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Die Nacht der lebenden Trekkies

Die Nacht der lebenden Trekkies

Titel: Die Nacht der lebenden Trekkies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin David Anderson
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er. »Aber ich bezweifle, dass wir das Glück haben.«
    Sandoval schaute auf seine Armbanduhr.
    »Wir sollten jetzt wirklich gehen«, sagte er. »Wenn wir beim Fahrzeug sind, müssen wir noch eine weite Strecke fahren, um den Wirkungsbereich der Bombe zu verlassen.«
    »Ihr habt’s gehört«, sagte Jim. »Auf Transport vorbereiten.«

29
    The Adversary
    Matt saß im zweiten Stock in einer Suite und beobachtete gelassen die unter seinem Fenster umherlaufenden Zombies.
    Sie latschten im Atrium auf und ab, kamen sich aber nie näher als drei Meter. Selbst wenn sie scheinbar willkürlich in eine andere Richtung taumelten, nahmen sie immer wieder den gleichen Schritt auf. Es war, so sah Matt es, eine perfekte Methode, ein bestimmtes Gebiet abzudecken, um dafür zu sorgen, dass kein Lebewesen ungesehen an ihnen vorbeikam. Sie bewegten sich mit der mathematischen Präzision, die ein Vogel- oder Fischschwarm an den Tag legt. Dieser Verbund war in seiner Konstruktion herrlich kultiviert.
    Matt stützte sich mit der linken Hand am Fensterrahmen ab. Seine Rechte – seine neue Rechte – ruhte auf seiner Hüfte.
    Sie war ein Geschenk seiner neuen Gönner. Matt verwendete nicht das Wort Infektion, um zu beschreiben, was geschehen war. Dieser Begriff war für ein solches Wunder einfach nicht edel genug.
    Vereinigung erschien ihm passender.
    Er hatte die Besucher an Bord willkommen geheißen, und sie hatten ihn gestärkt. Und schlauer gemacht. Außerdem hatten sie ihm eine neue Hand geschenkt. Beziehungsweise eine bessere Hand.
    Matt 2.0, dachte er und hob den Arm, um das Wunder zu bestaunen.
    Am Ende seines Handgelenks wucherte ein wildes Tentakelchaos. Anfangs war es ihm so erschienen, als hätten die Tentakel ein eigenes Bewusstsein, als zuckten sie ohne sein Zutun hin und her. Doch er hatte schnell gelernt, sie zu steuern. Sie konnten Dinge aufheben. Sie konnten sich, um zu kämpfen, zu einem steinharten Knoten zusammenballen. Sie konnten wie eine Peitsche meterweit in jede Richtung ausschlagen.
    Matt hatte den Segen erhalten, kurz nachdem er Jim und seiner verräterischen Mannschaft entkommen war. Er hatte sich in den zweiten Stock zurückgezogen und war in die Suite unter seiner eigenen eingebrochen. Dort hatte er ein Zombiepärchen in den Gang geschubst und ihnen die Tür vor den blutüberströmten Gesichtern zugeschlagen.
    Danach hatte er den Stumpf untersucht. Er hatte keinen Schmerz verspürt und überraschend wenig geblutet. Das war rätselhaft, denn die Verletzung war ja ziemlich ernsthaft. Der alte Matt – der Mensch, der er noch vor ein paar Stunden gewesen war – wäre angesichts dieses Traumas ohnmächtig geworden. Vielleicht wäre er sogar an Blutverlust gestorben.
    Doch der neue Matt war nicht gestorben. Stattdessen hatte er ganz gelassen die zur Suite gehörende Mikrowelle gesucht. Er hatte mit der ihm verbliebenen Hand das strahlungsfeste Fensterchen der Öffnungsklappe zertrümmert. Dann hatte er mehrere Gläser mit Wasser hineingestellt, um das Gerät daran zu hindern, sich zu verbiegen. Er hatte die Tür zugedrückt, eine einstündige Laufzeit und maximale Leistung eingestellt. Schließlich hatte er sich einen Stuhl herangezogen und etwa dreißig Zentimeter von dem summenden Gerät entfernt Platz genommen.
    Matt wurde den Eindruck nicht los, dass er sich den Mikrowellen massiv aussetzte. Vielleicht sogar mehr, als gut für einen Menschen war.
    Dann fiel ihm ein, dass menschliche Schwächen nicht mehr sein Problem waren.
    Fünf Minuten bevor im Hotel der Strom ausfiel, schaltete die Mikrowelle ab. Matt wusste es zwar nicht genau, doch er spürte, dass Mikrowellen ihm – oder, um genauer zu sein: seinen neuen Freunden – guttaten.
    In welchem Ausmaß, das wurde ihm erst klar, als er den rechten Arm hob und sah, was dort gewachsen war. Es war seine Belohnung dafür, dass er ihnen geholfen hatte.
    Es war, wurde ihm bewusst, außerdem ein erster Schritt auf einem Weg, der ihm noch größere Möglichkeiten bieten würde.
    Die Aussichten brachten ihn keineswegs aus der Fassung. Gefühle, zumindest menschliche, juckten ihn jetzt eigentlich überhaupt nicht mehr. Ihn brachten jetzt nur noch stärkste Stimuli hoch: Etwa die Vorstellung, Jim zu töten. Und die Rache, die er an dem Luder nehmen würde, dem er den Verlust seiner alten Hand verdankte. Matts Rachegelüste erschufen eine an Fantasien reiche Klischeekiste in ausnahmslos hellroten Technicolor-Farb tönen.
    Matt spürte nun ein kitzelndes Drängen im

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