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Die myrrhischen drei Könige: Roman (German Edition)

Die myrrhischen drei Könige: Roman (German Edition)

Titel: Die myrrhischen drei Könige: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Seth Grahame-Smith
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egoistisch dein Vater ist? Tja, hier, Flavia! Hier ist der Beweis!«
    Ich dringe zu ihr durch. Jetzt lass es persönlich werden … lenk sie von dem Diebstahl ab.
    »Und … und ja«, fuhr er fort. »Ich weiß, dass ich es dir erst hätte sagen sollen. Aber ich wollte dich nicht mit in die Sache hineinziehen. Und wenn etwas schiefgegangen wäre? Und wenn du in Schwierigkeiten geraten wärst? Das hätte ich mir niemals verziehen, Flavia. Du bist zu gut für das hier.«
    »Ich … ich weiß nicht recht …«
    Doch, tust du.
    »Flavia, ich schwöre bei unserer Liebe … bei meiner Seele … dass alles, was ich sage, wahr ist.«
    Einen Augenblick stand sie dort, hin- und hergerissen und verwirrt. Ein Opfer von Jugend und Unerfahrenheit und einem tiefen Verlangen – einem Bedürfnis – zu glauben, dass alles, was er sagte, tatsächlich der Wahrheit entsprach.
    »Bitte, Flavia, die Zeit läuft uns davon …«
    Ich könnte ihr einfach eins über den Schädel geben, wenn es nötig sein sollte. Bloß einen kleinen Schlag auf den Kopf. Nicht so heftig, dass es ihr wirklich wehtäte, aber fest genug, um mich aus dem Staub machen zu können.
    Doch Balthasar glaubte nicht, dass das nötig sein würde. Seine Instinkte verrieten ihm, dass die Sache in Ordnung gehen würde – und er beschloss, seinen Instinkten zu vertrauen.
    Sie wird nicht schreien. Sie hasst ihren Vater. Ja, sie hasst ihren Vater, hasst den Umstand, dass er sie hierhergebracht hat. Außerdem … haben wir alles geteilt. Unsere tiefsten Geheimnisse. Unsere innigste Liebe. Und ja, es ist alles Blödsinn – aber nicht in ihren Augen. Auf keinen Fall würde sie mich ausliefern. Sie liebt mich. Nein … Ich bin ein Mann, der gewisse Dinge einfach weiß, und ich weiß, dass sie nicht schreien wird. Noch nie im Leben bin ich mir einer Sache derart sicher gewesen.
    Da schrie sie los.

Es war klar, dass er es nicht bis nach Jerusalem schaffen würde. Das Kamel war im Laufe der letzten Stunde immer langsamer geworden. Und sosehr Balthasar auch zutrat und fluchte, es wollte dennoch nicht wieder schneller laufen. Hier handelte es sich nicht um Sturheit … er hatte einfach eine Niete gestohlen.
    Balthasar kannte ein ziemlich großes Dorf gleich im Norden von Jerusalem – Bethel, wenn ihn seine Erinnerung nicht trog. Oder Bet-El. Oder wie zum Teufel es hieß. Das Dorf, das wie »Bethlehem« klingt, es aber nicht ist. Es war egal. Er wusste, dass es noch etwa acht Meilen entfernt war, und eine andere Möglichkeit hatte er nicht. Er lenkte sein rapide nachlassendes Kamel in Richtung des Dorfes. Es bestand immer noch eine Chance. Seine Flucht konnte immer noch glücken, solange das Tier nur durchhielt.
    Wie lautet gleich noch einmal die Geschichte, die die Juden erzählen? Über die Menora, die nur genug Öl für eine Nacht hatte, aber acht Nächte lang brannte? Das ist mein Kamel … nur noch genug Saft für eine Meile. Wenn es acht durchhalten sollte, wäre es ein Wunder.
    Wunder hin oder her, das Kamel schaffte es, und Balthasar galoppierte bloß etwa eine Minute vor der unbestimmten Bedrohung in Bethel (seine erste Vermutung bezüglich des Namens war richtig gewesen) ein. Es war eine der netteren Trabantenstädte, die Jerusalem umgaben. Ein kleines Dorf mit weniger als zweitausend Einwohnern, in dem viele jüdische Aristokraten mit ihren Familien vor dem Lärm und geschäftigen Treiben der Stadt Zuflucht suchten. Es gab keine Herbergen, in denen Reisende unterkommen konnten, keine gewaltigen Tempel, die Opferrauch ausspien, und keinen Basar voller Lärm und Düften. Und während die Volkszählung derzeit nur acht Meilen entfernt in Jerusalem für überfüllte Straßen sorgte, ließ einen der Anblick von Bethel kaum erahnen, dass überhaupt eine Volkszählung stattfand . Noch nicht einmal zehn Leute bemerkten ihn, als er auf den kleinen Dorfplatz galoppierte.
    Balthasar brachte das Kamel zum Stehen, was es nur zu gern tat, und sprang zu Boden. Er zog die halb leeren Satteltaschen vom Rücken des Tieres, warf sich beide über die linke Schulter und versetzte dem Kamel einen festen Klaps auf das Hinterteil. Es durfte nicht hier herumstehen, wenn Gott weiß wie viele Soldaten, die den Befehl hatten, ihn um jeden Preis zu finden und umzubringen, gleich in das Dorf geprescht kämen. Der Anblick des Kamels würde ihnen einen ziemlich guten Hinweis darauf liefern, wo sie mit der Suche beginnen sollten.
    »Los! Verschwinde!«
    Es rührte sich nicht von der Stelle. Er gab ihm

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