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Die Nacht der Uebergaenge

Die Nacht der Uebergaenge

Titel: Die Nacht der Uebergaenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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unterhalten. Anwesende
wichtige Gäste hin oder her. Sein aus Europa angereister Cousin würde das
sicher verstehen. Creon konnte sich ja so lange mit Tulip und Jinx vergnügen,
die Damon ihm gerne vorstellen würde. Gelegenheiten gab es dafür garantiert.
Die beiden vögelten schließlich alles, was bei drei nicht auf dem Baum war und
zur männlichen Spezies gehörte, wobei er bei Tulip, die sich auch gern in
anderen Gefilden bediente, nicht die Hand ins Feuer legen würde.
    Feuer...
    Das brachte ihn dazu, sich auf das Wesentliche zu
konzentrieren. Auf die flammende Schale in seinen Händen. Nico bedeutete ihm etwas.
Er wollte unter allen Umständen mit ihr befreundet bleiben. Sie hatten sich
doch so gut verstanden. Etwas in ihr zerbrach just in diesem Moment, als sie
ihn sah. Er konnte es fühlen, wusste es aber nicht einzuordnen, weil ihm diese
Art von Zuneigung ihm gegenüber gänzlich unbekannt war. Hatte sie sich etwa
irgendwelche Hoffnungen gemacht?
     
    Nathans Gedanken erreichten ihn über eine höhere Ebene, die
nur von ihm und keinen umstehenden Kriegern, seien sie auch noch mächtig,
gehört werden würden. Er hatte das Mädchen ebenfalls kennen gelernt und mochte
sie. Sie hatte in Catalina einige Bedenken zerstreut, die er ihr nicht hatte
nehmen können. Dabei war Nico nicht einen Moment verunsichert gewesen und hatte
ihre Scheu vor ihm alsbald abgelegt. Schließlich hatte er ebenfalls den Stand
eines Priesters. Eines katholischen zwar, jedoch war Glaube schließlich Glaube
und wenn er einen ein bisschen vor den Schrecklichkeiten dieser Welt bewahrte,
konnte er nur recht sein.
     
    -Damon, was hast du mit ihr gemacht? -
Sein Ton klang keineswegs vorwurfsvoll. Es war eine Frage, auf die er einfach
nur eine ehrliche Antwort wollte.
    -Ich weiß es nicht.-
Eine feine Spur von Zimtduft stieg in seine Nase und es stieß ihm plötzlich
übel auf, nicht der einzige zu sein, der diesen wahrnehmen würde. Allerdings
folgte ein bei weitem viel durchdringender Geruch nach vollreifen Pfirsichen,
der Nicos schwachen Paarungsduft übertünchte.
    -Dann solltest du spätestens nach dem Ritual eine Lösung
parat haben, mein Freund. Es sei denn, du möchtest dich über kurz oder lang mit
meiner Soulmate anlegen.-
Damon entging nicht, mit wie viel Stolz der große, schier unbezwingbare Krieger
Jagannatha das Wort Soulmate benutzte. Es stimmte ja. Er und Catalina waren
füreinander bestimmt. Wenn sie sich nicht doch noch umentschied und sich Raziel
zuwandte, der ebenfalls aus Europa zusammen mit Creon und ihrem Anführer
Manasses angereist war. Doch davon konnte eigentlich keine Rede sein. Nathan
und Cat hatten sich gefunden, gehörten zusammen und die Frage ihrer Vermählung
stand eigentlich schon im Raum und war eine der Zeit oder des Durchringens,
denn nur Cat allein, als neue Devena eines neuen Hauses, stand es zu, diese
Frage an ihren Mann zu richten. So waren eben die Regeln.
    Damon selbst würde solange darauf pfeifen, wie es ging. Je
eher er mit Nico allein sprechen konnte, desto besser. Hoffentlich ging sie ihm
danach im Gedränge nicht aus dem Weg. Er war einer der Krieger und nicht
vergeben. Je mehr Verehrerinnen er in die Obhut seines ebenfalls sehr attraktiven
Cousins abgeben konnte, desto besser. Vielleicht sollte er diesen ganz direkt
um Mithilfe bitten. Schließlich wusste Damon nichts davon, dass Creon irgendwie
vorhätte, sich in nächster Zeit an irgendwen zu binden und das Leben ebenfalls
in vollen Zügen auskostete.
So wie er das getan hätte, wenn da nicht jemand komischerweise sein schlechtes
Gewissen auf den Plan rief, obwohl das bisher noch nie der Fall gewesen war. Zumindest
nicht wegen einer Frau.
     
    Durch den kleinen Körper des Mädchens ging ein Zittern, dann
warf Nico den Kopf zurück und bog ihr schmales Kreuz so weit durch, dass sie
das Gleichgewicht verloren hätte, wenn die Warrior sie nicht gestützt hätten.
Ihre Lider flatterten und ihre Augen rollten so weit zurück, dass man nur noch
das Weiße der Augäpfel sehen konnte, während die beschwörenden Worte tief aus
ihrer Kehle kamen.
Unendliche Zeiten… Wandel… Feuermeer…
Selbst die älteren Immaculate verstanden die Sätze kaum, weil sie nun in
fiebriger Hast gesprochen wurden, dann schwoll das Feuer an, so dass sich eine
Flammenwand vor ihnen aufbaute, die zuerst eine unerträgliche Hitze absonderte,
die drohte, die drei Gestalten davor zu verschlingen, doch dann färbten sich
das Feuer bläulich und die Hitze wurde

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