Die Musik des Zufalls
ß e r di e Sach e nu r noc h au f sich zukomme n lasse n konnte . Würd e e r sic h dagege n äußern, entstünd e de r Eindruck , e r versuch e Pozz i de n Spa ß zu verderben , un d da s wa r da s letzte , wa s e r wollte . De r Jung e hatte es verdient, sich ein bißchen auszutoben, und selb s t wen n das mehr Ärger einbrachte, als die Sache wert war, fühlte Nashe sic h moralisc h verpflichtet , ih n gewähre n z u lassen.
A n de n nächste n Abende n übernah m e r di e Roll e des Proviantmeisters, saß mit einem Bleistift im Wohnzimmer, machte sich Notizen und h al f de m Jungen , di e Einzelheite n der Feie r auszuarbeiten . Unzählig e Entscheidunge n ware n zu treffen, und Nashe war entschlossen, den Jungen in jedem Punkt zufriedenzustellen . Sollt e di e Mahlzei t mi t Shrimpscocktai l oder französische r Zwiebelsupp e beginnen ? Sollt e e s zu m Hauptgang Steak oder Hummer geben oder beides? Wie viele Flaschen Champagne r sollte n si e bestellen ? Sollt e da s Mädche n a m Essen teilnehmen , ode r sollte n si e allei n esse n un d e s sic h zum Nachtisc h komme n lassen ? Sollt e dekorier t werden , un d w enn ja, welche Farbe sollten die Ballons haben? Am Morgen des fünfzehnten übergaben sie Murks die vollständige Liste, und am Aben d ka m de r Vorarbeite r eigen s au f di e Wiese , u m di e Pakete abzuliefern . Diesma l benutzt e e r de n Jeep , un d Nash e fragte sich , o b die s nich t ei n ermutigende s Zeiche n sei , ei n Hinweis au f ihr e bevorstehend e Freiheit . Andererseit s konnt e e s auc h gar nicht s z u bedeute n haben . Immerhi n ware n e s nich t wenige Pakete , un d womöglic h hatt e e r de n Wage n nu r genommen , weil e r da s alle s nich t v on Hand transportieren konnte. Denn warum sollt e Murk s weite r de n Revolve r tragen , wen n si e ohnehi n bald freigelasse n würden?
A m letzte n Ta g setzte n si e siebenundvierzi g Stein e ei n und übertrafe n dami t ihre n bisherige n Rekor d u m fünf . U m da s zu schaffen , wa r eine enorme Anstrengung nötig, aber da sie beide mit einem Triumph aufhören wollten, schufteten sie, als gälte es, irgendetwas zu beweisen; sie verlangsamten kein einziges Mal da s Temp o un d schwange n di e Stein e mi t eine r Sicherhei t an ihre n Platz , di e a n Verachtun g grenzte , al s ging e e s jetz t nur noc h daru m z u zeigen , da ß si e nich t geschlage n waren , da ß sie übe r diese n ganze n verdammte n Mis t triumphier t hatten . Um Punkt sechs gebot Murks ihnen aufzuhören, und sie ließen ihre Werkzeug e fallen ; di e kalt e H erbstluf t brannt e noc h i n ihren Lungen. Es wurde jetzt früher dunkel, und als Nashe den Blick zu m Himme l wandte , sa h er , da ß e s bereit s Aben d war.
Ein e Zeitlan g wa r e r s o betäubt , da ß e r nich t wußte , wa s er denke n sollte . Pozz i ka m z u ih m un d klopft e ih m a ufgeregt schnattern d au f de n Rücken , abe r Nashe s Kop f blie b seltsam leer , al s könn e e r di e Größ e seine r Leistun g einfac h nich t fassen. Ich bin wieder auf Null, sagte er sich schließlich. Und plötzlich wurd e ih m klar , da ß soebe n ein e ganz e Period e seine s L e bens geende t hatte . Nich t nu r di e Sach e mi t de r Maue r un d de r Wiese, sonder n alles , wa s ih n überhaup t ers t dorthi n gebrach t hatte , der ganz e verrückt e Roma n de r letzte n zwe i Jahre : Thérès e un d das Gel d un d da s Auto , einfac h alles . E r wa r wiede r au f Null , u nd jetz t wa r al l da s vorbei . Den n auc h di e kleinst e Nul l wa r ein große s leere s Loch , ei n Kreis , de r di e ganz e Wel t i n sic h fassen konnte.
Das Mädchen sollte mit einer Limousine aus Atlantic City gebrach t werden . Murk s hatt e ihne n gesagt , si e könnte n gegen ach t Uh r mi t ih r rechnen , abe r e s wa r scho n ehe r neun , al s sie endlic h durc h di e Tü r de s Wohnwagen s trat . Bi s dahi n hatten Nashe und Pozzi schon eine Flasche Champagner niedergemacht, und Nashe hatte in der Küche mit dem Hummertop f herumhantier t un d zuges e hen , wi e da s Wasse r zum dritte n - ode r viertenma l a n diese m Aben d de n Siedepunkt erreichte . Di e dre i Humme r i n de r Badewann e ware n scho n halb tot , abe r d a Pozz i da s Mädche n bei m Esse n hatt e dabeihaben wollen («Das macht einen besseren Eindruck»), blieb nun nichts andere s übrig , al s ih r Erscheine n abzuwarten . Beid e waren Champagne r nich t gewöhnt , di e Bläsche n stiege n ihne n rasc h zu Kopf , un d al s di e Feie r dan n endlic
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