe n ei n Loc h unter m Zaun , un d wen n es dunke l ist , kriechs t d u d a durc h un d machs t dic h au s dem Staub.»
    «Un d wa s is t mi t dir? » fragt e Pozzi.
    «Ic h bleib e hie r un d mac h de n Jo b z u Ende.»
    «Komm t nich t i n di e Tüte . D u wirs t mi t mi r durc h dieses Loc h kriechen.»
    «Nein , Jack . Ic h kan n nicht.»
    «Un d waru m nicht , zu m Teufel ? Has t d u Angs t vo r Löchern ode r was ? D u lebs t scho n sei t zwe i Monate n i n eine m – ode r ist di r da s noc h nich t aufgefallen?»
    «Ic h hab e mi r versprochen , di e Sach e z u End e z u bringen . Ich verlang e nicht , da ß du mich verstehst, aber ich werde auf keinen Fal l vo n hie r weglaufen . Da s hab e ic h scho n z u of t getan , un d so wil l ic h einfac h nich t meh r weiterleben . Wen n ic h mich verdrücke , bevo r di e Schulde n hie r begliche n sind , kan n ich mic h gleic h al s ei n Stüc k Drec k betrachten.»
    «Custer s letzte s Gefecht.»
    «Genau . Di e alt e Friß - oder - stirb - Nummer.»
    «Da s is t di e falsch e Schlacht . Jim . D u verschwendes t nur dein e Zeit , machs t dic h fü r nicht s un d wiede r nicht s kaputt. Wen n di e dre i Riese n di r s o wichti g sind , kanns t d u ihn e n doch einen Scheck schicken. Denen ist es egal, wie sie ihr Geld bekommen , un d si e kriege n e s seh r vie l früher , wen n d u heute Nach t mi t mi r verschwindest . Scheiße , ic h würd e soga r halbe - halb e mi t di r machen . Ic h kenn e eine n Type n i n Philly , de r uns noc h morgen abend ein Spielchen besorgen kann. Wir brauchen blo ß hinzutrampen , un d i n wenige r al s achtundvierzi g Stunden habe n wi r di e Knete . Gan z einfach . Wi r schicke n si e ihne n per Eilzustellung , un d dami t is t di e Sach e erledigt.»
    «Flowe r un d Ston e sin d nich t hier . Si e sin d heut e morgen nac h Pari s abgereist.»
    «Mann , d u bis t mi r vielleich t ei n hartnäckige r Fall ! Is t doch scheißegal, wo sie sind.»
    «Tu t mi r leid , Junge . Nicht s z u machen . D u kanns t reden , bis d u schwar z wirst , abe r ic h bleib e hier.»
    «Wenn du alle i n arbeitest, brauchst du doppelt so lang, Arschloch . Scho n ma l dra n gedacht ? Zeh n Dolla r di e Stunde, nicht zwanzig. Da wirst du bis Weihnachten hier Steine schleppen.»
    «Das weiß ich. Vergiß bloß nicht, mir eine Karte zu schicken, Jack , meh r verlang e ic h ni cht . U m dies e Jahreszei t werd e ich nämlic h imme r irgendwi e sentimental.»
    Noch fünfundvierzig Minuten argumentierten sie weiter so hi n un d her , bi s Pozz i schließlic h mi t de r Faus t au f de n Tisch schlu g un d di e Küch e verließ . E r wa r s o wüten d au f Nashe , daß e r i n de n nächste n dre i Stunde n nich t mi t ih m rede n wollte, sonder n sic h hinte r de r Tü r seine s Schlafzimmers verbarrikadiert e un d sic h weigert e herauszukommen . U m vier Uh r gin g Nash e a n di e Tü r un d erklärte , e r werd e jetz t losgehen un d anfangen , da s Loc h z u graben . Pozz i antwortet e nicht , aber kurz nachdem Nashe seine Jacke angezogen und den Wohnwage n verlasse n hatte , hört e e r di e Tü r noc h einmal zuschlagen , un d gleic h darau f ka m de r Jung e übe r di e Wiese getrabt , u m ih n einzuholen . Nash e wartete , un d dan n gi ngen sie schweigen d zu m Werkzeugschuppen . Keine r wagt e es , den Strei t vo n neue m z u beginnen.
    «Ich hab drüber nachgedacht», sagte Pozzi, als sie vor der abgeschlossenen Tür des Schuppens standen. «Warum diese ganz e Sach e mi t de r Flucht ? Wär e e s nich t unkom plizierter, wir würde n einfac h z u Calvi n gehe n un d ih m sagen , da ß ich verschwinde ? Wa s mach t e s fü r eine n Unterschied , solang e du hierbleibs t un d de n Vertra g erfüllst?»
    «Ich sag dir warum», sagte Nashe, während er einen Stein vo m Bode n aufho b un d dami t geg en di e Tü r hämmerte , u m das Schloß aufzubrechen. «Weil ich ihm nicht vertraue. Calvin ist nicht so dumm, wie er aussieht, und er weiß, daß dein Name auf de m Vertra g steht . Jetzt , w o Flowe r un d Ston e nich t d a sind, wir d e r sagen , e r se i nich t befugt , irgendw elche Änderungen daran vorzunehmen, und wir könnten nichts

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