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Die Nacht der lebenden Trekkies

Die Nacht der lebenden Trekkies

Titel: Die Nacht der lebenden Trekkies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin David Anderson
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Unsereiner steht der Zukunft positiv gegenüber.«
    Jim zog sie an sich und drückte sie.
    »Vorsichtig«, sagte sie. »Verschmier nicht mein Make-up.«
    »Sehr witzig. Wem ist dieser Scheiß denn jetzt noch wichtig?«
    »Mir«, sagte Rayna. »Diese Schminkerei hat sehr lange gedauert. Und bis Montagmorgen, wenn die Convention offiziell vorbei ist, bin ich eine Andorianerin.«
    »Wenn du mich fragst, ist die Veranstaltung schon jetzt vorbei.«
    »Nein, ist sie nicht«, erwiderte Rayna und fasste ihren Bruder fest ins Auge. »Jedenfalls nicht für mich.«
    Jim stand einen Augenblick im Dunkeln und schaute seiner sich in die Ecksuite zurückziehenden Schwester nach. Er verstand plötzlich, dass das blaue Make-up mehr als nur eine dünne Pigmentschicht war. Es war ein Abwehrschirm, der das Rayna umgebende Grauen in Schach hielt. Eine Warpblase der Selbstverleugnung, die sie funktionieren ließ, während viele andere – auch er selbst – ins Stocken gerieten.
    Wenn es ihr gelang, gelang es den anderen vielleicht auch. Vielleicht war ein Appell an ihre Trekkie-Mentalität genau das, was sie brauchten, um etwas aus ihnen zu machen, das einer Kampfeinheit nahekam. Oder zumindest einer geschlossenen Einheit, die eine Chance hatte, dem Botany-Bay-Hotel und dem Schlachthof lebend zu entkommen.
    Gefragt war nun eine Methode, um den Verstand der Leute zu fokussieren.
    Jim ging zu dem Gestell mit den neuen Kostümen und öffnete die Kleiderhüllen. Er zückte den Phaser, betätigte den Abzug und untersuchte die Klamotten in seinem warmen roten Licht. Als er die sechste Hülle geöffnet hatte, ohne etwas Brauchbares zu sehen, kam er sich allmählich blöd vor. In der siebenten fand er schließlich, was er suchte.
    Genau das, was er suchte.
    Er zog seine Dienstkleidung aus, warf alles auf den Boden und zog sich um. Er war fast fertig, als Leia den Raum betrat.
    »Was machst du da?«, fragte sie.
    »Ich schlüpfe in meine Rolle. Und was machst du?«
    »Ich habe dich gesucht. Vielleicht sind wir jetzt zum letzten Mal allein zusammen.«
    Leia trat vor ihn. Jim war inzwischen bis auf das Hemd angezogen.
    »Ich stelle mir seit geraumer Zeit eine Frage«, sagte Leia. »Was hältst du eigentlich von serienübergreifenden Beziehungen?«
    Jim brauchte einen Moment, bis er kapierte, was sie da fragte. Dann lächelte er. »Ich will ganz ehrlich sein«, sagte er. »Nach allem, was man so hört, ist es ziemlich schwierig, sie so hinzukriegen, dass sie klappen. Du möchtest den Hund vielleicht Wicket nennen, aber ich bestehe auf Worf. Wie, glaubst du, kann man da zu einem Kompromiss gelangen?«
    »Vielleicht so«, sagte sie, beugte sich vor und küsste ihn. Jim zog sie an sich. Der Augenblick hatte es verdient, genossen zu werden. Erneut, einen kurzen Augenblick lang, fühlte er sich nicht so, als spiele er in einem Zombiefilm mit. Sie waren auch keine Figuren aus einem Videospiel oder einer Star Trek -Folge. Sie waren etwas weitaus Besseres, weitaus Wirklicheres – doch es dauerte nur einen Moment, dann löste Leia sich aus seiner Umarmung.
    »Vielleicht klappt es doch«, sagte Jim. »Aber genau wissen wir es erst, wenn wir abhauen. Und dazu müssen wir die Leute nebenan richtig motivieren.«
    »Und wie?«
    »Indem wir ihnen das geben, was sie brauchen: einen Captain!«
    »Endlich!«, rief Leia.
    »Deswegen hab ich beschlossen, mich von meiner Hoteluniform zu trennen.«
    »Das war doch keine Uniform«, sagte Leia. »Es war ein Kostüm ! In ihm hast du so getan, als wärst du jemand, der du gar nicht bist.«
    Jim zog das Hemd an. Es war ein Oberteil jener Art, wie Captain Kirk es immer getragen hatte.
    »Sehe ich so besser aus?«, fragte er.
    Leias Hände fuhren über seinen Brustkorb.
    »Es sitzt perfekt«, sagte sie.
    Jim warf einen kurzen Blick auf die Tür zur Ecksuite.
    »Wird Zeit, unsere Galaxis zu retten«, sagte er.
    »Du brauchst es ja nicht allein zu machen«, sagte Leia. »Du rettest uns, und vielleicht retten wir dich dann auch mal.«

28
    The Menagerie [2]
    Als Jim und Leia aus Martocks Gemächern zurückkehrten, war es fast 5 : 00 Uhr. Sie durften keine Zeit mehr verschwenden.
    Die neue Uniform hatte die erwünschte Wirkung.
    »Heiliges Kanonenrohr«, sagte Willy. »Der Captain ist auf der Brücke.«
    »Hört zu«, sagte Jim. »In einer halben Stunde müssen wir hier weg sein, deswegen mache ich es schnell. Normalerweise würde ich ein solches Unternehmen nach militärischen Gesichtspunkten planen, aber da ihr alle Zivilisten

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