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Die mutigsten Mäuse der Welt: Das Wiedersehen (German Edition)

Die mutigsten Mäuse der Welt: Das Wiedersehen (German Edition)

Titel: Die mutigsten Mäuse der Welt: Das Wiedersehen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frances Watts
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den sie nehmen könnten. Hatte Althea nicht gesagt, dass sie westlich des Winns lebte? Vielleicht gab es auf der anderen Seite des Flusses auch Wege, möglicherweise sogar einen, der nach Schetlock führt? Doch seine Gedanken wurden unterbrochen von Gemurmel, und als Tibby sagte: » Es sei denn was? « , legte er ihr eine Hand auf die Schulter und einen Finger auf die Lippen, um sie zum Schweigen zu bringen. » Horch « , hauchte er ihr ins Ohr und spürte, wie sie vor Schreck erstarrte.
    Das Murmeln – rührte es vom Plätschern des Wassers, das südlich der Lichtung über eine Bergwand herabrann und dann zu dem Fluss wurde? Nein, es kam aus der anderen Richtung, oberhalb von ihnen. Als das Gemurmel deutlicher wurde, spürte Alistair, wie ihm die Angst in den Körper kroch. Es waren Stimmen, die er hören konnte, und das konnte nur eines bedeuten.
    Auf zitternden Beinen schlichen er und Tibby Rose zwischen den Bäumen und durchs Unterholz zu der Lichtung zurück. Behutsam achteten sie darauf, nicht auf Zweige zu treten, und sie wagten kaum zu atmen, damit das Rascheln von Blättern die Sourisaner nicht auf sie aufmerksam machte.
    Zusammen kehrten sie auf Zehenspitzen zur Lichtung zurück, um Slipper Pink und Happy Thompson zu warnen.
    Mit ein paar raschen Gesten ordnete Happy an, sie sollten ihre Rucksäcke nehmen und sich zwischen den Büschen jenseits des Tümpels verstecken. Als die Stimmen die Lichtung schließlich erreichten, war von den FUG-Mitgliedern keine Spur mehr zu sehen.
    Durch die Blätter des Busches, in dem er kauerte, konnte Alistair die Umrisse von vier Mäusen erkennen.
    » Ist es hier? « , fragte eine tiefe Stimme.
    » Ich glaube schon « , kam eine raue Stimme. » Der Sergeant meinte, er hätte gesehen, wie eine Eule angekommen und wieder fortgeflogen ist. «
    » Aber woher weiß er, dass es ihre Eule ist? « , quiekte eine dritte Stimme.
    » Also, wenn es ’ne Eule ist, dann ja wohl schon die von denen « , sagte die raue Stimme.
    » Ich kann eine Eule nicht von der anderen unterscheiden « , gähnte eine vierte Stimme.
    » Also, was machen wir jetzt? « , fragte die tiefe Stimme. » Ich kann keine Eule sehen. «
    »Wir warten « , sagte Raue Stimme.
    Und das taten die vier Königlichen Wachen auch, wobei sie sich beklagten, für diese Aufgabe abgestellt worden zu sein. Außerdem redeten sie über die Chancen ihres Fußballvereins in der südsourisanischen Liga. Sobald ein geflügeltes Wesen in die Nähe kam, von der Amsel bis zur Libelle, erschraken sie.
    Der Mond kroch über die Bäume und tauchte die Lichtung in silbernes Licht. Alistair hätte zu gerne seine Lage verändert, weil ein spitzer Ast sein Bein zerkratzte, aber er wagte es nicht, eine Bewegung zu machen, die die Aufmerksamkeit der Wachen auf ihr Versteck lenken könnte. Nachdem die ersten Schrecksekunden vorüber waren, war er eher voller Ungeduld als verängstigt, und außerdem war es ziemlich unbequem. Etwas kitzelte ihn an der Nase und er wischte es unwillig weg. Es segelte zu Boden. Neugierig las er es auf. Es war eine Feder. Wo kam die denn her? In den Bäumen um sie herum hatte er keinen Vogel entdeckt. Er spähte hinauf, konnte aber dort oben in der Düsternis nichts erkennen.
    Er reichte die Feder an Tibby weiter, die neben ihm kauerte. Sie machte große Augen und schnell reichte sie sie anSlipper weiter. Slipper sah Alistair fragend an. Er zuckte die Schultern und deutete in die Wipfel. Slipper legte den Kopf zurück und starrte suchend umher, schien aber nichts zu sehen. Doch während die Wachen weiter brabbelten, behielt sie die Feder in der Hand, strich geistesabwesend daran entlang und hob ab und zu den Kopf, um in die verschatteten Baumkronen zu spähen.
    Nach einer Zeit, die ihnen wie eine Ewigkeit vorkam, sagte Raue Stimme mit überdrüssigem Ton: » Das ist doch Zeitverschwendung, hier ist nichts. «
    » Aber der Sergeant hat gesagt – « , fing Quiekstimme an.
    » Ist mir egal, was er gesagt hat. Er wollte uns wahrscheinlich nur loswerden, damit er mehr Käsekuchen für sich hat. «
    » Käsekuchen? « Gähnstimme klang auf einmal wach.
    » Den hat es heute Abend im Kasino als Nachtisch gegeben « , warf Raue Stimme wie beiläufig hin.
    »Willst du damit sagen, dass ich hier draußen gesessen und meine Feldration gegessen habe, während der Sergeant meinen Anteil Käsekuchen futtert? « , wollte Tiefe Stimme wissen.
    » So was Gemeines « , knurrte Gähnstimme und stand auf. » Ich geh zurück ins Kasino,

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